Friday, May 24, 2013

GEORGIEN: Ermittlungen gegen Priester nach Ausschreitungen gegen Homosexuelle (dpa - nzz.ch)

(dpa - nzz.ch) Nach schweren Krawallen gegen eine Demonstration von Homosexuellen in Georgien ermittelt die Justiz der Südkaukasusrepublik gegen zwei orthodoxe Priester. Sie sollen Tausende von Gläubigen aufgehetzt haben. Den Geistlichen drohen nun bis zu zwei Jahre Gefängnis, wie das Innenministerium in Tbilissi am Donnerstag mitteilte. Die Menge war angeblich deshalb so aggressiv gegen die Schwulen und Lesben aufgetreten, weil die Homosexuellen von Kirchenseite mit Kinderschändern gleichgestellt worden waren. Die orthodoxe Kirche geniesst enormen Einfluss in der Ex-Sowjetrepublik.

Auf einem Video soll zu sehen sein, wie einer der Priester Todesdrohungen gegen Homosexuelle bei der Kundgebung am 17. Mai ausspricht. Bisher waren vier junge Leute wegen ihrer Beteiligung an den Ausschreitungen jeweils zu umgerechnet etwa 45 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Bei den Krawallen in der Hauptstadt Tbilissi waren etwa 30 Personen verletzt worden. Homosexualität ist in Georgien zwar nicht verboten, wird aber von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt.

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