(andrassyuni.eu) Zum Montagabend, dem 13. Mai ehrte Frau Gabriela
von Habsburg die Andrássy Universität Budapest (AUB) indem sie der
Einladung des Rektors der Universität folgte. Herr Prof. Dr. András
Masát empfing die ehemalige Botschafterin von Georgien der
Bundesrepublik Deutschland im prunkvollen Ambiente der AUB und pries
bereits in seiner Begrüßungsrede die Vielfalt der Habsburgerin, nicht
nur in Bezug auf ihren multinationalen Hintergrund, sondern auch auf
ihre derzeitige Tätigkeit in der Diplomatie, als Kunsthistorikerin und
Künstlerin. Er bezog sich auf das von ihr gestaltete Kunstwerk, das
Denkmal zur Grenzeröffnung bei Sopron. Masát bedankte sich, dass sie mit
ihrem Vortrag zum Thema „Georgien auf dem Weg nach Europa“ das
multikulturelle Spektrum der AUB erweiterte. Frau von Habsburg
versicherte, dass sich durchaus weitere gemeinsame Projekte mit der AUB
in die Wege leiten ließen. Im Publikum war unter mehreren prominenten
Gästen die Botschaftsrätin der Georgischen Botschaft in Ungarn, Frau
Maia Gogiberidze.
Die Aktualität des Themas wurde auch durch den Vortrag der
Außenministerin von Georgien in Budapest am selben Tage unterstrichen.
Nach einer kurzen Vorstellung des Landes Georgien, dessen geografische
und kulturelle Vielfalt, ging von Habsburg zu einem historischen Exkurs
über. Sie schilderte den langen und schmerzhaften Weg, welchen Georgien
zur Demokratie und zur Bekämpfung der Korruption hinter sich hat, und
die Maßnahmen, welche das Land einführen und in Kauf nehmen musste,
damit diese schwer erkämpfte Demokratie funktionieren und dadurch auch
die Wirtschaft Georgiens in den vergangenen Jahren erheblich wachsen
konnte. Diese Ergebnisse sind nun durch die Position Georgiens in den
Rankings der Transparency International und der Weltbank sichtbar. Die
Georgier waren immer bereit sich für ihr Land einzusetzen. Als Beispiel
dazu nannte Frau von Habsburg, dass Georgien neben Usbekistan der
einzige Staat unter russischer Besatzung war, welcher die russische
Sprache als Amtssprache nie in ihre Verfassung aufgenommen hat. „Dafür
haben sich die Georgier auf der Straße erschießen lassen“ so von
Habsburg. Nichtsdestotrotz haben die 70 Jahre Sozialismus ihre Spuren
hinterlassen, die heute nur schwer abzudecken sind.
Strategisch gesehen hatte Georgien immer schon eine äußerst bedeutende
Lage in Bezug auf Handel, Macht und Kultur. Dies ist heute nicht anders,
so machte von Habsburg den Bogen zur Frage der Europäischen Union.
Nicht umsonst wird diesem Land nachgesagt „Herz, Geist und Wiege von
Europa“ zu sein. Die europäische Sichtweise Georgiens lässt sich bis ins
4. Jahrhundert zurückverfolgen, als die Heilige Nino von Kappadokien
das Land christianisierte und damit das Land bereits nach Rom und
dadurch nach Westeuropa richtete. Dass Georgien heute das Ziel hat zur
EU beizutreten und auch als Mitglied in die Nato aufgenommen zu werden,
ist keine Frage. Auch wenn das Land noch nicht allen EU-Standards
entspricht, verfügt es bereits in vielen Bereichen wie Bildung und
Politik über die dafür benötigte Anforderungen, meinte von Habsburg
abschließend, sich dabei selber auch als überzeugte Europäerin
bezeichnend.
Neben den Fotos über Georgien, welche die kulturelle und geografische
Vielfalt des Landes bildlich machten, beantwortete Gabriela von Habsburg
die nicht enden wollenden Fragen der Interessenten, die sich von ihrem
inspirierenden Vortrag hatten mitreißen lassen.
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