"Ein weiser Anarchist" -
© Alexander Janetz |
Giwi Margwelaschwili
Deutsch war die erste Sprache des 1927 in Berlin als Sohn georgischer Emigranten geborenen Giwi Margwelaschwili. 1946 wurde er, zusammen mit seinem Vater, vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert und dann nach Georgien verschleppt. Dort brachte er sich als Deutschlehrer durch. Und er schrieb, ungeachtet der sprachlichen und intellektuellen Isolation, deutsche Prosa, ein überbordendes Werk, das fremd wie ein Findling in der literarischen Landschaft aufragt, quer zu Moden und Zeitströmungen. Erst 1987 konnte Giwi Margwelaschwili nach Deutschland ausreisen. Heute lebt er in Tiflis und Berlin.
„Giwi Margwelaschwili ist ein weiser Anarchist, ein närrischer Philosoph, einer, der Grenzen erkennt, aber nicht anerkennt“, notierte Katja Lange-Müller. Giwi Margwelaschwilis Werke erscheinen u. a. im vom Großbrand im LK-Lager schwer betroffenen Berliner Verbrecher Verlag. Zuletzt veröffentlichte er dort die „Fluchtästhetische Novelle” (2012).
Die Preisverleihung findet am 5. Juni im Literaturhaus Hamburg statt.
Insa Wilke hält die Laudatio
Aus Krankheitsgründen kann der Autor leider nicht anwesend sein!
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