(european-news-agency.de) Tbilisi/Georgien [Gerd Schwandt] Anfang des 19.Jahrhunders machten sich ueber 15 000 vorwiegend wuertemberger Schwaben auf den beschwerlichen Weg in den Suedkaukasus. Heute sind sie und ihre Geschichte weitesgehend vergessen. Doch ihre Hinterlassenschaften und Spuren ihres Wirkens sind noch immer existend. So sind heute in Aserbaidschan und Georgien noch zahlreiche durch Schwaben erbaute Hauser und Kirchenruien aus dem 19 en Jahrtausend zu sehen. Wenn diese Ortschaftenheute heute andere Namen tragen,so kann die Homepage des Goetheinstitutes Georgien eine erste Hilfe darstellen.
Nach dem Wort "Wer einmal eine Reise tut...“ so bin auch ich rein zufällig auf ein Stück der deutschen Geschichte und ihrer Spuren in Georgien gestossen. Nun machen nicht allzuviel Deutsche sich als Touristen zum Kaukasus und Georgien auf. Doch die, die es tun, werden zweifelsfrei mit der einzigartigen Geschichte, Kultur und Religion umfassend vertraut gemacht Wer sagt aber diesen deutschen Touristen oder allen Deutschen in Georgien: „Schaut her! Hier könnt Ihr noch die Spuren der Anfang des 19.Jahrhunderts nach Georgien gekommenen deutschen Kolonisten sehen“. Keiner, Niemand ?
Dabei wäre es doch so einfach. Gleich zwei ehemaligen deutschen Gemeinwesen - Elisabethtal und Katharinenfeld heute Assureti und Bolnisi – liegen keine 70 km von der georgischen Hauptstadt Tbilisi enfernt. Hier kann man noch Häuser im alten würtembergischen Stil sehen. Besonders die Fassaden und Raumaufteilung zeigt deren deutschen Ursprung. Hier giebt es dank der ELKG und der Patnerschaft mit dem Gymnasium Homburg ein deutsches Friedhofsmemorial mit vielen alten deutschen Grabsteinen, das es sich lohnt zu betrachten und die Namen und Daten der Aufschriften zu hinterfragen.
Assureti wurde zum Beispiel von 37 deutschen Siedlerfamilien zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Elisabethtal gegründet und konnte durch seinen Weinanbau und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen schnell einen geachteten Platz auf dem Markt erreichen. Selbst Namensänderung des Gemeinwesens und Repressalien vor allem gegen ihre Kirche liessen die Nackommen der deutschen Siedler nicht verzweifeln. Auch in der Zeit der Stalinherrschaft stellte Asureti ein Gemeinwesen deutschen Urprungs dar, dass es in der Landwirtschaft zu bemerkennswerten Erfolgen überregional kommen lies.
All dies wurde mit Beginn des II. Weltkrieges beendet. Bis Ende 1942 waren alle deutschstämmigen Einwohner (außer die mit Georgiern Verheirateten) deportiert oder kamen auf Grund stalinistischer Willkürmassnamen zu Tode. Viele konnten nie wieder an ihren alten Wohnort zurückkehren, da Ihnen das auch später noch verboten blieb. Die Ruine der alten Kirche, die auch heute noch den Ort beherrscht und ihre Geschichte sind ein Zeugnis deutscher Anwesenheit in diesem Teil des Kaukasus.
An dieser Stelle sei der ELKG, besonders Herrn Prof. Gert Hummel und seiner Frau Christiane gedankt, auf deren Wirken und Initiative die Gedenksstätten auf den Friedhöfen der ehemaligen deutschen Siedlungen entstanden. Nicht zuletzt wird dem unwissenden Deutschen jetzt bewusst, dass lange vor ihm Deutsche hier wohnten. Auch bei mir war das Auffinden eines solchen Friedhofsmemorials mit deutschen Grabsteinen rein zufällig, da mein georgischer Schwiegervater seine letzte Ruhestätte im Dorf Assureti fand. Ich bedauere, dass die deutschen Instituitionen und Organisationen diesem Aspekt deutsch-georgischer Geschichte so geringe Aufmerksamkeit schenken.
Wednesday, June 26, 2013
GESCHICHTE: Deutsche Siedler im Suedkaukasus. Von Gerd Schwandt (european-news-agency.de)
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