ARTE zeigt den von der Filmstiftung NRW geförderten Film als TV-Erstausstrahlung im Rahmen des Themenabends "Der türkische EU-Traum und die Armenienfrage" am Dienstag, 24.3.2009. Wiederholungen: 29.03.2009 um 13:00
Am 19. Januar 2007 wird der populäre armenische Journalist und Autor Hrant Dink auf offener Straße in Istanbul erschossen. Der Herausgeber der türkischen Zeitung „Agos“ und Henri-Nannen-Preisträger 2006 war ein unermüdlicher Kämpfer für die Versöhnung zwischen Armeniern und Türken. Er setzte sich für eine demokratische Entwicklung der Türkei und einen gleichzeitigen EU-Beitritt der Türkei und Armeniens ein. Mit seinem hartnäckigen Engagement für eine Auseinandersetzung mit der immer noch offiziell geleugneten Deportation und Ermordung von mehr als einer Million Armeniern 1915 und 1916 brach er aber auch ein Tabu in seinem Land. Seine Ermordung löste eine riesige Welle der Betroffenheit und Solidarität aus, der mutmaßliche Mörder wird gefasst. Doch die Rolle der vermuteten Hintermänner der Tat bei Polizei, Militär, dem Geheimbund Ergenekon und Staatsbediensteten bleibt bis heute ungeklärt.
Die Journalisten und Filmemacher Osman Okkan und Simone Sitte stellen im WDR-ARTE Dokumentarfilm „Mordakte Hrant Dink – Armenier in der Türkei“ das Leben eines Mannes vor, der Dialogbereitschaft und gegenseitigen Respekt forderte, der Feindschaften überwinden wollte und der für ein friedliches Miteinander warb. Der Film beleuchtet aber auch die Hintergründe seiner Ermordung und eines Prozesses gegen zwei Polizisten, der am 20.4.2009 stattfinden wird. Und sucht damit Antworten auf die Frage, wie Armenier und andere Minderheiten zukünftig in der Türkei leben können.
Wir zeigen Ihnen den Dokumentarfilm vorab als NRW-Premiere in der 80-minütigen Kinofassung in Anwesenheit von Frau Rakel Dink, des Filmemachers Osman Okkan, der Produzentin Gisela Marx und der Redaktion am Sonntag, 22.3.2009 um 11.30 Uhr
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 15
0667 Köln
Nach der Filmvorführung findet eine Diskussionsrunde statt mit Prof. Dr. Hacik Rafi Gazer, Universität Erlangen.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Rollberg
ARTE Beauftragte des WDR
Der türkische EU-Traum und die Armenierfrage (Deutschland, 120mn)
WDR
Autor: Berke Bas, Osman Okkan
Produzent: Les Films d ici, Schnittstelle Köln, SonaMedia Köln
Noch immer ist es in der Türkei ein Tabu vom Genozid an der Armenischen Bevölkerung zu sprechen. Den Morden und Deportationen fallen in den Jahren 1915 und 16 mehr als 1 Million Armenier zum Opfer. Ziel des Verbrechens an den christlichen Armeniern war die Verwirklichung eines von den Jungtürken angestrebten Reiches auf islamischer Grundlage. Hitler sah in diesem Genozid, wie es die meisten internationalen Wissenschaftler bezeichnen, ein Vorbild für seinen Plan der Vernichtung des Judentums.
Die Frage der Anerkennung dieser Schuld und der historischen Verantwortung ist in den Augen vieler Europäer eine Schlüsselfrage für die heutige Türkei. Ist die Türkei bereit sich dieser Verantwortung zu stellen und Selbstkritik zuzulassen und geht sie damit einen wichtigen Schritt hin zu Toleranz , Dialogbereitschaft und Wiedergutmachung? Der ARTE-Themenabend möchte mit zwei Dokumentationen sich der schwierigen Frage des Verhältnisses von Türken und Armeniern heute widmen
Sunday, March 22, 2009
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1 comment:
Ein Kommentar dazu werde zu einem spaeteren Zeitpunkt sschreiben.Vorab kann ich derzeit nur erwaehnen, dass es eine impireialistische Verleumdung ist.Traurig ist, dass Osman, den ich kannte, sich für so eine verwerfliche Verleumdung einspannen lassen hat.
Irfan Kayalar
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