Tuesday, July 17, 2012

SPORT: Kasbek-Marathon in Georgien am 8. September 2012. Bericht und Fotos von Stefan Schlett (laufreport.de)

(laufreport.deLäuferisch gehörte Georgien bis vor kurzem noch zur Diaspora. Aber seit 2010 existiert mit dem Kasbek-Marathon, Halbmarathon und 8 km-Lauf eine internationale Laufveranstaltung. Die Premiere kam auf 28 Teilnehmer, davon knapp 30% ausländische Gäste. Dieses Jahr waren schon beachtliche 160 Teilnehmer aus 14 Ländern am Start, darunter auch die Botschafter von Großbritannien und der Schweiz. Die Laufstrecke mit Start und Ziel in der 1800 Meter hoch gelegenen Ortschaft Kasbegi, 155 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tiflis inmitten des Kaukasus, ist atemberaubend!

Ort und Berg sind nach dem hier geborenen georgischen Schriftsteller Alexander Kasbegi (1848 - 93) benannt. Neuerdings trägt die Ortschaft wieder ihren ursprünglichen Namen aus dem 19. Jahrhundert, Stepanzminda (deutsch: Sankt Stefan - nach dem ersten christlichen Märtyrer Stephanus). Dies erklärt sich aus der christlich geprägten Geschichte Georgiens. Schon im Jahre 327 wurde das Christentum zur Staatsreligion erklärt. Der Autor freute sich inbrünstig, dass er in seinem "eigenen" Ort den 658. Marathon und das 88. Wettkampfland zelebrieren darf…


Schulz-Aktiv-Reisen in Dresden ist der einzige Reiseveranstalter der den Kasbek-Marathon im Portfolio hat. Als Basislager dient der 2100 Meter hoch gelegene Wintersportort Gudauri, eine ehemalige Portkutschenstation zwischen Tiflis und Wladikawkas. Hier wird die Laufgruppe mit Akklimatisationstouren bis in 3000 Metern Höhe optimal auf den Gebirgslauf vorbereitet. Daneben kommen die kulturellen Highlights dieses faszinierenden Landes nicht zu kurz. Von Gudauri sind es 35 km bis zum Start in Stepanzminda. Dabei muss der 2400 Meter hohe Kreuzpass überquert werden, auf dessen Höhe ein kleiner deutscher Soldatenfriedhof an die Tunnelbauarbeiten deutscher Kriegsgefangener aus dem 2. Weltkrieg erinnert.


Menschen die dem Laufsport frönen sind dagegen ein friedliches Volk. Der 2. Kasbek-Marathon versammelt 29 Marathonis und 42 "Halbe", fast die Hälfte des Starterfeldes wird von ausländischen Teilnehmern belegt. Für den 8 km-Lauf finden sich 89 Läuferinnen und Läufer ein. Die Laufstrecke führt auf Feldwegen durch das Terek-Tal parallel zur Georgischen Heerstraße nach Südwesten bis Sioni. Während die 21 km-Läufer auf Asphalt direkt nach Stepanzminda zurücklaufen, machen die Marathonläufer einen Schwenk in das Sno-Tal, in dem auf einer Wendepunktstrecke zwei kleine Dörfer durchquert werden. Hier erwartet die Läufer pure bäuerliche Idylle: Hühner rennen verschreckt durch die Gassen und Freilandsäue watscheln grunzend durch die Dörfer, die Einheimischen bieten am Gartenzaun Stärkungsgetränke an. Die Laufpiste muss außerdem mit Pferden und Kühen geteilt werden. Bauern bei der Feldarbeit winken den exotischen Zweibeinern. Das ganze umrahmt von einer herrlichen Gebirgsszenerie. Eine geniale Kulisse!


Der Aufstieg über 480 Höhenmeter zur Zminda-Sameba-Kirche (Dreifaltigkeitskirche) auf den finalen 10 Kilometern bildet an beiden Langstreckenwettbewerben den absoluten Höhepunkt.


Die im 14. Jahrhundert erbaute Kuppelkirche steht majestätisch oberhalb der Baumgrenze in 2300 Metern Höhe, vor dem grandiosen Massiv des 5047 Meter hohen Kasbek. Ein Orgasmus für die Sinne, der im Geiste kaum verarbeitet werden kann, da der folgende Abstieg auf steilen Trails noch einmal alle koordinativen Fähigkeiten fordert. Die Schwierigkeit der Strecke schlägt sich auch in den Zeiten nieder: Nur 3 Läufer schaffen den Marathon mit insgesamt 720 Höhenmetern in weniger als vier Stunden.


Sieger wird der Georgier Anatoli Aleinikovi in 3:54:48 Std. Zeiten sind bei diesem herrlichen Landschaftslauf sowieso nur zweitrangig. Georgien ist ein Juwel im Kaukasus und nun auch im Marathonkalender! Datum für 2012 ist der 8. September. Informationen gibt es bei: www.schulz-aktiv-reisen.de 


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