Saturday, July 21, 2012

WISSENSCHAFT: Gustav Radde (1831 - 1903). Von Prof. Grün (rzygacz.webd.pl)

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(rzygacz.webd.pl) 1864 schlug Gustav Radde einen detaillierten Plan Untersuchungen im Kaukasus vor, dessen Verwirklichung wie sich nachher herausstellte sein Lebenswerk wurde. Im Jahr 1867 gründete er das von ihm über 30 Jahre lang bis an sein Lebensende geleitete Kaukasische Museum in Tbilisi, das Exponate aus den Bereichen der örtlichen Natur und Ethnographie sammelte.

Zum Ziel setzte er sich die Untersuchung des gesamten Kaukasus. Radde unternahm Reisen nach Armenien, Dagestan, Nordpersien, Tschetschenien, Abchasien und in andere kaukasische Länder. Sowohl die Reiseberichte wie auch seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden gerne sowohl in Russland wie auch im deutschsprachigen Raum gedruckt. Er ist der Verfasser solcher Werke wie Ornis Caucasica (1884) und Reisen in den südlichen Teil Ostsibiriens in den Jahren 1855 – 1859 (herausgegeben 1862 - 1862). Er bereiste ebenfalls Indien, Indonesien, Ceylon und die Mittelmeerländer. Im Jahre 1900 organisierte er den kaukasischen Teil der Weltausstellung in Paris die ihm etliche Ehrungen einbrachte.

Er vergaß nie seine Stadt. Vom Anbeginn seines wissenschaftlichen Abenteuers in Russland, schrieb er Briefe an seine Freunde in Danzig. Er beschrieb in ihnen seine Entdeckungen, Reisen und das Leben, das er führte während der Wanderungen durch die kaukasischen und sibirischen Einöden. Der Stil in dem er schrieb war weit vom trocknen wissenschaftlichen Stil entfernt. Dank seiner Briefe und Bücher fanden Wissenschaftler viele Informationen über die Natur und Kultur der Orte die er besucht hat. Die Liebhaber von Reiseliteratur lasen gespannt seine Bücher voll mit Beschreibung unbekannter märchenhafter Landschaften und exotischer Völker. Der Naturforschenden Gesellschaft, die ihm ab Beginn seiner unendlichen wissenschaftlichen Wanderung unterstützte, schickte er aus Tbilisi Zahlreiche Exponate die die Danziger Sammlung bereicherten.

Für seine wissenschaftlichen Tätigkeiten erhielt er viele Ehrungen. Unter anderem wurde er zum Doktor honoris causa der Universität in Dorpat ernannt. 1884 leitete er den ersten Internationalen Ornithologischen Kongress in Wien. Ab 1889 war er korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften. Nach ihm benannte man einige Tierarten wie zum Beispiel eine mongolische Froschart - lateinisch bufo raddei.

Gestorben ist Gustav Radde am 14 oder 15 März 1903 in Tbilisi, beigesetzt wurde er in Likane unweit Borschomi an der Kura. In seinen Grabstein ließ er meißeln:

Hier ruht ein müder Mensch,
Gustav Ivanovitsch Radde.
Der Tod schreckt mich nicht.
Ist er doch der Bruder des Schlafes.

Der ganze Text: rzygacz.webd.pl

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