Diese Studie geht der Frage nach, wie sich die Stellung der Frau in Georgien während der Sasanidenzeit (224 bis 651) entwickelte. Die bisherige sozialgeschichtliche Geschlechterforschung Georgiens war durchgehend von Vorurteilen geprägt. Insofern leistet dieses Buch einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Geschlechter-, Mentalitäts- und Religionsgeschichte der Kaukasusregion. Dabei wurde der bisherige Forschungsstand nicht nur ergänzt, sondern der Gegenstand auch einer differenzierteren Analyse unterzogen. In Altgeorgien wurde eine verhältnismäßig hohe Anerkennung der Frau als kultureller Code nicht nur über lange Zeiträume, sondern auch über Perioden kulturellen Niedergangs hinweg aufrechterhalten. So erstaunt es nicht, dass der antike Amazonen-Mythos und das mit Medea verbundene Bild der tatkräftigen Frau gerade dort tradiert wurden. Daher bestanden im alten Georgien offensichtlich auch keine Schwierigkeiten, die Entstehungsgeschichte des georgisch-orthodoxen Christentums mit dem Schicksal von Frauen zu verbinden, deren Historizität ausschließlich literarisch bezeugt ist.
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Monday, March 02, 2009
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