Datum: Montag, 19. Oktober 2009, 19:00 Uhr
Ort: Beletage der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin-Mitte
Eintritt frei
mit
Alexander Tscherkassow (Memorial, Moskau)
Marieluise Beck (MdB Bündnis 90/Die Grünen, Berlin)
Peter Franck (Amnesty International, Berlin)
Moderation: Gesine Dornblüth (Journalistin, Berlin)
Nach zwei Kriegen, die unendliches Leid in fast jede Familie Tschetscheniens brachten, schien sich die Lage in der kleinen Republik im Nordkaukasus scheinbar beruhigt zu haben. Mit brutalen Methoden, Einschüchterungen und einer allgegenwärtigen Atmosphäre der Angst hatte Präsident Ramsan Kadyrow die offene Gewalt zurückgedrängt. Grosny und andere tschetschenische Städte und Dörfer wurden langsam wieder aufgebaut. Selbst die Morde gingen zurück, und seit Anfang vorigen Jahres "verschwanden" weniger Menschen. Es war stiller geworden in Tschetschenien.
Diese Stille glich aber einer Friedhofsstille. Wer Kritik an Kadyrow übte oder einfach im Weg war, drohte in inoffiziellen Gefängnissen zu "verschwinden" und dort Opfer von Folter und Mord zu werden. Aber selbst die scheinbare Beruhigung der Lage ist schon wieder vorbei: Es "verschwinden" wieder Menschen; keine Woche vergeht, ohne dass über Anschläge und Überfälle berichtet wird, denen immer wieder Menschen zum Opfer fallen. Nichts anderes gilt für die ehemals friedlicheren Nachbarrepubliken Inguschetien, Dagestan, Nord-Ossetien und Kabardino-Balkarien. Nach den Morden an den Menschenrechtlerinnen Natalja Estemirowa und Sarema Sadulajewa blickte die Welt wieder mit Schrecken nach Tschetschenien.
Alexander Tscherkassow vom Menschenrechtszentrum MEMORIAL hat in Tschetschenien eng mit Natalja Estemirowa zusammengearbeitet. Anlässlich eines auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellten Bandes zum Gedächtnis an die ermordete Menschenrechtlerin reist er nach Deutschland. Wir nutzen diese Gelegenheit, um Informationen und Einschätzungen aus erster Hand zu erhalten: Wie stellt sich die Lage der Menschenrechte im Nordkaukasus dar? Ist unter diesen Umständen Menschenrechtsarbeit überhaupt möglich? Wie lässt sich die Situation von außen beeinflussen? Über diese und andere Fragen möchten wir miteinander ins Gespräch kommen. Der Band zum Gedächtnis an Natalja Estemirowa wird an diesem Abend erhältlich sein.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstalter:
Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit Amnesty International und Memorial
Informationen:
Martina Tichov, Heinrich-Böll-Stiftung, T 030-285 34 384, E RG_Ostreuropa@boell.de
Tuesday, October 13, 2009
EINLADUNG: "Nordkaukasus - Die Gewalt nimmt kein Ende"
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