Wednesday, February 15, 2006

Der russische Krieg in Tschetschenien (1994-1996)
Ein Handbuch
Von Krech, Hans
Jahr: 1997 Seitenzahl: 260 Wissenschaftsverlag Dr. Köster Berlin
Der dritte Band der Handbuch-Reihe liefert in nunmehr schon gewohnter Form Fakten und Daten sowie eine ausführliche chronologische Darstellung des Konflikts ....“ (Zeitschrift für Politikwissenschaft, 1/1998)

Die Tschetschenen kämpften fast vierhundert Jahre lang gegen russische und sowjetische Kolonialtruppen. Die Deportation des gesamten tschetschenischen Volkes 1944 durch den kommunistischen Diktator Stalin hat den tiefsitzenden Freiheitswunsch des Bergvolkes verstärkt.

Die einseitige Unabhängigkeitserklärung Tschetscheniens vom 8.11.1991 unter dem frei gewählten Präsidenten Dschochar Dudajew, einem ehemaligen General der Sowjetunion, verstieß gegen das Völkerrecht. Die Russische Föderation verhängte eine Wirtschaftsblockade über Tschetschenien und versuchte mehrere Jahre lang vergeblich mit Geheimdienstoperationen die Regierung Dudajew zu stürzen. Die Verhandlungsoption, die immer bestand, wurde nie genutzt.

Am 11. Dezember 1994 überfielen dann russische Truppen Tschetschenien unter dem Bruch des KSE-Vertrages. Die Entscheidung zum Überfall hat der Nationale Sicherheitsrat der russischen Föderation vermutlich aus wahltaktischen Gründen gefällt. Der operativ-taktische Plan von Verteidigungsminister Pawel Gratschow zur Zerschlagung der tschetschenischen Streitkräfte scheiterte. Die tschetschenischen Widerstandskämpfer brachten den russischen Truppen eine Niederlage bei, die schlimmer war, als das Debakel in Afghanistan. Sie erzwangen die militärische Entscheidung im August 1996 in einer offenen Feldschlacht um die Hauptstadt Grosny. Danach war der Friedensschluß von Chassaw-Jurt zwischen Feldkommandant A. Maschadow und A. Lebed, dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, möglich.

Die russische Regierung hat in Tschetschenien ihre politische Unschuld verloren. Sie ist für den Tod von 80.000 Menschen in der Kaukasus-Republik verantwortlich. Der Test von Vakuum-Bomben und neuen Chemiewaffen in Tschetschenien, die Aufstellung der neuen 58. Armee im Militärbezirk Nordkaukasus unter Bruch des KSE-Vertrages und die erbarmungslosen jahrelangen Bombenangriffe auf tschetschenische Dörfer haben dem internationalen Ansehen der russischen Regierung schwersten Schaden zugefügt.

Inhaltsverzeichnis lesen (pdf)


Einleitung
I. DIE TSCHETSCHENEN IM KAMPF UM IHRE UNABHÄNGIGKEIT
Die Ketten des Prometheus zerbrachen im Kaukasus ....................................... 3
Die Tschetschenen - das freiheitsliebendste Volk im Kaukasus ...................... 5
Unter sowjetischer Herrschaft .......................................................................... 12
Tschetschenien behauptet seine Unabhängigkeit gegenüber der Russischen
Föderation (8. November 1991 - August 1994) ............................................... 17
Die Bedeutung Tschetscheniens für die Erdölindustrie .................................... 25
II. DER KRIEG IN TSCHETSCHENIEN
1. ETAPPE: Das Mißlingen des Sturzes von Dudajew durch die tschetschenische
Opposition (August 1994 - Anfang Dezember 1994) ...................................... 33
2. ETAPPE: Der Einmarsch der russischen Armee in Tschetschenien bis
zur Eroberung von Grosny (11. Dezember 1994 - 19. Januar 1995) .............. 39
3. ETAPPE: Der Übergang der Kämpfer Dudajews zum Guerillakrieg in den
Bergen des Kaukasus nach dem Verlust aller großen Städte in der Ebene (10.
Februar 1995 - 13. Juni 1995) .................................................................. 62
4. ETAPPE: Die Geiselnahme von Budjonnowsk
(14. Juni 1995 - 8. Januar 1996) .................................................................. 75
5. ETAPPE: Die tschetschenischen Widerstandskämpfer gehen in die Offensive.
Die Geiselnahme von Perwomajskoje und der Kampf um Grosny (9. Januar 1996
- 11. August 1996)..................................................................................... 98
III. DIE BEFRIEDUNG TSCHETSCHENIENS
6. ETAPPE: Die Befriedung Tschetscheniens in der Folge der Verhandlungen
Alexander Lebed's mit den tschetschenischen Widerstandskämpfern (12. August
1996 - Anfang Mai 1997) ......................................................................... 124
Die Russische Föderation muß Mitglied der NATO und der EU werden.
Sicherheitspolitische Schlussfolgerungen aus dem verlorenem Krieg in
Tschetschenien .......................................................................................... 141
ANHANG I
Auswahlbibliographie ....................................................................................... 148
Dokumente. ....................................................................................................... 154
Kleines Lexikon tschetschenischer Parteien, Milizen
und politischer Organisationen mit Register ..................................................... 166
Kleines tschetschenisches biographisches Lexikon mit Register ..................... 169
Personenregister (ohne Tschetschenen) ............................................................ 179
Politisch-geographisches Register .................................................................... 184
Sachregister (mit allen nicht-tschetschenischen Organisationen) .....................
187
ANHANG II
Aufruf: Rußlands Wirtschaftskraft stärken. .................................................... 193
Sicherheitskonzept Globaler Wandel. Sicherheitspolitische
Perspektiven für Deutschland, Europa und die Welt ...................................... 195
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................... 204
Der Autor ........................................................................................................ 205

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Der Zweite Tschetschenien-Krieg (1999-2002)
Ein Handbuch
Jahr: 2002 Seitenzahl: 240 Wissenschaftsverlag Dr. Köster Berlin
„Das Buch kombiniert exakte Chronologie des Geschehens und Zwischenkapitel mit zusammenfassenden Betrachtungen.“ (Deutschlandfunk, 30.12.2002)

„... ist Dr. Krech schonungslos konsequent. Der russische Krieg ist als Versuch neuer kolonialer Unterdrückung zu verurteilen, ...“ (Orient 2003/1)

„Dabei sieht es ganz danach aus, als hätten die Russen in Tschetschenien militärisch bereits verloren. Triftige Gründe für diese Annahme nennt Dr. Hans Krech ...“ (taz, 9./10.08.2003)
Dr. Hans Krech zeigt mit einer Fülle von bisher kaum bekannten Fakten, dass Russland den Zweiten Tschetschenien-Krieg militärisch kaum noch für sich entscheiden kann. Die Guerilla-Taktik der Mudjahedin hat die russischen Streitkräfte zermürbt und demoralisiert. Selbst in der Hauptstadt Grosny agieren nach russischen Schätzungen bis zu 1.000 Mudjahedin. Bisher sind seit 1999 schon mehr als 6.000 russische Soldaten im Kaukasus gefallen, darunter 8 russische Generale. Nach einer Serie von Hubschrauberabschüssen durch die Freiheitskämpfer leitete Russland im Frühjahr 2002 den Rückzug aus der Kaukasus-Republik ein.

Im Sommer 2001 standen die USA kurz vor der diplomatischen Anerkennung der Regierung Maschadow, die nur durch die Anschläge vom 11. September unterblieb, weil Washington im UN-Sicherheitsrat die Unterstützung Russlands für eine Resolution zur Bekämpfung von Al-Kaida in Afghanistan brauchte.

Wie auch in den anderen Bänden der Buchreihe vervollständigen die Beschreibungen der wichtigsten am Geschehen beteiligten Personen und Gruppierungen sowie ein umfassendes Stichwortregister das aktuelle Handbuch.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

No comments: