Thursday, August 14, 2008

PRESSE: Wie sieht die EU-Politik im Kaukasus aus? (euro|topics)

Der Standard - Österreich
EU zögert im Kaukasus
Der Standard kritisiert die Verhandlungsführung der EU im Kaukasuskonflikt: "Willkommen im Weichspül-Land EU: Die Georgier und mit ihnen die Bewohner des von Moskau euphemistisch 'nahes Ausland' genannten einzigen großen Armeetrainingsplatzes an Russlands Westgrenzen - die Ukraine, die baltischen Staaten, Moldau, die Ölrepublik Aserbaidschan - werden sich die Augen reiben über den Beschluss der Außenminister zur Waffenruhe im Kaukasus. Die Europäische Union wird 'Beobachter' entsenden, nach reiflicher Überlegung und gewisser Zeit. Dabei zählt in Georgien jetzt jede Minute. ... Russland diktiert seinen Frieden im Kaukasus, weil die Europäer - und bis dahin auch die Amerikaner - diesem Machtanspruch nichts entgegensetzen wollen. ...
Georgien war den Führern der EU in den vergangenen Jahren immer gut genug als Vorführmodell der europäischen Nachbarschaftspolitik und für Reden über den 'Transitkorridor' zwischen Zentralasien und Europa zur Energiesicherheit der EU. Nur die Osteuropäer, die ihre Erfahrungen mit der Sowjetunion gemacht haben, und Großbritannien, das sich nicht mehr über die Natur des neuen Russlands täuschen lässt, so erweist sich nun, sind bereit, sich für die Georgier einzusetzen. Die Ukraine schränkte nun die Bewegung der russischen Flotte auf der Krim ein. Es ist ein Zeichen konkreter Solidarität, auf das die Georgier warten." (14.08.2008)
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Alle verfügbaren Texte von » Markus Bernath

[+] GeorgienRussische Truppen ziehen aus Gori und Poti ab [75]
Nach georgischen Angaben ist die "Lage im Großen und Ganzen ruhig" - Widersprüchliche Berichte um Truppen in Poti - Russland fordert vertraglich fixierten Gewaltverzicht - Rice warnt Russland vor Isolation
- US-Hilfe eingetroffen
- Russische Justiz leitet Verfahren wegen Völkermordes im Kaukausus ein
- Pressestimmen zu Südkaukasien-Krise
- Interview mit Friedensaktivist: "Pogrom gegen Georgier und Osseten"


Dala-Demokraten - Schweden
Blinde Medien im Kaukasus
Der Chefredakteur der Tageszeitung Dala-Demokraten, Göran Greider, kritisiert die Berichterstattung über den Konflikt im Kaukasus: "Die Berichterstattung ... wird ja einseitig und es wirkt, als ob sich ein altmodischer Russenschreck geltend macht. Georgien ist ja eigentlich fast ein amerikanischer Satellit. ... Im Radio habe ich heute ein Interview mit [dem schwedischen Außenminister] Carl Bildt gehört, in der er fast die Rolle eines unabhängigen Experten bekommt. Als ihm am Ende doch zumindest die Frage gestellt wird, ob nicht auch die georgische Führung eine Verantwortung für den schwer eskalierten Konflikt habe, ist die Antwort - nach mehrere Ausweichmanövern - im Großen und Ganzen ein Nein. Und dieses Muster geht weiter. Ein selbsternannter Russlandsexperte meinte, dass Russland sich jetzt von den europäischen Werten entfernt habe. Wie Bitte? Und warum hat man dann nicht auch Großbritannien und eine Mehrheit der europäischen Länder bezichtigt, sich von diesen Werten zu distanzieren, als sie an dem völkerrechtswidrigen Krieg im Irak teilgenommen haben? ... Es ist vollkommen unvernünftig, dass Carl Bildts Analyse die Norm für die Gedanken der Medien zu setzen scheint." (14.08.2008)
» zum ganzen Artikel (externer Link, schwedisch)
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Alle verfügbaren Texte von » Göran Greider

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