Saturday, October 05, 2013

DOKUMENTARFILM: Vollgas gen Westen - Georgien sucht seine Zukunft . Von Stefan Tolz (arte.tv)


(arte.tv) Dienstag, 22. Oktober um 23:50 Uhr (90 Min.)

Am 27. Oktober wird in Georgien ein neuer Präsident gewählt. Damit geht für das kleine Land im Kaukasus eine Ära zu Ende, denn Präsident Michail Saakaschwili kann nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Filmemacher Stefan Tolz ist durch das Land gereist und zieht Bilanz über dessen Amtszeit.

Am 27. Oktober wird in Georgien ein neuer Präsident gewählt. Damit geht für das kleine Land im Kaukasus eine Ära zu Ende, denn Präsident Mikhail Saakaschwili kann nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Er hatte dem Land einen radikalen Kurs in freier Marktwirtschaft verordnet, der Georgien im weltweiten "Doing Business Survey" von Platz 112 auf Platz 12 katapultierte. Doch bei vielen Georgiern kam nichts von diesem Wachstum an. Bei den Parlamentswahlen im letzten Jahr wählten sie Saakaschwilis Partei aus der Regierung und sein Widersacher, der Milliardär Bidzina Iwanischwili wurde Premierminister.

Filmemacher Stefan Tolz hat über die letzten zwei Jahre die Ereignisse in Georgien begleitet. Er kennt das Land seit mehr als 20 Jahren und ist in seinem himmelblauen Wolga 21 unterwegs gewesen, um Gewinner und Verlierer der Reformen zu treffen und mehr über die Zukunftspläne der neuen Regierung zu erfahren.

Georgien ist ein strategisch wichtiger Partner für EU und NATO. Über das georgische Territorium führen Öl- und Gaspipelines vom Kaspischen Meer in den Westen. Georgische Soldaten stehen an der Seite der Amerikaner im Irak und Afghanistan. Diese West-Orientierung des Landes und der Dauerkonflikt um die abtrünnigen Provinzen Abchasien und Süd-Ossetien belastet das Verhältnis zu Russland und führte 2008 zu einem kurzen Krieg. Seither halten die Russen rund ein Fünftel des Landes besetzt.

Das Roadmovie setzt die unterschiedlichen Facetten des Landes als Mosaik zusammen. Dabei ist es dem Filmemacher gelungen, hinter die Kulissen der georgischen Politik zu blicken. Ob Präsident oder Premier, Justizministerin oder Bischof - alle entwickeln ihren persönlichen Bezug zum himmelblauen Wolga, der in der Sowjetunion ein Wohlstandssymbol war - und geben Einblick in ihre Ideen zur Gestaltung der Zukunft Georgiens.

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