Mit dem Ende der Sowjetunion sah sich Georgien in den 1990er Jahren mit einem Bürgerkrieg und zwei militärischen Konflikten mit seinen Gebieten Abchasien und Südossetien konfrontiert, was das Land wirtschaftlich zurückwarf und zahlreiche Tote, Vermisste und große Fluchtbewegungen mit sich brachte. Die Auseinandersetzungen flammten seitdem immer wieder auf und erreichten im August letzten Jahres einen weiteren Höhepunkt, der zu einer militärischen Konfrontation mit dem russischen Nachbar führte. Die Hoffnungen der Bürger wurden nach der sog. „Rosen Revolution“ im Jahr 2004 nur teilweise erfüllt. Wirtschaftlichen Liberalisierungsmaßnahmen und einer Stärkung der Zentralgewalt schenkte die pro-westlich orientierte Regierung mehr Aufmerksamkeit als der versprochenen Demokratisierung und Stabilisierung des Landes und so kam es im 2007 abermals zu Straßenprotesten, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Trotz merklicher Fortschritte in der Korruptionsbekämpfung attestiert die internationale Gemeinschaft Georgien noch immer Probleme im Bereich der Menschenrechte, eine mangelnde Pressefreiheit und unzureichend Erfolg im Kampf gegen alte Chauvinismen.
Die zurzeit geplanten Mobilisierungen der Opposition, die den Sturz der aktuellen Regierung verfolgen und die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Land könnten weitere Repressionen und ein Wiederaufflammen des Konflikts mit Russland und den sezessionistischen Regionen zur Folge haben. Was wiederum zu einem weiteren Migrationsschub Richtung Europa von Georgiern aus ihrer Heimat sowie aus Russland zur Folge haben könnte.
Inhaltliche Schwerpunkte im Überblick:
• Geschichte und Eindrücke über das Land (mit Fotos)
• Politische Entwicklung
• Sezessionistische Konflikte
• Situation der Menschenrechte und soziale Dimension
• Regionale und kulturelle Besonderheiten
• Geopolitische Perspektiven
• Georgier in Österreich, asylrechtliche Dimension
Zielgruppe:
RechtsberaterInnen und BetreuerInnen von georgischen Flüchtlingen und alle, die an Hintergrundinformationen zu Georgien interessiert sind.
Referent
Siegfried Wöber leitete von 2001 bis 2005 ein regionales Friedensprogramm eines niederländischen EZA-Konsortiums in Zusammenarbeit mit Menschenrechtsorganisationen in Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Seither regelmäßige Aufenthalte im Süd-Kaukasus, u.a. Wahlbeobachtungen. Aktives Mitglied der „Österreichisch-Kaukasischen Gesellschaft“ sowie Mitbegründer der „Austrian Helsinki Association - For Human Rights and International Dialogue“.
Seminarort
asylkoordination Österreich
Laudong. 52/9A-1080 Wien
Seminarbeitrag
Normalpreis: € 70.-
Normalpreis: € 70.-
Bezüglich Förderungen und Ermäßigungen siehe
Seminarkalender. Anmeldung
bei asylkoordination Österreich
bei asylkoordination Österreich
tel. 01 53 212 91 - 12
fax 01 53 212 91 - 20
e-mail
langthaler@asyl.atoder am besten mit diesem Online-Anmeldeformular
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