„Deutsche in Georgien
Überlebende der kommunistischen Gewaltherrschaft“
Oral History Projekt
Bis 1941 lebten rund 40.000 Deutsche in Georgien. Die meisten wurden 1941 auf Anordnung Stalins nach Kasachstan deportiert. Einige kamen nach der Amnestie 1955 wieder zurück. Heute leben noch ca. 2.500 Deutsche in Georgien.
Ziel des Projekts ist es, die Überlebenden von damals in Georgien und Deutschland ausfindig zu machen, den Erfahrungsschatz der deutschen Bevölkerungsgruppe festzuhalten und Hinweise über die Deportation von 1941 und die Lebenssituation in Kasachstan zu sammeln. Das Projekt stellt einen Beitrag zur Geschichte ethnisch motivierter Zwangsmigrationen in Europa dar und soll die bisherige Dokumentation von kommunistischer Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert ergänzen. Außerdem schließt das Vorhaben an die Dokumentation über Deutsche und Deutschstämmige in Russland der Stiftung „Memorial“ in Moskau an.
Datenbasis sind Quellenstudien in Georgien und vor allem Interviews über den Alltag und die früheren und heutigen Lebensweise der Deutschen in Georgien. Damit soll auch eine Differenzierung der unterschiedlichen Milieus innerhalb dieser Minderheit ermöglicht, zeitspezifische Erfahrungsbestandteile im Längsschnitt miteinander verknüpft und die Subjektivität des einzelnen in den kollektiven Erfahrungsschatz eingebracht werden.
Das Goethe-Institut in Tiflis (Tbilisi) wird die Ergebnisse zusammen mit einer Einführung über den Einfluss der Deutschen auf die georgische Geschichte voraussichtlich zum Jahresende 2003 veröffentlichen.
Das Forschungsprojekt wird vom DAAD finanziert und im Rahmen der Juniorprofessur für Polen- und Ukrainestudien betreut.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an daphne.springhorn@web.de
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