– nach mehrmaligen dramatischen Erhöhungen des georgischen Verteidigungshaushaltes. Hat keiner mitbekommen? Oder geglaubt, die Ausgaben gälten Weihnachtsgeschenken für die Kinder der Soldanten?
– nach Waffenlieferungen u.a. aus der Ukraine und Israel. Sind Waffenlieferungen nicht ganz normal?
– nach unzähligen Versprechen des georgischen Präsidenten, die territoriale Integrität des Landes wieder herzustellen. Alles nur kaukasisches Temperament? Oder nicht für bahre Münze zu nehmen, weil Politiker ja bekanntermaßen nicht alles so meinen, wie sie es sagen?
– nach der Ausbildung und Ausrüstung des georgischen Armee durch US-Militärs? Ach ja, das diente ja der Friedens- und Grenzsicherung, und damit dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
Auf der anderen Seite die russische Politik der schleichenden Annektion durch die Vergabe von russischen Pässen an die Bewohner Süd-Ossetiens und Abchasiens sowie eine de facto Anerkennung der Eigenstaatlichkeit dieser Regionen samt Aufnahme unbeschränkter Handelsbeziehungen.
Wie also, frage ich da, sollte es nicht zum Krieg kommen?
Wer hat nun aber zuerst geschossen? Sowohl Georgien, als auch Süd-Ossetien sowie folgend Russland sehen sich als die Angegriffenen; Abchasien scheint nun die vorauseilende Verteidigung gewählt zu haben. Das Problem dabei: Alle Beteuerungen sind unglaubwürdig. Nur zwei Beispiele: Die Russen bombardieren die georgische Stadt Gori, dementieren dies aber zugleich. Die Georgier hingegen sind geübt in der Inszenierung angeblich separatistischer Aggressionen. So entpuppte sich ein Überfall, den am Tag der Parlamentswahlen abchasische Paramilitärs auf einen mit Georgiern besetzen Bus unternommen haben sollen, bei unabhängiger Untersuchung als reine Show. Und erinnert sich noch jemand an diese seltsamen russischen Bomben, die in den letzten Jahren mehrmals in abgelegenen georgischen Gebirgsregionen eingeschlagen sind?
Wem also glauben? Am besten, gar keinem.
Auch nicht unseren Journalisten. Denn die kennen sich meistens auch nicht aus, tun aber so, als ob. Beredtes Beispiel dafür ist die ständige Konfusion von Nationalität und Staatsbürgerschaft: So werden aus dem ca. 80% Osseten mit russischen Pässen in Süd-Ossetien schnell schon mal Russen oder zumindest russisch-stämmige Osseten (beides gelesen auf Spiegel online). Oder die notorische Unfähigkeit, selbst die zentralen, einfachsten Namen richtig zu schreiben: Aus dem Sekretär des georgischen Nationalen Sicherheitsrates Lomaia wird schnell mal ein Lomia oder Lamia (ebenfalls Spiegel Online). Was aber auch wieder etwas für sich hat, denn auch georgisch heisst lomi Löwe, und lomia: Er ist ein Löwe. Und so sind es wohl die blutrünstigen Tiere, die die nächsten Tage bestimmen werden.
Florian Mühlfried, Sao Paulo, Brasilien
4 comments:
sehr dilettantisch. Man sollte sich erst mal informieren, und die Vorgeschichte kennen. Was muss noch passieren, dass die deutsche Gesellschaft endlich erkennen wer die russen wirklich sind. Die Politiker wissen es schon, sind aber zu feige.
Die Russen sind den Deutschen bestens bekannt. Was 1945 in Deutschland geschah, und dann später hinter dem eisernen Vorhang wissen die meisten. Und wer es nicht weiss kann sich jeden Tag ein Bild von den Russen in Deutschland machen. Also kurz gesagt, so ziemlich keiner mag Russen. Man geht denen aus dem Weg. Unsere Medien wissen das auch, aber nun ja - Russen fallen unter Artenschutz, genauso wie Moslems. Das nennt man das Politcally Correctness.
@ copyrat: oh-oh, da hat aber jemand das, was 1945 geschehen ist, gar nicht verstanden und scheint von eigener "Artenschutz" (oder lieber gleich wieder "Artendominanz"?) zu träumen.. Gleich wie manch ein "Präsident", dem irgendwelche "Sondervölker" (wie Osseten, Abchasen & Co. ) mit ihren blöden Unabhängigkeitswünschen zu sehr auf die Nerven gehen. Bis man auch ihm sein "1945" verpasst.
Erst nachdenken, dann posten ,-) ...
sehr unkohaerentes Kommentar...
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