Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen des IZK,
ich möchte Sie gerne zu unserer letzten Veranstaltung im Sommersemester 2012 einladen:
Donnerstag, 14.06.2012, 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
Russlands Politik im postsowjetischen Südkaukasus
Mag. Johannes Wetzinger, Politikwissenschaftler
Der Vortrag findet im Klubsaal der Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall statt.
Abendkarte: € 4,- (€ 2,-)
Ich freu mich auf Ihre Teilnahme.
Liebe Grüße,
Ihre Silvia de Carvalho
Mag.a Silvia de Carvalho
Leiterin des Informationszentrums für Zentralasien und Südkaukasien
Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall
Orient-Akademie
A-1010 Wien
Dominikanerbastei 6/6
www.orient-gesellschaft.at
Tuesday, June 12, 2012
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3 comments:
Seine Thesen hat Wetzingers u. a. hier veröffentlicht:
http://library.fes.de/pdf-files/ipg/ipg-2011-1/2011-1__06_a_wetzinger.pdf
In typisch mitteleuropäischer Manier sagt er, die Russen haben in Georgien zwar überreagiert, aber sie seine dazu "gezwungen" worden.
Kritik: Es wird nur die russische Südkaukasuspolitik beleuchtet. Es wird nicht der Zusammenhang mit der großen Einflussnahmestrategie des Kreml in Zentralasien und Europa hergestellt, bzw. eine solche wird verharmlost.
Auch Wetzinger behauptet (und wiederholt damit russische Stimmen), dass der derzeitige georgische Präsident Schuld an den schlechten Beziehungen sei. Er sei zu aggressiv gegenüber Russland. Wetzingers Behauptung, Saakashvili habe "kein Interesse an einer behutsameren Außenpolitik" ist nachweislich falsch. Spätestens seit 2010 werden in Tbilisi andere Töne angeschlagen: einseitiger Gewaltverzicht, Gesprächsangebote und nicht zuletzt Zustimmung zum russischen WTO-Beitritt.
Wetzinger spricht immer wieder davon, Russland fühle sich bedroht. Was für eine Bedrohung ist das? Angst vor Verlust weiterer in früheren Zeiten geraubter Gebiete??? Was ist mit dem sehr viel realeren Gefühl der Bedrohung, das man in Georgien haben muss?
Alles in allem: zu viel mitteleuropäisches Verständnis für die russische Aggression bei Wetzinger. Schuld sind immer die anderen, nie Russland.
Schewardnadse war mit Sicherheit ein großer "Russlandversteher", mehr als sein Vorgänger und mehr als sein Nachfolger. Aber auch unter ihm wäre es beinahe zu einem russischen Einmarsch gekommen, nämlich im Zuge der Pankisi-Krise!!!
Putin ist mit Schewardnadse sehr abschätzig umgegangen. Die russische Politik hat Georgiens Souveränität nie akzeptiert.
Siehe aus 2002:
http://english.pravda.ru/russia/politics/28-08-2002/1010-georgia-0/
oder aus 2003 (hier wird sogar der "Hitlervergleich" bemüht:
http://english.pravda.ru/news/world/14-10-2003/53082-0/
auf Wunsch noch 100 weitere links über das angeblich gute bzw. pragmatische georgisch-russische Verhältnis vor Saakashvili
"Die Frage, wer den Krieg begonnen hat, läßt sich nur beantworten, wenn auf die langfristigen Interessen Russlands in dieser Region hingewiesen wird. Es ist doch offensichtlich, dass bei der medial umgesetzten Genealogie eines Krieges der zweifellos immer auch perspektivisch gesetzte „Beginn“ von entscheidender Bedeutung ist. Wenn Sie den Konflikt lediglich mit den Ereignissen im August 2008 anfangen lassen, bekommen Sie ein anderes Bild, als wenn Sie die Ursprünge weiter zurück datieren. Beide Vorgehensweisen sind in jedem Fall begründungsbedürftig. Viele seriöse Wissenschaftler verorten die unmittelbaren Ursachen des Konfliktes zumindest im Jahr 2004, umfassendere Forschungen konstatieren einen latenten Kriegszustand seit 1992 und wirkliche Kenner der Region verweisen darauf, dass hier von einer dritten Annexion Georgiens durch Russland gesprochen werden kann. Insofern wäre dann der Konfliktbeginn sogar mit dem Jahr 1801 mit dem Folgedatum 1921 anzusetzen."
aus einem Beitrag von Dr. Frank Tremmel: http://einblickgeorgien.blogspot.de/2009/11/betreff-dokumentation-am-14.html
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