Sebastian Bieniek stellt in Georgien sein Buch REALFAKE vor. August 2011
REALFAKE", 2011
Taschenbuch. 320 Seiten. Ein autobiographisch-episodisches Sachbuch zum Thema Fake.
22,50 €, ISBN: 978-3-942835-35-0, Erschienen am 25.07.2011 im TENLETTERS Verlag
Sebastian Bienieks Realfake ist eine fantastische und unterhaltsame Reise durch die Gedankenwelt eines Künstlers, der im Social Networking zunächst Chancen auf bessere Selbstvermarktung erblickte und in der Reflexion seiner Handlungen
schließlich sein Weltbild herausfilterte, das stellenweise auch zur schonungslosen Kapitalismuskritik gerät.
Mehrmals wechselt der Autor die Genres zwischen Sachbuch, Autobiografie, prosaischem Drehbuch und philosophischen Notizen. Sanfte Wechsel, die den Grundgedanken umso glaubwürdiger in zahlreichen Aspekten entfalten: Alles im Universum strebt nach immer komplexeren Organisationsformen, um das eigene Überleben möglichst erfolgreich zu meistern.
Beim Menschen drückt sich dieses Streben als Gruppenzugehörigkeitsbedürfnis aus. Und eine Fake genannte, sinnstiftende »Brücke zwischen den Menschen« ist der Ursprung solcher Gruppen, der durch Überhöhung und Wiederholung in Raum und
Zeit unüberprüfbare Autorität erlangt. Aller Erfolg, Ruhm und Macht beruhen auf der wiederholten Glorifizierung wundersamer Taten des Identitätsstifters durch jene, die an der daraus resultierenden Gruppenbildung profitieren.
Im dreiteiligen Aufbau des Buches setzt Bieniek den Fake, die Gruppe und die Masse in Beziehung zu den ebenso mythischen wie wissenschaftlichen Begriffen Licht, Energie, Dynamik und Struktur. Er glaubt dadurch selbst Einsteins Relativitätstheorie
oder Darwins Evolutionstheorie widerlegen zu können. Interessante Einlassungen, die eine sich der Allgemeinverständlichkeit entziehende Wissenschaft unlauterer magischer Tricks verdächtigt, beispielsweise um bestehende Machtverhältnisse zu bestätigen.
Ich kann Realfake guten Gewissens als hochgradig inspirierendes Werk empfehlen, das den brillanten Geist eines kreativen Multitalents offenbart.
Klaus-Dieter Knoll, 05.09.2010
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Was ist echt und was nicht? Wie viele Wahrheiten gibt es? Ist gute Kunst Verarschung, darf sie es sein oder muss sie es? Können wir uns berühmter als Woody Allen machen- und welche Freunde von Brad Pitt kaufen Sebastian Bienieks Kunst ?
Bienieks erstes Buch ist ein erfrischend unkonventioneller Ausflug zu wichtigen Fragestellungen heutiger Kunst- und Kunstmarktmechanismen, verwoben mit der Suche eines Künstlers nach Liebe, Identität und Herkunft.
Unerwartete philosophische Kapriolen, die Suche nach den Potenzialen des sozialen Internets und eine ausgesprochen klare deutsche Sprache lassen mich das Buch immer wieder gern zur Hand nehmen und darin lesen.
Hans Heiner Buhr, 30.08.2011
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Ich empfand 'Real Fake' als ein ehrliches Buch. Ein ehrliches Buch über Wahrheit, Ideale und Glauben. Sebastian Bieniek's biografischer/philosophischer Diskurs beschreibt wie Ideale gefordert und zerstört werden und wie er dies für seine Arbeiten nutzt. Er beschreibt und erlebt eine geistige Evolution und überrascht mit Vielseitigkeit. Eine klare Leseempfehlung wenn man den Zeitgeist erfassen und einen Menschen kennen lernen will.
C. Dolcher, 17.02.2012
Performance auf dem Viehmarkt in Pona. Die Menschen die den Viehmarkt ausmachen wurden angehalten sich auf einer Leiwand festzuhalten und so den Viehmarkt abzubilden.
2011 folgte Sebastian Bieniek einer Einladung des Art House Pona eine Performance in der unmittelbaren Umgebung des Kunsthauses zu realisieren. Da sich das Kunsthaus in zwar einer wunderschönen, aber abgelegenen Gegend in Georgien befindet, erschien dem Künstler der dortige Viehmarkt als der interessanteste Ort um eine Performance zu machen.
Der Künstler entschied sich ähnlich wie in seiner Arbeit "Picture Of Equality/Picture Of Differance" (2001), die Besucher zu den Machern des Kunstwerks zu machen.
Somit betratt Sebastian Bieniek den Viehmarkt mit einer Leinwand in der Hand und bat die Viehmarkt-Besucher - und Teilnehmer diese Leinwand zu füllen. Er erklärte, dass er um den Viehmarkt zu "malen" nicht das was er sieht abmalen möchte, sondern die Menschen, die den Ort ausmachen auf der Leinwand "festhalten" möchte und wer könne das denn besser als die Menschen selbst?
Der Markt wird also einzig duch die "Zeichen" der Menschen, die ihn füllen/beleben ausgemacht. Und die Menschen sind nicht das was man sieht, sondern das was sie selbst tun. Deshalb müssen ihr Tun festgehalten werden, will man den "Ort" so wie er "lebt" bzw. erlebbar war festhalten.
Dazu angehalten von dem Künstler versammelten sich also die Menschen um die Leinwand und jeder unterschrieb sie bzw. malte etwas drauf. Bis es zu regnen begann... Ab da dienste die Leinwand den Menschen als eine Art Überdachung und der Regen, der ihr Aussehen veränderte war damit ein Teil des Prozesses und hinterließ genauso wie die Menschen seine Spuren auf dem aus der Aktion hervorgegangenem Gemälde.
Homepage des Künstlers Sebastian Bieniek:
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