(bbc.co.uk) Justyna
Mielnikiewicz moved to Georgia 11 years ago to document life in the
Caucasus region. She has also photographed stories in Russia, Central
Asia, Ukraine and Turkey. In this scene, children jump off a rock face
next to a waterfall in Tbilisi’s Botanical Garden
Gallery here bbc.co.uk
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Friday, June 28, 2013
PHOTOGRAPHY: In pictures: Georgia by Justyna Mielnikiewicz (bbc.co.uk)
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Thursday, June 27, 2013
FESTIVAL: Konzert von Veli Ulevi aus Georgien beim TFF Rudolstadt 2013 in Deutschland (tff-rudolstadt.de)
Veli Ulevi (georgischer freak folk) heißt auf Deutsch „unerschöpfliches Feld“ – und von schier unerschöpflicher Vielfalt ist auch der Freak-Folk des gleichnamigen Duos von Russudan Meipariani und Zura Dzagnidze. Russudan Meipariani tourte mit
Rüdiger Oppermanns Klangwelten-Ensemble und gehörte 2009/10 zu den Siegern des Creole-Regionalausscheids Baden-Württemberg. Die ausgebildete Pianistin und Komponistin spielt auch im Daphioni-Klaviertrio und hat die
Kompositionswettbewerbe Pamina und Close Encounters gewonnen. Zura Dzagnidze ist ausgebildeter Gitarrist und
Komponist, spielte in Barockensembles wie in New-Wave-Gruppen. „Die poetische Musik von Veli Ulevi schickt die
Zuhörer auf eine Reise über die Bäume, hinter Türen und Tode und unter die Ränder des Traums.“
Konzerte:
Samstag, 06.07., 15.30 Uhr im Theater Rudolstadt
Sonntag, 07.07., 11.30 Uhr Neumarkt in Rudolstadt
Mehr zum TFF Rudolstadt 2013
facebook.com/veliulevi
myspace.com/veliulevi
reverbnation.com/veliulevi
Konzerte:
Samstag, 06.07., 15.30 Uhr im Theater Rudolstadt
Sonntag, 07.07., 11.30 Uhr Neumarkt in Rudolstadt
Mehr zum TFF Rudolstadt 2013
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Zura Dzagnidze
Location:
Rudolstadt, Deutschland
REPORTAGE: Durchs wilde Dagestan. Inhalt Durchs wilde Dagestan Unentdecktes Land im Kaukasus. Ein Film von Ina Ruck (daserste.de)
Hier können sie das Video anschauen mediathek.daserste.de
(daserste.de) Wir wissen nur wenig von diesem Land: vom wilden Dagestan. Eine Region im Kaukasusgebirge, die zu Russland gehört – und die doch so weit von Russland entfernt scheint.
Zwischen Imam und Bergjuden
Seit Jahrtausenden ist die Gegend besiedelt, die alten Römer waren hier, Perser, Araber und Mongolen. Die Festungsstadt Derbent, malerisch am kaspischen Meer gelegen, ist die älteste Stadt des heutigen Russland. Sie ist muslimisch geprägt, gilt aber auch als Heimat der sogenannten kaukasischen Bergjuden. ARD-Korrespondentin Ina Ruck und ihr Team treffen dort einen muslimischen Imam, der seine predigten per Skype in die dagestanischen Hochgebirgstäler schickt. Einige seiner Gemeindemitglieder werden sie auf der Weiterreise besuchen.
Im atemberaubend schönen gebirgigen Hinterland leben Dutzende verschiedener Nationen – so zerklüftet sind die Berge, dass in jedem Tal eine andere Sprache, in jedem Dorf ein anderer Dialekt gesprochen wird. Und jedes Dorf hat seine Besonderheit – Kubatschi ist bekannt für seine Silberschmieden, Chutschni für seine bunten Teppiche. Und in Zowkra
beherrscht jeder den Seiltanz.
Früher gab es hier keine Brücken, man nutzte dicke gespannte Seile – bis heute lernt jedes Kind, wie man auf einem Seil läuft. Aus Zowkra kommen deshalb bis heute viele Zirkusartisten. In den Ebenen des nördlichen Dagestans werden Pferde gezüchtet – auch die berühmte Pferderasse der Achal-Tekkiner. Russlands Präsident Putin überreicht diese besonderen
Pferde gern als Gastgeschenk.
Mehr: Der Kaukasuskonflikt - Ursachen und Hintergründe
(daserste.de) Wir wissen nur wenig von diesem Land: vom wilden Dagestan. Eine Region im Kaukasusgebirge, die zu Russland gehört – und die doch so weit von Russland entfernt scheint.
Tabasaran Gebiet - Hier leben dutzende Völker und sie sprechen dutzende Sprache. Die alte Handwerkskunst ist hier erhalten. |
Seit Jahrtausenden ist die Gegend besiedelt, die alten Römer waren hier, Perser, Araber und Mongolen. Die Festungsstadt Derbent, malerisch am kaspischen Meer gelegen, ist die älteste Stadt des heutigen Russland. Sie ist muslimisch geprägt, gilt aber auch als Heimat der sogenannten kaukasischen Bergjuden. ARD-Korrespondentin Ina Ruck und ihr Team treffen dort einen muslimischen Imam, der seine predigten per Skype in die dagestanischen Hochgebirgstäler schickt. Einige seiner Gemeindemitglieder werden sie auf der Weiterreise besuchen.
In Kubatschi, liegt in 1080 Meter Höhe, herrscht eine jahrelange Tradition. Jedes Haus hat ein Zimmer voller Schätze. |
Die Wasserträgerinnen aus Kubatschi holen täglich ihr Wasser, es gibt kein fliessendes. |
Mehr: Der Kaukasuskonflikt - Ursachen und Hintergründe
Wednesday, June 26, 2013
GESCHICHTE: Deutsche Siedler im Suedkaukasus. Von Gerd Schwandt (european-news-agency.de)
(european-news-agency.de) Tbilisi/Georgien [Gerd Schwandt] Anfang des 19.Jahrhunders machten sich ueber 15 000 vorwiegend wuertemberger Schwaben auf den beschwerlichen Weg in den Suedkaukasus. Heute sind sie und ihre Geschichte weitesgehend vergessen. Doch ihre Hinterlassenschaften und Spuren ihres Wirkens sind noch immer existend. So sind heute in Aserbaidschan und Georgien noch zahlreiche durch Schwaben erbaute Hauser und Kirchenruien aus dem 19 en Jahrtausend zu sehen. Wenn diese Ortschaftenheute heute andere Namen tragen,so kann die Homepage des Goetheinstitutes Georgien eine erste Hilfe darstellen.
Nach dem Wort "Wer einmal eine Reise tut...“ so bin auch ich rein zufällig auf ein Stück der deutschen Geschichte und ihrer Spuren in Georgien gestossen. Nun machen nicht allzuviel Deutsche sich als Touristen zum Kaukasus und Georgien auf. Doch die, die es tun, werden zweifelsfrei mit der einzigartigen Geschichte, Kultur und Religion umfassend vertraut gemacht Wer sagt aber diesen deutschen Touristen oder allen Deutschen in Georgien: „Schaut her! Hier könnt Ihr noch die Spuren der Anfang des 19.Jahrhunderts nach Georgien gekommenen deutschen Kolonisten sehen“. Keiner, Niemand ?
Dabei wäre es doch so einfach. Gleich zwei ehemaligen deutschen Gemeinwesen - Elisabethtal und Katharinenfeld heute Assureti und Bolnisi – liegen keine 70 km von der georgischen Hauptstadt Tbilisi enfernt. Hier kann man noch Häuser im alten würtembergischen Stil sehen. Besonders die Fassaden und Raumaufteilung zeigt deren deutschen Ursprung. Hier giebt es dank der ELKG und der Patnerschaft mit dem Gymnasium Homburg ein deutsches Friedhofsmemorial mit vielen alten deutschen Grabsteinen, das es sich lohnt zu betrachten und die Namen und Daten der Aufschriften zu hinterfragen.
Assureti wurde zum Beispiel von 37 deutschen Siedlerfamilien zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Elisabethtal gegründet und konnte durch seinen Weinanbau und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen schnell einen geachteten Platz auf dem Markt erreichen. Selbst Namensänderung des Gemeinwesens und Repressalien vor allem gegen ihre Kirche liessen die Nackommen der deutschen Siedler nicht verzweifeln. Auch in der Zeit der Stalinherrschaft stellte Asureti ein Gemeinwesen deutschen Urprungs dar, dass es in der Landwirtschaft zu bemerkennswerten Erfolgen überregional kommen lies.
All dies wurde mit Beginn des II. Weltkrieges beendet. Bis Ende 1942 waren alle deutschstämmigen Einwohner (außer die mit Georgiern Verheirateten) deportiert oder kamen auf Grund stalinistischer Willkürmassnamen zu Tode. Viele konnten nie wieder an ihren alten Wohnort zurückkehren, da Ihnen das auch später noch verboten blieb. Die Ruine der alten Kirche, die auch heute noch den Ort beherrscht und ihre Geschichte sind ein Zeugnis deutscher Anwesenheit in diesem Teil des Kaukasus.
An dieser Stelle sei der ELKG, besonders Herrn Prof. Gert Hummel und seiner Frau Christiane gedankt, auf deren Wirken und Initiative die Gedenksstätten auf den Friedhöfen der ehemaligen deutschen Siedlungen entstanden. Nicht zuletzt wird dem unwissenden Deutschen jetzt bewusst, dass lange vor ihm Deutsche hier wohnten. Auch bei mir war das Auffinden eines solchen Friedhofsmemorials mit deutschen Grabsteinen rein zufällig, da mein georgischer Schwiegervater seine letzte Ruhestätte im Dorf Assureti fand. Ich bedauere, dass die deutschen Instituitionen und Organisationen diesem Aspekt deutsch-georgischer Geschichte so geringe Aufmerksamkeit schenken.
Nach dem Wort "Wer einmal eine Reise tut...“ so bin auch ich rein zufällig auf ein Stück der deutschen Geschichte und ihrer Spuren in Georgien gestossen. Nun machen nicht allzuviel Deutsche sich als Touristen zum Kaukasus und Georgien auf. Doch die, die es tun, werden zweifelsfrei mit der einzigartigen Geschichte, Kultur und Religion umfassend vertraut gemacht Wer sagt aber diesen deutschen Touristen oder allen Deutschen in Georgien: „Schaut her! Hier könnt Ihr noch die Spuren der Anfang des 19.Jahrhunderts nach Georgien gekommenen deutschen Kolonisten sehen“. Keiner, Niemand ?
Dabei wäre es doch so einfach. Gleich zwei ehemaligen deutschen Gemeinwesen - Elisabethtal und Katharinenfeld heute Assureti und Bolnisi – liegen keine 70 km von der georgischen Hauptstadt Tbilisi enfernt. Hier kann man noch Häuser im alten würtembergischen Stil sehen. Besonders die Fassaden und Raumaufteilung zeigt deren deutschen Ursprung. Hier giebt es dank der ELKG und der Patnerschaft mit dem Gymnasium Homburg ein deutsches Friedhofsmemorial mit vielen alten deutschen Grabsteinen, das es sich lohnt zu betrachten und die Namen und Daten der Aufschriften zu hinterfragen.
Assureti wurde zum Beispiel von 37 deutschen Siedlerfamilien zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Elisabethtal gegründet und konnte durch seinen Weinanbau und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen schnell einen geachteten Platz auf dem Markt erreichen. Selbst Namensänderung des Gemeinwesens und Repressalien vor allem gegen ihre Kirche liessen die Nackommen der deutschen Siedler nicht verzweifeln. Auch in der Zeit der Stalinherrschaft stellte Asureti ein Gemeinwesen deutschen Urprungs dar, dass es in der Landwirtschaft zu bemerkennswerten Erfolgen überregional kommen lies.
All dies wurde mit Beginn des II. Weltkrieges beendet. Bis Ende 1942 waren alle deutschstämmigen Einwohner (außer die mit Georgiern Verheirateten) deportiert oder kamen auf Grund stalinistischer Willkürmassnamen zu Tode. Viele konnten nie wieder an ihren alten Wohnort zurückkehren, da Ihnen das auch später noch verboten blieb. Die Ruine der alten Kirche, die auch heute noch den Ort beherrscht und ihre Geschichte sind ein Zeugnis deutscher Anwesenheit in diesem Teil des Kaukasus.
An dieser Stelle sei der ELKG, besonders Herrn Prof. Gert Hummel und seiner Frau Christiane gedankt, auf deren Wirken und Initiative die Gedenksstätten auf den Friedhöfen der ehemaligen deutschen Siedlungen entstanden. Nicht zuletzt wird dem unwissenden Deutschen jetzt bewusst, dass lange vor ihm Deutsche hier wohnten. Auch bei mir war das Auffinden eines solchen Friedhofsmemorials mit deutschen Grabsteinen rein zufällig, da mein georgischer Schwiegervater seine letzte Ruhestätte im Dorf Assureti fand. Ich bedauere, dass die deutschen Instituitionen und Organisationen diesem Aspekt deutsch-georgischer Geschichte so geringe Aufmerksamkeit schenken.
Tuesday, June 25, 2013
BLOG: Georgien Blog საქართველო (georgien-blog.tumblr.com)
(georgien-blog.tumblr.com) Der Blog soll dazu beitragen ein wenig mehr Wissen über das, meiner Meinung nach, sehr spannende Land Georgien zur Verfügung zu stellen. In vielen Gesprächen habe ich oft festgestellt das es recht wenig Bewusstsein in Deutschland für diesen wunderschönen Fleck der Erde gibt. Ich hoffe dass ich mit diesem Blog bei den Lesern noch ein wenig mehr das Interesse an dem vielfältigen Land und der reichhaltigen Kultur Georgiens wecken kann. (Der Autor setzt sich schon seit einiger Zeit mit Georgien auseinander und hat bereits mehrere Monate in Georgien gelebt und gearbeitet)
Sunday, June 23, 2013
KLASSIK: Klavierkonzert mit Anano Gokieli (mutter-fourage.de)
Ein außergewöhnliches Klavierkonzert wird am kommenden Wochenende angeboten:
Freitag, den 28.Juni 2013, 20:00
in der
KULTURSCHEUNE MUTTER FOURAGE
DUO TOUCHÉ
KLAVIER ZU VIER HÄNDEN
Anano Gokieli, Frank-Immo Zichner - Klavier
spielen
Werke von L.v. Beethoven, G. Fauré, C. Debussy, A. Dvorák und F. Poulenc
Enorme Ausdruckskraft, musikalische Intelligenz sowie ein außergewöhnliches Gespür für Klang und Gestaltung zeichnen das Spiel von Anano Gokieli aus. Bereits im Alter von zehn Jahren gab sie ihr Debüt mit dem Georgischen Staatsorchester Tbilissi. Nachdem sie ihr Konzertexamen an der Royal Scottish Academy in Glasgow abgelegt hatte, absolvierte sie ihre künstlerische Ausbildung an der UdK Berlin. Frank-Immo Zichner erhielt seine Ausbildung in der Meisterklasse von Dieter Zechlin in Berlin. Seine Förderer wurden Menahem Pressler und György Kurtág. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, so 1985 beim Robert-Schumann-Wettbewerb und 1986 beim Kammermusikwettbewerb für Klaviertrio in Colmar/Frankreich. (Programmzettel im Anhang)
Eintritt: 14 €, ermäßigt: 11 €
Vorbestellungen: Tel.: 030 – 805 23 11
email: karten@mutter-fourage.de
Galerie Mutter Fourage
Chausseestr.15a
14109 Berlin-Wannsee
Website: www.mutter-fourage.de
Freitag, den 28.Juni 2013, 20:00
in der
KULTURSCHEUNE MUTTER FOURAGE
DUO TOUCHÉ
KLAVIER ZU VIER HÄNDEN
Anano Gokieli, Frank-Immo Zichner - Klavier
spielen
Werke von L.v. Beethoven, G. Fauré, C. Debussy, A. Dvorák und F. Poulenc
Enorme Ausdruckskraft, musikalische Intelligenz sowie ein außergewöhnliches Gespür für Klang und Gestaltung zeichnen das Spiel von Anano Gokieli aus. Bereits im Alter von zehn Jahren gab sie ihr Debüt mit dem Georgischen Staatsorchester Tbilissi. Nachdem sie ihr Konzertexamen an der Royal Scottish Academy in Glasgow abgelegt hatte, absolvierte sie ihre künstlerische Ausbildung an der UdK Berlin. Frank-Immo Zichner erhielt seine Ausbildung in der Meisterklasse von Dieter Zechlin in Berlin. Seine Förderer wurden Menahem Pressler und György Kurtág. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, so 1985 beim Robert-Schumann-Wettbewerb und 1986 beim Kammermusikwettbewerb für Klaviertrio in Colmar/Frankreich. (Programmzettel im Anhang)
Eintritt: 14 €, ermäßigt: 11 €
Vorbestellungen: Tel.: 030 – 805 23 11
email: karten@mutter-fourage.de
Galerie Mutter Fourage
Chausseestr.15a
14109 Berlin-Wannsee
Website: www.mutter-fourage.de
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Saturday, June 22, 2013
PODCAST: Salon Tbilisi - Georgische Festtafel mit Berliner Gästen. Von Clemens Hoffmann (wdr5.de)
WDR 5 Osteuropa-Magazin: Sendung vom 23.06.2013
Sonntag, 23. Juni 2013 10:00
Themen: Blickpunkt: Wie umgehen mit Moskau - Moskaus neue Rolle; "Der Europarat ist das Mittel der Wahl" - Gespräch mit Susan Stewart; Necas, Sex und Korruption; Kroatien vor dem EU-Beitritt- in Karlovac sind die Kriegsspuren noch tief; Weiße Oliven aus Tirana - Eine Frau, zwei Siege und viele kleine Niederlagen; Salon Tbilisi - Georgische Festtafel mit Berliner Gästen; Moderation: Michael Brocker © WDR 2013
Sendung vom 23.06.2013, 08:05 bis 08:40 Uhr
Moderation: Michael Brocker
(wdr5.de) Wenn es in Georgien etwas zu feiern gibt,
versammeln sich Jung und Alt zu einem traditionellen Bankett, der Supra.
Die Feierlichkeit folgt strengen Regeln, einschließlich der obligaten
Trinksprüche, die die Feier erst zur Feier machen. Die Berliner
Schauspielerin Mareike Wenzel lernte die Supra vor Jahren bei einer
Reise in die Kaukasusrepublik kennen und war so fasziniert davon, dass
sie daraus ein ungewöhnliches Austauschprojekt entwickelte – den Salon
Tbilisi, der in unregelmäßigen Abständen in Berlin und in der
georgischen Hauptstadt Tiflis Halt macht.
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Thursday, June 20, 2013
PROJEKT: Apfelsaft aus Georgien. Von Charly Schmarn (ethicfinance.net)
(ethicfinance.net) "Hier eine kleine Geschmacksanregung mit sozialem Aspekt in Georgien, vielleicht interessiert es Euch:
2011 startete ein „sozialökologisches und unternehmerisches Jugendprojekt“ an der Grenze zur Konfliktzone mit Russland, in dem kleinen georgischen Dorf, Sobissi. Es wurde mit Jugendlichen Apfelsaft produziert. Das Ziel war es, den Jugendlichen des Dorfes über die frustrierende wirtschaftliche Realität hinaus zu zeigen, dass es möglich ist, etwas zu unternehmen. Mit einem Praxisbeispiel, dem Aufbau einer kleinen Apfelsaft-Kelterei und der Herstellung von Apfelsaft, sollten den Jugendlichen wirtschaftliche Perspektiven aufgezeigt werden.
Im Jahr 2012 wurde eine Jugendgenossenschaft gegründet und 10.000 Flaschen produziert, die im "Bioveli" Laden in der Gazapkhuli Straße 16, sowie jeden Samstag bis 16 Uhr auf dem Biomarktstand von Jean-Jacques Jacob in der Paliashvili Straße beim Gegeshidze Platz erworben werden können.
2011 startete ein „sozialökologisches und unternehmerisches Jugendprojekt“ an der Grenze zur Konfliktzone mit Russland, in dem kleinen georgischen Dorf, Sobissi. Es wurde mit Jugendlichen Apfelsaft produziert. Das Ziel war es, den Jugendlichen des Dorfes über die frustrierende wirtschaftliche Realität hinaus zu zeigen, dass es möglich ist, etwas zu unternehmen. Mit einem Praxisbeispiel, dem Aufbau einer kleinen Apfelsaft-Kelterei und der Herstellung von Apfelsaft, sollten den Jugendlichen wirtschaftliche Perspektiven aufgezeigt werden.
Im Jahr 2012 wurde eine Jugendgenossenschaft gegründet und 10.000 Flaschen produziert, die im "Bioveli" Laden in der Gazapkhuli Straße 16, sowie jeden Samstag bis 16 Uhr auf dem Biomarktstand von Jean-Jacques Jacob in der Paliashvili Straße beim Gegeshidze Platz erworben werden können.
Bei Interesse findet man weiter Informationen auf der Internetseite: www.ethicfinance.net oder bei Facebook: www.facebook.com/Sobissuri.
Direkte Fragen können an sobissuri@gmail.com gesendet werden.
Direkte Fragen können an sobissuri@gmail.com gesendet werden.
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Wednesday, June 19, 2013
WORKS: Henry Hale - Constitutional Design and Democracy in Tbilisi (crrccenters.org)
Wednesday , 19th June 2013
18:15 bis 19:30 ISET/CRRC Georgia, Zandukeli St. 16
(crrccenters.org) American Councils, CRRC and ARISC are proud to present the 19th talk of the Spring/Summer 2013 season:
Henry E. Hale, George Washington University
“Constitutional Design and Democracy: Georgia in Comparative Perspective”
The speaker will present findings from a comparative analysis of how constitutions function in what he calls “patronalistic” countries, where ideology and the rule of law are weak and politics tends instead to revolve strongly around extended personal networks. In such conditions, characteristic of most of the former communist world, comparative experience shows that presidentialist constitutions tend almost always to “regime cycles”: periods of growing political closure that can be regularly interrupted by revolution. Pure parliamentarism has not proven much better. More promising, but also fraught with some danger, may be a “divided-executive” constitution such as Georgia’s new constitution. Other postcommunist cases of divided-executive constitutions will be discussed and the experience related to Georgia’s current situation.
Henry E. Hale (PhD, Political Science, Harvard 1998) is Associate Professor of Political Science and International Affairs at the George Washington University’s Elliott School of International Affairs. He is the author of the books Why Not Parties in Russia? Democracy, Federalism and the State (Cambridge, 2006), a winner of the American Political Science Association’s (APSA) Leon D. Epstein Outstanding Book Award for 2006-07, and The Foundations of Ethnic Politics: Separatism of States and Nations in Eurasia and Beyond (Cambridge, 2008). His current projects include a book manuscript in progress, Great Expectations: Patronal Politics and Regime Dynamics in Eurasia, as well as others books and articles on political party development, Russian politics, and ethnic politics. He co-directs the Program on New Approaches to Research and Security in Eurasia (PONARS Eurasia) and served as director of the Elliott School’s Institute for European, Russian, and Eurasian Studies during 2009-12.
********
W-i-P is an ongoing academic discussion series based in Tbilisi, Georgia, that takes place at the International School of Economics (ISET) building (16 Zandukeli Street). It is co-organized by the Caucasus Research Resource Centers (CRRC), the American Councils for International Education: ACTR/ACCELS, and the American Research Institute of the South Caucasus (ARISC). All of the talks are free and open to the public.
The purpose of the W-i-P series is to provide support and productive criticism to those researching and developing academic projects pertaining the Caucasus region.
Would you like to present at one of the W-i-P sessions? Send an e-mail to natia@crrccenters.org.
more: crrc-caucasus.blogspot.de
18:15 bis 19:30 ISET/CRRC Georgia, Zandukeli St. 16
(crrccenters.org) American Councils, CRRC and ARISC are proud to present the 19th talk of the Spring/Summer 2013 season:
Henry E. Hale, George Washington University
“Constitutional Design and Democracy: Georgia in Comparative Perspective”
The speaker will present findings from a comparative analysis of how constitutions function in what he calls “patronalistic” countries, where ideology and the rule of law are weak and politics tends instead to revolve strongly around extended personal networks. In such conditions, characteristic of most of the former communist world, comparative experience shows that presidentialist constitutions tend almost always to “regime cycles”: periods of growing political closure that can be regularly interrupted by revolution. Pure parliamentarism has not proven much better. More promising, but also fraught with some danger, may be a “divided-executive” constitution such as Georgia’s new constitution. Other postcommunist cases of divided-executive constitutions will be discussed and the experience related to Georgia’s current situation.
Henry E. Hale (PhD, Political Science, Harvard 1998) is Associate Professor of Political Science and International Affairs at the George Washington University’s Elliott School of International Affairs. He is the author of the books Why Not Parties in Russia? Democracy, Federalism and the State (Cambridge, 2006), a winner of the American Political Science Association’s (APSA) Leon D. Epstein Outstanding Book Award for 2006-07, and The Foundations of Ethnic Politics: Separatism of States and Nations in Eurasia and Beyond (Cambridge, 2008). His current projects include a book manuscript in progress, Great Expectations: Patronal Politics and Regime Dynamics in Eurasia, as well as others books and articles on political party development, Russian politics, and ethnic politics. He co-directs the Program on New Approaches to Research and Security in Eurasia (PONARS Eurasia) and served as director of the Elliott School’s Institute for European, Russian, and Eurasian Studies during 2009-12.
********
W-i-P is an ongoing academic discussion series based in Tbilisi, Georgia, that takes place at the International School of Economics (ISET) building (16 Zandukeli Street). It is co-organized by the Caucasus Research Resource Centers (CRRC), the American Councils for International Education: ACTR/ACCELS, and the American Research Institute of the South Caucasus (ARISC). All of the talks are free and open to the public.
The purpose of the W-i-P series is to provide support and productive criticism to those researching and developing academic projects pertaining the Caucasus region.
Would you like to present at one of the W-i-P sessions? Send an e-mail to natia@crrccenters.org.
more: crrc-caucasus.blogspot.de
Tuesday, June 18, 2013
RETROSPEKTIVE: Michail Kalatosow 1903 – 1973, Vier Meisterwerke des sowjetischen Films, Michail Kalatosow (allerweltskino.de)
(allerweltskino.de) Eine Veranstaltung des Allerweltskino e.V. in
Zusammenarbeit mit Irina Kurtishvili, Kuratorin der Filmreihe
Recherchiert man das Wirken eines sowjetischen
Filmregisseurs, stößt man auf etwas, das man als „Paradigmatische Tragik“
bezeichnen könnte: der nach Freiheit dürstende Künstler und sein ambivalentes
Verhalten in der Diktatur, um als solcher und als Mensch zu überleben. Ein
großes Talent, mit großer Überzeugungskraft und einer intelligenten Form von
Anpassungsfähigkeit – das ist eine Mischung, die sicher auch auf Michail
Kalatosow zutrifft. Dennoch ist der Fall Kalatosow ein ganz besonderer.
Samstag, 29.6. und Sonntag, 30.6.2013
RETROSPEKTIVE MICHAIL KALATOSOW - Vier Meisterwerke des
sowjetischen Films
Im Filmforum im Museum Ludwig, Köln
Im Filmforum im Museum Ludwig, Köln
Michail Kalatosow (georgisch: Micheil Kalatosischwili)
wurde am 28. Dezember 1903 in Tbilissi (Tiflis), Georgien geboren. Er
studierte Wirtschaftswissenschaften, war Schauspieler, Cutter, Kameramann und
zu Beginn seiner Karriere drehte er Dokumentarfilme. Nach seinem Meisterwerk
DAS SALZ SWANETIENS (1930) warfen die sowjetischen Behörden ihm vor, im
Widerspruch zur Staatsideologie zu stehen. Kalatosow durfte acht Jahre lang
keine Filme mehr drehen und beschränkte sich auf Verwaltungsaufgaben in der
georgischen Filmindustrie.
1936 wurde er für „Formalismus“ angeklagt und verhaftet.
Letztendlich rettete der Regisseur sich selbst, verließ Georgien und wanderte
nach Russland aus. 1939 wurde Kalatosow für eine kurze Zeit sowjetischer
Filmattaché in Los Angeles. In den 1940er Jahren findet man seinen Namen neben Stalin.
Seine Propagandafilme retteten Kalatosow nicht nur vor der Verbannung nach
Sibirien, sondern machten ihn überdies zum stellvertretenden Minister der
sowjetischen Kinoindustrie (1946-1948).
Mit seiner poetischen Ballade DIE KRANICHE ZIEHEN von
1957, gelang es Kalatosow dem sowjetischen Film in der ganzen Welt sein Ansehen
wiederzugeben. DIE KRANICHE ZIEHEN wurde einer der größten Kinoerfolge im
Westen: 1958 erhielt der Film in Cannes die „Goldenen Palme“, die Kalatosow
nicht persönlich entgegennehmen durfte. Sartre, Picasso, Chaplin, Fellini und
Kurosawa hielten ihn für einen der bedeutendsten Filmschaffenden. Aber er wurde
nie in einem Zug mit Eisenstein, Dowschenko oder Pudowkin genannt.
1963 äußerte Kalatosow den Wunsch, einen Film über die
Revolution in Kuba zu drehen. Der Kreml hatte keinerlei Einwände. Das Filmteam
wurde in Kuba sogar auf höchster Ebene empfangen. Sowohl die sowjetische, als
auch die kubanische Regierung erhofften sich, dass der Cannes-Festival
Preisträger einen antiamerikanischen Film drehen würde. Aber Kalatosow drehte
alles andere als einen antiamerikanischen Film. Bei der Premierenfeier von ICH
BIN KUBA verließen die Vertreter des Staatsapparats den Saal. Der Film, der
ästhetisch ganz in der Tradition des großen sowjetischen Revolutionskinos eines
Eisenstein oder Pudowkin steht, landete kurze Zeit später im Moskauer
Filmarchiv. In seinem letzten Lebensabschnitt produzierte Kalatosow DAS ROTE
ZELT, einen aufwändigen Abenteuerfilm. Michail Kalatosow starb am 27.März 1973
in Moskau.
Interessant an Kalatosows Filmschaffen, das im Ausland
nur echten Kennern bekannt war, ist vor allem das innovative Potential. Auf
viele Filmschaffende, wie etwa Michael Ballhaus, hat er vielleicht sogar
entscheidenden Einfluss ausgeübt.
Die Retrospektive ist chronologisch aufgebaut und
präsentiert vier Filme, die Michail Kalatosow im Laufe seiner umstrittenen
Schaffenszeit vollendete, wobei der Schwerpunkt auf seinen letzten Werken
liegt.
(Irina Kurtishvili)
Samstag, 29.6. 19.00 Uhr
DAS SALZ SWANETIENS / Jim Shvante
UDSSR / Georgien 1930, 60 Min, 35mm, stumm, Regie und
Kamera: Michail Kalatosow, Stummfilm mit Klavierbegleitung Der Film ist ein
ethnographischer Bericht über die isolierte Bergregion Swanetien im Kaukasus.
In seinem schönen, herben und mitunter grausamen Werk, lässt uns Kalatosow eine
archaische Gesellschaft betrachten und tut dies mittels Montage und visuell
betonter Filmsprache, den klassischen Mitteln der sowjetischen Filmkunst.
Beeindruckend ist die Kraft der entfesselten Kamera. Die Bildspannung erwächst
aus dem Kontrast zwischen den grandiosen Aufnahmen der kaukasischen Bergnatur
und den durch Armut und Aberglauben gekennzeichneten Dorfbewohnern. Die
Thematik über den Sinn des Lebens widersprach in diesem Film den Dogmen des
sozialistischen Realismus.
Samstag, 29.6. 21.00 Uhr
DIE KRANICHE ZIEHEN / Letjat Zhuravli (1957) UDSSR 1957,
90 Min, 35mm, OmU, Regie: Michail Kalatosow; Kamera: Sergej Urusevsky, mit:
Tatjana Samoilowa, Alexej Batalow DIE KRANICHE ZIEHEN wurde 1958 in Cannes mit
dem Hauptpreis prämiert.
Man sprach damals von einer „Kinorevolution“ in Russland.
Der Film überraschte nicht nur durch seine Form, eine bewegte, unkonventionelle
Kamera, die an die expressive Bildsprache des sowjetischen Stummfilms
erinnerte, sondern auch durch seine Geschichte. Der Film zeigt das Schicksal
des Liebespaares Veronika und Boris, deren Heiratspläne der zweite Weltkrieg
zunichte macht.
Für die Sowjetunion war es etwas Neues, beim Thema Krieg
das persönliche Leid anstatt des heldenhaften Kampfes für das sozialistische
Vaterland in den Mittelpunkt zu stellen. Nach einer Umfrage unter Cineasten der
ehemaligen Sowjetrepubliken im Jahr 2001 wurde DIE KRANICHE ZIEHEN zum „besten
sowjetischen Film aller Zeiten“ gewählt.
Sonntag, 30.6. 17.00 Uhr
ICH BIN KUBA / Soy Cuba Ya Kuba
Enrique Pineda Barnet, Yewgeni Yewtuschenko, Kamera:
Sergej Urusevsky,
mit: Sergio Corrieri, Salvador Wood, José Gallardo, Raúl
García Vier Episoden über die kubanische Revolution und ihre Folgen. Der Film
beschreibt die Zeit in einer phänomenalen Bildsprache, in atemberaubenden
Kamerabewegungen und einer Montage, die aus dem Vollen der klassischen
sowjetischen Filmkunst schöpft. ICH BIN KUBA provoziert Staunen und sinnliche
Lust, erzählt von Rache und Niederlagen, von Sehnsüchten und sexueller
Anziehung. Der Film stieß bei seinem Kinostart Mitte der sechziger Jahre auf
Ablehnung beim kubanischen Publikum und nach den feierlichen Premieren
verschwand der Streifen im Moskauer Filmarchiv. Der legendäre Klassiker wurde
in den neunziger Jahren von Martin Scorsese und Francis Ford Coppola
wiederentdeckt.
Sonntag, 30.6. 20.00 Uhr
DAS ROTE ZELT / Krasnaya Palatka La Tenda Rossa UDSSR /
Italien 1970, 120 Min, DVD, OmeU, Regie: Michail Kalatosow,
Drehbuch: Richard De Long Adams, Ennio De Concini,
Kamera: Leonid Kalaschnikow, Musik: Enrico Morricone, Aleksandr Zatsepin, mit:
Sean Connery, Peter Fintch, Claudia Cardinale, Hardy Krüger, Massimo Girotti,
Mario Adorf Die Filmgeschichte basiert auf einer wahren Begebenheit aus dem
Jahr
1928: Der tragische Absturz des Luftschiffs „Italia“ am
Nordpol. Doch die Überlebenden können sich in ein Zelt retten, welches sie rot
anstreichen, um vielleicht doch entdeckt zu werden. Das Drama in der Eiswelt
dauerte 109 Tage. In seiner Erinnerung lässt der bekannte italienische
Konstrukteur, General Umberto Nobile, die dramatischen Ereignisse wieder
aufleben und löst das Rätsel seiner verunglückten Expedition. Ein mitreißender
Abenteuerfilm mit internationaler Starbesetzung und außergewöhnlichem
technischem Aufwand.
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Sunday, June 16, 2013
PORTRÄT: Lika Martinova drehte einst mit Burghart Klaußner einen Film - jetzt studiert sie Kunst. Von Dorothee Krings (rp-online.de)
(rp-online.de) Das Straßenkind studiert jetzt Kunst
2006 dreht das georgische Straßenkind Lika Martinova mit dem deutschen Schauspieler Burghart Klaußner einen Film. Sieben Jahre später treffen sie sich wieder – in Deutschland. Das Filmteam hat dem Mädchen geholfen, seinen Traum zu verwirklichen: Kunst studieren in Düsseldorf.
Sie sieht ihn schon von weitem, den Mann mit dem dunklen Sakko, Handy am Ohr, Gedanken ganz woanders. Also läuft die junge Frau auf Burghart Klaußner zu, springt ihm in den Weg, lachend, übermütig, wie ein Kobold aus einer anderen Welt. Und der Schauspieler, der zu den Besten gehört, die der neue deutsche Film hervorgebracht hat, bleibt wie angewurzelt stehen, fasst sich an den Kopf, ungläubig, freudig auch er. "Lika!", ruft Klaußner, "mein Gott, Mädchen, nach so langer Zeit."
2006 dreht das georgische Straßenkind Lika Martinova mit dem deutschen Schauspieler Burghart Klaußner einen Film. Sieben Jahre später treffen sie sich wieder – in Deutschland. Das Filmteam hat dem Mädchen geholfen, seinen Traum zu verwirklichen: Kunst studieren in Düsseldorf.
Sie sieht ihn schon von weitem, den Mann mit dem dunklen Sakko, Handy am Ohr, Gedanken ganz woanders. Also läuft die junge Frau auf Burghart Klaußner zu, springt ihm in den Weg, lachend, übermütig, wie ein Kobold aus einer anderen Welt. Und der Schauspieler, der zu den Besten gehört, die der neue deutsche Film hervorgebracht hat, bleibt wie angewurzelt stehen, fasst sich an den Kopf, ungläubig, freudig auch er. "Lika!", ruft Klaußner, "mein Gott, Mädchen, nach so langer Zeit."
Ein
Mädchen, ein ernstes Kind, war Lika Martinova tatsächlich, als sie dem
deutschen Schauspieler das erste Mal begegnete. Das war vor sieben
Jahren in Likas Heimat Georgien. Klaußner reiste damals mit einem
deutschen Filmteam in den Süden des Kaukasus, um mit dem georgischen
Regisseur Dito Tsintsadze einen Film zu drehen: "Der Mann von der
Botschaft". Darin spielt Klaußner einen Botschaftsangestellten, der in
der georgischen Hauptstadt Tiblisi das isolierte Leben eines Diplomaten
lebt. Abends sitzt er allein in der viel zu geräumigen Wohnung. Tagsüber
langweilt ihn die Büroarbeit. Ein Diebstahl durchbricht diese
depressive Einsamkeit. Ein Straßenkind klaut dem Mann von der Botschaft
auf einem Wochenmarkt das Portemonnaie. Der Diplomat stellt das Kind,
später begegnen die beiden sich wieder. Es beginnt eine sprachlose
Freundschaft, die den ganzen Film über changieren wird zwischen Unschuld
und dunklen Ahnungen.
Lika Martinova war 14, als
sie die Rolle des Straßenkindes übernahm. Eigentlich aber war es keine
Rolle, denn sie hat gelebt wie das Kind im Film, ohne Familie, ohne
Obdach, ohne Möglichkeit, auf eine Schule zu gehen. Irgendwann konnte
sie bei einer Frau unterschlüpfen, die aus Mitleid mit den
Straßenkindern in ihrer Stadt ein paar Etagenbetten aufgestellt hatte.
Lika bekam ein Bett oben, durfte endlich auf eine Schule gehen, besuchte
dort die Theatergruppe. So kam sie zum Casting für den Film von Dito
Tsintsadze, und der wählte das eigensinnige Kind mit dem feinen Gesicht
und dem burschikosen Auftreten für sein Projekt, machte Lika Martinova
zur Mignon im georgischen Großstadt-Dschungel.
Viele
Tage haben das Mädchen aus Tiblisi und Burghart Klaußner miteinander
gedreht. Ohne gemeinsame Sprache. Die beiden kommunizierten durch ihr
Spiel, lachten viel, verstanden einander durch Gesten, Blicke. "Ich habe
sie sofort sehr ernst genommen", sagt Burghart Klaußner,
"Kinderdarsteller sind für mich immer Kollegen." Intuitiv wusste
Martinova, was sie vor der Kamera zu tun hatte. "Ein Naturtalent",
sagten die Leute vom Film. "Ich will nicht zum Film", sagte Lika
Martinova. Für sie war mit den Dreharbeiten kein Märchen wahr geworden.
Sie hatte noch einen anderen Traum: malen.
Immer
wenn Martinova Farben ergattern konnte, brachte sie zu Papier, was in
ihr ist. "Früher habe ich oft mit Kreide gemalt", sagt sie. Stillleben
meistens, Blumensträuße in dunklen Farben, Vasen, wie sie in Georgien
getöpfert werden. Die Bilder bewahrte sie in einem Koffer unter dem
Bett, die schönsten hängte sie an die Wand in ihrer Zimmerecke. So
wurden die Bilder zum Zuhause, das sie nie hatte.
Einmal
hat das Mädchen ein paar Leute vom Filmteam dorthin mitgenommen,
Burghart Klaußner war darunter, auch die deutsche Filmproduzentin
Christine Ruppert. "Ich hab dir damals ein Bild abgekauft, weißt du
noch?", sagt Klaußner. "Ich hab es dir geschenkt", sagt Martinova, "dann
hast du mir Geld geschenkt, so war das." Die junge Frau mit dem
Pagenkopf lacht wieder, erzählt, dass sie sich freue, Klaußner nach
sieben Jahren wiederzusehen – und endlich mit ihm sprechen zu können,
auf Deutsch.
Das hat mit dem Besuch damals in
Martinovas Zimmer zu tun. Denn die Leute vom Film waren berührt von den
Bildern des Mädchens, sahen darin mehr als den Zeitvertreib einer
Heranwachsenden. Es war ein anderer Ernst in diesen Zeichnungen, eine
andere Tiefe. Und als das Kind dann noch sagte, es wolle gar nicht
Schauspielerin werden, sondern Malerin, da fasste Christine Ruppert den
Entschluss, dem Mädchen aus ihrem Film die Chance auf ein Kunststudium
zu eröffnen.
So kam Lika Martinova nach
Deutschland. Zunächst begleitete sie Dito Tsintsadze bei der
Premierentour seines Films, ging dann in die Heimat zurück, beendete die
Schule. Als sie 18 wurde, holte Ruppert sie für ein paar Monate nach
Deutschland, damit sie selbst testen konnte, ob sie in dem noch fremden
Land zurechtkäme. Die Filmproduzentin stand auch nach Jahren noch zu
ihrer Zusage an das Kind. Martinova fühlte sich wohl, kam ein weiteres
Mal wieder, diesmal für ein Jahr. Sie jobbte in Rupperts
Filmproduktions-Firma Tatfilm in Köln, lebte bei der Produzentin, später
bei einer Gastfamilie, lernte Deutsch, malte. Und als sie genug Bilder
für eine Mappe beisammen hatte, bewarb sie sich an den Kunstakademien in
Düsseldorf und München um einen Hochbegabten-Studienplatz – für sie die
einzige Möglichkeit, ohne Abitur zu studieren.
Freunde
in Düsseldorf hatten ihr zuvor Termine bei namhaften Künstlern unter
anderem von der Düsseldorfer Akademie verschafft. Die hatten die junge
Frau aus Georgien bestärkt, es an den Hochschulen zu versuchen. "Ich
fand es damals sehr schwierig, über meine Bilder zu sprechen", sagt
Martinova, "ich konnte nicht formulieren, warum ich meine Bilder male,
ich malte einfach."
Inzwischen liebt sie es, über
Kunst zu diskutieren. Sie wurde angenommen, gleich an beiden Akademien,
in München und in Düsseldorf. Das hat ihr Selbstvertrauen gegeben, denn
an den Hochschulen kannte niemand ihre Geschichte, musste allein ihre
Kunst für sie sprechen. Martinova entschied sich für Düsseldorf,
studiert im zweiten Semester, liebt den Austausch mit den anderen
Studenten im Kolloquium.
Die enervierenden Kämpfe
mit der deutschen Ausländerbehörde, die sie mit Hilfe ihrer deutschen
Freunde durchgestanden hat, versucht sie hinter sich zu lassen. Einmal
musste sie nach Georgien zurück und dort vier Monate auf das nächste
Visum warten, kostbare Studienzeit ging ihr verloren. Sie hat das
abgehakt, redet am liebsten gar nicht mehr darüber.
Inzwischen
ist sie als Studentin anerkannt, kann sich endlich auf die Malerei
konzentrieren. Sie lebt mit zwei anderen Studenten in einer WG, sucht
nur noch einen Nebenjob. Damit ist für sie nun doch ein Märchen wahr
geworden – ihr eigenes Märchen. Und als sie dann auch noch Burghart
Klaußner wiedersieht bei einer Filmparty der Filmstiftung NRW, schließt
sich ein Kreis. Irgendwann am Abend stehen die beiden im Hof der Kölner
"Wolkenburg", rauchen, lächeln noch immer ein wenig ungläubig, dass das
nun keine Filmszene ist, sondern Wirklichkeit.
"Ich
hab inzwischen alle Filme von Burghart Klaußner gesehen", sagt
Martinova, ",Das weiße Band' zum Beispiel – war der gut." Doch den
Entschluss gegen die Schauspielerei hat sie nicht bereut. "Ich bewundere
Schauspieler dafür, dass sie sich verwandeln können", sagt Lika
Martinova, "ich will niemand anders sein, ich will wahrhaftig sein in
der Kunst – darum male ich meine Bilder."
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AUSZEICHNUNG: n-ost-Reportagepreis 2013: Die Preisträger - u. a. Meinrad Schade Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges (n-ost)
Presseinformation des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung
Preisträger n-ost-Reportagepreis 2013
n-ost-Reportagepreis 2013 geht an Andrea Roedig (Text), Elke Windisch (Radio) und Meinrad Schade (Foto)
(n-ost) Berlin, 14.06.2013 – Die Preisträger des n-ost-Reportagepreises 2013 sind Andrea Roedig („Macht, dass ihr rüberkommt!“, Der Standard ALBUM, 04.08.2012) in der Kategorie Text, Elke Windisch (Bruder Europäer – Das Dubrovniker Symphonieorchester, DLF, 12.06.2012) in der Kategorie Radio und Meinrad Schade (Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges, Neue Zürcher Zeitung, 01. – 05.10.2012) in der Kategorie Foto.
Vor 200 Gästen wurde die Auszeichnung am Donnerstag, 13. Juni 2013, im Grünen Salon der Volksbühne Berlin zum siebten Mal verliehen. Die Preise übergaben die Jurymitglieder und Laudatoren Werner D’Inka (Herausgeber F.A.Z.), Silke Engel (Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio) und Lars Bauernschmitt (Hochschule Hannover).
Aus insgesamt 117 Einsendungen hatten die Juroren sechs weitere Beiträge nominiert:
Urs Mannhart (Gazprom heizt ein, Reportagen, Juni 2012) und Andreas Schneitter (Bauland, Repor-tagen, Februar 2012) in der Kategorie Text,
Stephan Ozsváth (Budapest, 15. März 2012, Nationalfeiertag. Ungarn auf der Suche nach sich selbst, RBB, MDR, WDR, 2012) und Rainer Schwochow (Geduldet – Leben im Zwischenraum, DLF, HR, 2012) in der Kategorie Radio,
Kirill Golovchenko (Kachalka. Muscle Beach, Geo, Neon u. a., 2012) und Helena Schätzle (9645 Kilometer Erinnerung, Verlag Nimbus Kunst und Bücher, 2012) in der Kategorie Foto.
Im Zentrum des Osteuropa-Abends, durch den Moderatorin Anja Heyde (ZDF-Morgenmagazin) führ-te, standen die ausgezeichneten Reportagen: Autoren und Fotografen berichteten persönlich von ihren Recherchen und stellten ihre preisverdächtigen Bildstrecken und Reportagen vor. Schauspieler Wolfgang Häntsch las Auszüge aus den drei nominierten Texten. Nach der Preisverleihung ging die Party mit den „Balkangrooves“ von DJ Pixie weiter.
Der n-ost-Reportagepreis ist in jeder Kategorie mit 2.000 Euro dotiert und geht an herausragende Osteuropa-Reportagen, die in deutschsprachigen Medien erschienen sind. Er soll Journalisten, Fotografen und Redaktionen zu qualitativer Berichterstattung ermutigen, herausragende Autoren auszeichnen und eine Debatte in Gang halten darüber, was „Osteuropa“ eigentlich ist und wie darüber erzählt und informiert wird.
Der n-ost-Reportagepreis 2013 wird unterstützt durch die Robert Bosch Stiftung sowie die METRO GROUP in Düsseldorf.
Preisträger 2013
TEXTREPORTAGE
Andrea Roedig
„Macht, dass ihr rüberkommt!“, Der Standard ALBUM, 04.08.2012
„Was sagt uns die Geschichte einer Flucht aus dem Rumänien der Ceauşescu-Zeit – heute, fünfzig Jahre später? Viel, wenn man sie so erzählt wie Andrea Roedig. Denn jede Entscheidung vernichtet Optionen. Wer geht, kann nicht zugleich bleiben. Und wer etwas gewinnt, gibt auch etwas auf. Wann und wo auch immer Menschen ihre Heimat verlassen, freiwillig oder unter Druck, wird das so sein. Davon handelt Andrea Roedigs Reportage, geschrieben in einer klaren Sprache, die sich auf die Men-schen einlässt, aber immer respektvolle Distanz wahrt.“
Laudator Werner D’Inka, Herausgeber der F.A.Z.
RADIOREPORTAGE
Elke Windisch
Bruder Europäer – Das Dubrovniker Symphonieorchester, DLF, 12.06.2012
„Eine großartige Allegorie auf die Vielvölker-Familie Europa! Die trotz aller Konflikte und Zerrissen-heit Identität stiftet. Wie in den Reihen des Symphonieorchesters Dubrovnik. Die Musiker sind so bunt wie die Stadt selbst, offen, tolerant. Sogar während des Kriegs im damaligen Jugoslawien halten sie die europäische Idee hoch: indem sie Beethovens „Neunte“ einstudieren. Die Aufführung gelingt dem Orchester erst 20 Jahre später, doch der Weg dorthin bleibt beispielhaft und zeigt, was Europa im Kern zusammenhält. Welch schöne Geschichte – eindrucksvoll, mitreißend und dicht erzählt!“
Laudatorin Silke Engel, Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, rbb
Podcast >>>
FOTOREPORTAGE
Meinrad Schade
Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges, Neue Zürcher Zeitung, 01. – 05.10.2012
„Der Foto-Essay von Meinrad Schade verwirrt den Betrachter, weil er keine einfache, schnell lesbare Information liefert. Die Bilder sind nicht bequem konsumierbar, sondern verunsichern durch schein-bare Widersprüche und zwingen so zur längeren Auseinandersetzung mit dem Dargestellten. Die Brüche in den Fotos dienen als visuelle Übersetzungen der Stimmung in der Region. Den Betrachtern stellen sich Fragen, deren Antworten offen bleiben – so offen wie die weitere Entwicklung des Staa-tes Nagorni Karabach, den bisher niemand anerkennt.“
Laudator Lars Bauernschmitt, Hochschule Hannover
Meinrad Schade: Berg-Karabach – der lange Schatten des Unabhängigkeitskriegs
Foto-Tableau
1991 wollte sich die kleine Bergregion Berg-Karabach von Aserbeidschan trennen und erkämpfte mit Armeniens Hilfe die Unabhängigkeit; als Staat ist sie aber bis heute nicht anerkannt. Der Schweizer Fotograf Meinrad Schade hat sich dort umgesehen.
Bildergalerie >>>
Jurys 2013
TEXTREPORTAGE
Christian Böhme Journalist, ehem. Chefredakteur „Jüdische Allgemeine“
Werner D'Inka Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung
Henrik Kaufholz Redakteur Politiken, Kopenhagen
Sonja Margolina Publizistin und Autorin
Uwe Neumärker Direktor Stiftung Denkmal der ermordeten Juden Europas
Horst Pöttker Professor am Institut für Journalistik, TU Dortmund
RADIOREPORTAGE
Sabine Adler Korrespondentin in Warschau, Deutschlandfunk
Silke Engel Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, rbb
Uwe Leuschner Vice-President Business Development CIS, DB Schenker Logistics
Jürgen Webermann Reporter NDR Info
Marianne Wendt Autorin und Regisseurin für Theater, Hörfunk und Film
FOTOREPORTAGE
Lars Bauernschmitt Professor für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie
an der Hochschule Hannover
Michael Biedowicz Bildchef ZEITmagazin
Tomasz Dąbrowski Direktor des Polnischen Instituts Berlin
Pepa Hristova Freie Fotografin
Ute Mahler Professorin für Fotografie an der HAW Hamburg, Fotografin
Daniel Nauck Fotograf und Multimediaproducer bei 2470media
Michael Trippel Fotoreporter
Unterstützt durch
Robert Bosch Stiftung, METRO GROUP
Pressekontakt
Sarah Portner
Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung n-ost
Neuenburger Straße 17
10969 Berlin
+49-30-259 32 83-11
reportagepreis@n-ost.org
Preisträger n-ost-Reportagepreis 2013
n-ost-Reportagepreis 2013 geht an Andrea Roedig (Text), Elke Windisch (Radio) und Meinrad Schade (Foto)
(n-ost) Berlin, 14.06.2013 – Die Preisträger des n-ost-Reportagepreises 2013 sind Andrea Roedig („Macht, dass ihr rüberkommt!“, Der Standard ALBUM, 04.08.2012) in der Kategorie Text, Elke Windisch (Bruder Europäer – Das Dubrovniker Symphonieorchester, DLF, 12.06.2012) in der Kategorie Radio und Meinrad Schade (Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges, Neue Zürcher Zeitung, 01. – 05.10.2012) in der Kategorie Foto.
Vor 200 Gästen wurde die Auszeichnung am Donnerstag, 13. Juni 2013, im Grünen Salon der Volksbühne Berlin zum siebten Mal verliehen. Die Preise übergaben die Jurymitglieder und Laudatoren Werner D’Inka (Herausgeber F.A.Z.), Silke Engel (Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio) und Lars Bauernschmitt (Hochschule Hannover).
Aus insgesamt 117 Einsendungen hatten die Juroren sechs weitere Beiträge nominiert:
Urs Mannhart (Gazprom heizt ein, Reportagen, Juni 2012) und Andreas Schneitter (Bauland, Repor-tagen, Februar 2012) in der Kategorie Text,
Stephan Ozsváth (Budapest, 15. März 2012, Nationalfeiertag. Ungarn auf der Suche nach sich selbst, RBB, MDR, WDR, 2012) und Rainer Schwochow (Geduldet – Leben im Zwischenraum, DLF, HR, 2012) in der Kategorie Radio,
Kirill Golovchenko (Kachalka. Muscle Beach, Geo, Neon u. a., 2012) und Helena Schätzle (9645 Kilometer Erinnerung, Verlag Nimbus Kunst und Bücher, 2012) in der Kategorie Foto.
Im Zentrum des Osteuropa-Abends, durch den Moderatorin Anja Heyde (ZDF-Morgenmagazin) führ-te, standen die ausgezeichneten Reportagen: Autoren und Fotografen berichteten persönlich von ihren Recherchen und stellten ihre preisverdächtigen Bildstrecken und Reportagen vor. Schauspieler Wolfgang Häntsch las Auszüge aus den drei nominierten Texten. Nach der Preisverleihung ging die Party mit den „Balkangrooves“ von DJ Pixie weiter.
Der n-ost-Reportagepreis ist in jeder Kategorie mit 2.000 Euro dotiert und geht an herausragende Osteuropa-Reportagen, die in deutschsprachigen Medien erschienen sind. Er soll Journalisten, Fotografen und Redaktionen zu qualitativer Berichterstattung ermutigen, herausragende Autoren auszeichnen und eine Debatte in Gang halten darüber, was „Osteuropa“ eigentlich ist und wie darüber erzählt und informiert wird.
Der n-ost-Reportagepreis 2013 wird unterstützt durch die Robert Bosch Stiftung sowie die METRO GROUP in Düsseldorf.
Preisträger 2013
TEXTREPORTAGE
Andrea Roedig
„Macht, dass ihr rüberkommt!“, Der Standard ALBUM, 04.08.2012
„Was sagt uns die Geschichte einer Flucht aus dem Rumänien der Ceauşescu-Zeit – heute, fünfzig Jahre später? Viel, wenn man sie so erzählt wie Andrea Roedig. Denn jede Entscheidung vernichtet Optionen. Wer geht, kann nicht zugleich bleiben. Und wer etwas gewinnt, gibt auch etwas auf. Wann und wo auch immer Menschen ihre Heimat verlassen, freiwillig oder unter Druck, wird das so sein. Davon handelt Andrea Roedigs Reportage, geschrieben in einer klaren Sprache, die sich auf die Men-schen einlässt, aber immer respektvolle Distanz wahrt.“
Laudator Werner D’Inka, Herausgeber der F.A.Z.
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Elke Windisch
Bruder Europäer – Das Dubrovniker Symphonieorchester, DLF, 12.06.2012
„Eine großartige Allegorie auf die Vielvölker-Familie Europa! Die trotz aller Konflikte und Zerrissen-heit Identität stiftet. Wie in den Reihen des Symphonieorchesters Dubrovnik. Die Musiker sind so bunt wie die Stadt selbst, offen, tolerant. Sogar während des Kriegs im damaligen Jugoslawien halten sie die europäische Idee hoch: indem sie Beethovens „Neunte“ einstudieren. Die Aufführung gelingt dem Orchester erst 20 Jahre später, doch der Weg dorthin bleibt beispielhaft und zeigt, was Europa im Kern zusammenhält. Welch schöne Geschichte – eindrucksvoll, mitreißend und dicht erzählt!“
Laudatorin Silke Engel, Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, rbb
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Meinrad Schade
Nagorni Karabach – Der lange Schatten des Unabhängigkeitskrieges, Neue Zürcher Zeitung, 01. – 05.10.2012
„Der Foto-Essay von Meinrad Schade verwirrt den Betrachter, weil er keine einfache, schnell lesbare Information liefert. Die Bilder sind nicht bequem konsumierbar, sondern verunsichern durch schein-bare Widersprüche und zwingen so zur längeren Auseinandersetzung mit dem Dargestellten. Die Brüche in den Fotos dienen als visuelle Übersetzungen der Stimmung in der Region. Den Betrachtern stellen sich Fragen, deren Antworten offen bleiben – so offen wie die weitere Entwicklung des Staa-tes Nagorni Karabach, den bisher niemand anerkennt.“
Laudator Lars Bauernschmitt, Hochschule Hannover
Meinrad Schade: Berg-Karabach – der lange Schatten des Unabhängigkeitskriegs
Foto-Tableau
1991 wollte sich die kleine Bergregion Berg-Karabach von Aserbeidschan trennen und erkämpfte mit Armeniens Hilfe die Unabhängigkeit; als Staat ist sie aber bis heute nicht anerkannt. Der Schweizer Fotograf Meinrad Schade hat sich dort umgesehen.
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Jurys 2013
TEXTREPORTAGE
Christian Böhme Journalist, ehem. Chefredakteur „Jüdische Allgemeine“
Werner D'Inka Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung
Henrik Kaufholz Redakteur Politiken, Kopenhagen
Sonja Margolina Publizistin und Autorin
Uwe Neumärker Direktor Stiftung Denkmal der ermordeten Juden Europas
Horst Pöttker Professor am Institut für Journalistik, TU Dortmund
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Sabine Adler Korrespondentin in Warschau, Deutschlandfunk
Silke Engel Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, rbb
Uwe Leuschner Vice-President Business Development CIS, DB Schenker Logistics
Jürgen Webermann Reporter NDR Info
Marianne Wendt Autorin und Regisseurin für Theater, Hörfunk und Film
FOTOREPORTAGE
Lars Bauernschmitt Professor für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie
an der Hochschule Hannover
Michael Biedowicz Bildchef ZEITmagazin
Tomasz Dąbrowski Direktor des Polnischen Instituts Berlin
Pepa Hristova Freie Fotografin
Ute Mahler Professorin für Fotografie an der HAW Hamburg, Fotografin
Daniel Nauck Fotograf und Multimediaproducer bei 2470media
Michael Trippel Fotoreporter
Unterstützt durch
Robert Bosch Stiftung, METRO GROUP
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Friday, June 14, 2013
MAGAZIN: Georgien - Mit Büchern die Welt erobern. Von Mirko Schwanitz (eurasischesmagazin.de)
(eurasischesmagazin.de) Guram Odischaria ist neuer Kulturminister Georgiens. Der Lyriker soll der Regierung des kunstsinnigen Multimilliardärs Bidsina Iwanischwili bei den Kulturschaffenden Akzeptanz verschaffen und abgerissene Kulturkontakte zu Süd-Ossetien und Abchasien wiederbeleben. Georgien möchte zudem 2015 zum Schwerpunktland der Leipziger und Frankfurter Buchmesse werden.
Es ist noch nicht lange her, da saß Guram Odischaria im Tifliser Café Diwan. Gehüllt in blauen Zigarettenqualm hörte der breitschultrige Mann still zu, was seine Freunde, allesamt Schriftsteller, Theatermacher und Musiker von ihm erwarteten, sollte er der neue Kulturminister Georgiens werden.
Die einstige Direktorin des „Internationalen Kunstfestivals Tiflis“, Ketevan Dolidze, beschwor Odischaria, endlich die unter Präsident Saakaschwili herrschende „totale Kontrolle über die Kultur“ zu beenden: „Ich hoffe, dass unter dir die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit angehören und wir endlich wieder eine freie Kultur haben werden.“ Und Gaga Cheidze, Organisator des Tifliser Filmfestivals, sagte, er erhoffe sich von Odischaria sogar eine „große Wende“ für die georgische Kultur.
Schon damals versuchte Guram Odischaria die Euphorie zu dämpfen. Der Lyriker und Romancier ist nun seit Dezember im Amt – seit dem spektakulären Wahlsieg des Milliardärs Bidzina Iwanischwili, der nach knapp zehn Jahren den langjährigen Präsidenten Micheil Saakaschwili ablöste.
Odischaria weiß, dass man mit 38 Millionen Euro, 0,8 Prozent des georgischen Staatsbudgets, nur kleine Brötchen backen kann. Dabei sind die Herausforderungen riesig: Seit seinem Amtsantritt reist Odischaria durchs Land und begutachtet das Erbe, das ihm die Vorgängerregierung hinterlassen hat. „Vor einiger Zeit habe ich die alte Residenz von König Irakli II in der Stadt Telavi besucht. Zwei Gebäude sind komplett zerstört, bei den Häusern der Hauptstraße wurden einfach die Fassaden angemalt“, sagt er.
Wenn die Decken einstürzen
Doch nicht nur der Zustand historischer Baudenkmäler bereitet dem neuen Mann im georgischen Kulturministerium Kopfschmerzen. Etwa, wenn er Schulen besucht, bei denen jeden Moment die Decken einstürzen können. „Diese Beispiele erzählen etwas über die Korruption unter der Vorgängerregierung. Schon mein erster Blick in die Unterlagen des Ministeriums zeigte, das alle öffentlichen Aufträge ohne Ausschreibung vergeben wurden.“
Die vielen historischen Denkmäler aber sind nicht die einzige Baustelle, auf der Odischaria aufräumen muss. Das politisch-kritische Theater Georgiens liegt in Agonie, seit viele Direktorenposten mit Parteifreunden des ehemaligen Präsidenten Saakaschwili besetzt wurden. Auch das unter Odischarias Vorgänger aufgegebene „Internationale Kunst Festival“ soll wieder zum Leben erweckt werden.
„Wenn es in Georgien dunkel wird, erstirbt das Leben“
Für die georgische Kulturförderung sollen in Zukunft nur noch ästhetische Kriterien den Ausschlag geben. Wie aber all das umsetzen bei derart knappen Kassen? Der Kulturminister sieht nur einen Weg: „Das Volk muss mitreden können, welche Prioritäten in der Kulturpolitik gesetzt werden sollen. Nur dann wird es auch schmerzliche Entscheidungen mittragen.“ Dazu aber müssten erst einmal Orte für einen solchen Dialog geschaffen werden. „Wenn es in Georgien dunkel wird, erstirbt in den meisten Orten das Leben. In unserem Land gibt es gerade einmal zwei Kinos. Es gibt auch keine Kulturzentren mehr, an denen sich die Menschen treffen können. Deshalb wollen wir als erstes alte Kulturhäuser neu beleben. Die Idee ist, dass die Leute sich dort treffen, diskutieren, Ideen entwickeln.“
Eigentlich sollten Künstler sich von der Politik fernhalten und sie eher kritisch begleiten, ist Guram Odischaria überzeugt. Dass man ihn bat, das Amt dennoch zu übernehmen, hat auch mit dem festen Willen der neuen Regierung zu tun, die Kontakte zu den abtrünnigen Provinzen Süd-Ossetien und Abchasien neu zu knüpfen, die seit dem Krieg im Jahr 2008 völlig abgerissen sind.
Neue Dialog-Möglichkeiten mit den Osseten
Eine gemeinsame Anthologie mit süd-ossetischen und abchasischen Autoren begründete Odischarias Ruf als Vermittler. Er ist deshalb einer der wenigen georgischen Politiker, die frei in der Region reisen können. „Mein Freund Daur Nachkebia ist jetzt Bildungsminister in Abchasien. Meine Freundin Marina Chibirova ist in Süd-Ossetien Bildungsministerin. Es ist wie ein Schicksal, das wir drei an dieser Anthologie zusammengearbeitet haben. Das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten für einen Dialog.“
Auch international soll und will Odischaria die Kultur seines Landes bekannter machen. Sein Ziel: Georgien soll keine Kriege mehr führen, sondern mit Büchern die Welt erobern. 2015 möchte Georgien Gastland der wichtigsten europäischen Buchmessen in Leipzig und Frankfurt werden. Keine leichte Aufgabe. „Die Frankfurter Buchmesse ist für die Literatur das, was für den Film der Oscar ist. Um Gastland werden zu können, müssen wir schon heute beginnen, die georgische Literatur im deutschen Sprachraum bekannt zu machen: Bücher zu übersetzen, Verlage zu überzeugen, aber auch unsere Kultur vorzustellen. Dazu gehört unsere in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Musik ebenso wie der georgische Film und natürlich – unser hervorragender Wein.“
Es ist noch nicht lange her, da saß Guram Odischaria im Tifliser Café Diwan. Gehüllt in blauen Zigarettenqualm hörte der breitschultrige Mann still zu, was seine Freunde, allesamt Schriftsteller, Theatermacher und Musiker von ihm erwarteten, sollte er der neue Kulturminister Georgiens werden.
Die einstige Direktorin des „Internationalen Kunstfestivals Tiflis“, Ketevan Dolidze, beschwor Odischaria, endlich die unter Präsident Saakaschwili herrschende „totale Kontrolle über die Kultur“ zu beenden: „Ich hoffe, dass unter dir die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit angehören und wir endlich wieder eine freie Kultur haben werden.“ Und Gaga Cheidze, Organisator des Tifliser Filmfestivals, sagte, er erhoffe sich von Odischaria sogar eine „große Wende“ für die georgische Kultur.
Schon damals versuchte Guram Odischaria die Euphorie zu dämpfen. Der Lyriker und Romancier ist nun seit Dezember im Amt – seit dem spektakulären Wahlsieg des Milliardärs Bidzina Iwanischwili, der nach knapp zehn Jahren den langjährigen Präsidenten Micheil Saakaschwili ablöste.
Odischaria weiß, dass man mit 38 Millionen Euro, 0,8 Prozent des georgischen Staatsbudgets, nur kleine Brötchen backen kann. Dabei sind die Herausforderungen riesig: Seit seinem Amtsantritt reist Odischaria durchs Land und begutachtet das Erbe, das ihm die Vorgängerregierung hinterlassen hat. „Vor einiger Zeit habe ich die alte Residenz von König Irakli II in der Stadt Telavi besucht. Zwei Gebäude sind komplett zerstört, bei den Häusern der Hauptstraße wurden einfach die Fassaden angemalt“, sagt er.
Wenn die Decken einstürzen
Doch nicht nur der Zustand historischer Baudenkmäler bereitet dem neuen Mann im georgischen Kulturministerium Kopfschmerzen. Etwa, wenn er Schulen besucht, bei denen jeden Moment die Decken einstürzen können. „Diese Beispiele erzählen etwas über die Korruption unter der Vorgängerregierung. Schon mein erster Blick in die Unterlagen des Ministeriums zeigte, das alle öffentlichen Aufträge ohne Ausschreibung vergeben wurden.“
Die vielen historischen Denkmäler aber sind nicht die einzige Baustelle, auf der Odischaria aufräumen muss. Das politisch-kritische Theater Georgiens liegt in Agonie, seit viele Direktorenposten mit Parteifreunden des ehemaligen Präsidenten Saakaschwili besetzt wurden. Auch das unter Odischarias Vorgänger aufgegebene „Internationale Kunst Festival“ soll wieder zum Leben erweckt werden.
„Wenn es in Georgien dunkel wird, erstirbt das Leben“
Für die georgische Kulturförderung sollen in Zukunft nur noch ästhetische Kriterien den Ausschlag geben. Wie aber all das umsetzen bei derart knappen Kassen? Der Kulturminister sieht nur einen Weg: „Das Volk muss mitreden können, welche Prioritäten in der Kulturpolitik gesetzt werden sollen. Nur dann wird es auch schmerzliche Entscheidungen mittragen.“ Dazu aber müssten erst einmal Orte für einen solchen Dialog geschaffen werden. „Wenn es in Georgien dunkel wird, erstirbt in den meisten Orten das Leben. In unserem Land gibt es gerade einmal zwei Kinos. Es gibt auch keine Kulturzentren mehr, an denen sich die Menschen treffen können. Deshalb wollen wir als erstes alte Kulturhäuser neu beleben. Die Idee ist, dass die Leute sich dort treffen, diskutieren, Ideen entwickeln.“
Eigentlich sollten Künstler sich von der Politik fernhalten und sie eher kritisch begleiten, ist Guram Odischaria überzeugt. Dass man ihn bat, das Amt dennoch zu übernehmen, hat auch mit dem festen Willen der neuen Regierung zu tun, die Kontakte zu den abtrünnigen Provinzen Süd-Ossetien und Abchasien neu zu knüpfen, die seit dem Krieg im Jahr 2008 völlig abgerissen sind.
Neue Dialog-Möglichkeiten mit den Osseten
Eine gemeinsame Anthologie mit süd-ossetischen und abchasischen Autoren begründete Odischarias Ruf als Vermittler. Er ist deshalb einer der wenigen georgischen Politiker, die frei in der Region reisen können. „Mein Freund Daur Nachkebia ist jetzt Bildungsminister in Abchasien. Meine Freundin Marina Chibirova ist in Süd-Ossetien Bildungsministerin. Es ist wie ein Schicksal, das wir drei an dieser Anthologie zusammengearbeitet haben. Das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten für einen Dialog.“
Auch international soll und will Odischaria die Kultur seines Landes bekannter machen. Sein Ziel: Georgien soll keine Kriege mehr führen, sondern mit Büchern die Welt erobern. 2015 möchte Georgien Gastland der wichtigsten europäischen Buchmessen in Leipzig und Frankfurt werden. Keine leichte Aufgabe. „Die Frankfurter Buchmesse ist für die Literatur das, was für den Film der Oscar ist. Um Gastland werden zu können, müssen wir schon heute beginnen, die georgische Literatur im deutschen Sprachraum bekannt zu machen: Bücher zu übersetzen, Verlage zu überzeugen, aber auch unsere Kultur vorzustellen. Dazu gehört unsere in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Musik ebenso wie der georgische Film und natürlich – unser hervorragender Wein.“
*
Der Autor ist Korrespondent von n-ost. Das Netzwerk besteht aus über 50 Journalisten in ganz Osteuropa und berichtet regelmäßig für deutschsprachige Medien aus erster Hand zu allen Themenbereichen. Ziel von n-ost ist es, die Wahrnehmung der Länder Mittel- und Osteuropas in der deutschsprachigen Öffentlichkeit zu verbessern. Weitere Informationen unter www.n-ost.de.Sunday, June 09, 2013
BLOG: Christina Steinbrecher Visits Georgia - VIENNAFAIR Diary (thenewcontemporary.com)
With Marine Mizandari (First Deputy Cultural Minister Georgia) at the opening of the Georgian Pavilion at the Venice Biennale. |
Find out more on our blog in the new issue of VIENNAFAIR Diary from Georgia by Christina Steinbrecher.
Following last year’s VIENNAFAIR The New Contemporary kick-off with a curated section of the VIENNA Quintet program in which Georgia played an important role and many artists came to Vienna, we promised to visit Tibilisi. By the end of May everything was set up for the visit!
Marine Mizandari, power woman in furthering contemporary Georgian art.
After a long layover flight and arrival at 5:00 am at the hotel, I was happy to look out of the hotel window and find a beautiful green landscape surrounding Tbilisi.
Nana, art historian and advisor to the Georgian Pavilion this year, invited me for tea and fresh strawberries at her apartment, which contains a fascinating collection of her husband’s work.
Women definitely rule the Georgian art scene. Dedika filled me in on the history of her gallery and local collector habits. End of May she organized exhibitions at the former Museum of Medicine, where she invited me along for a visit.
Kote is a widely traveled scholar who raised his voice loudly in support of gay rights. We had a cup of tea and read some poetry…
On the next day, Sophia showed me around her GeoAir office and library, which she established over the years about the region. In 2007 she presented at the Georgian pavilion in Venice. Sophia talked me through her recent projects, largely inspired by the wild architecture and construction mushrooming in the city.
Irena invited me over to see part of her collection and explore new artists. She took me around the city to some treasures.
Entering Guga’s home, a similar experience as in many houses before. I saw three levels from outside but was amazed to walk through six. Guga designed most of the cafés and restaurants filled by the art crowd in the city.
Guga showed me around his collection of hand-painted film posters from the 80s, interpretations of the original American version.
Located in the heart of the city, the National Gallery showcased an outstanding exhibition of David Kakabadze.
I was happy to meet the artists group Bouillon just a couple of hours before their departure to Venice!
Xatuna, another example of strong women in the city, introduced me to her artist list.
The headquarters of the Bank of Georgia is an 18-story building on the outskirts of Georgia’s capital city Tbilisi. It opened in 1975 as the Ministry of Highway Construction of the Georgian SSR. After Georgia’s independence, the building was left temporarily unused before being acquired by the Bank of Georgia in 2007, which carried out extensive renovation work on the exterior and interior of the building.
A typical Georgian dinner with Niño and Nato at another restaurant designed by Goga. Borjomi is the perfect medicine for all sorts of problems.
At the Venice Biennale I finally got to see the performance by Bouillon.
The link with many photographs are here >>>
PODCAST: Pink Stalin in Georgien. Stalin-Sarkasmus aus der Sprühdose. Von Andi Hörmann (funkhauseuropa.de)
(funkhauseuropa.de) Seit unter Bidsina Iwanischwili die neue Regierungspartei "Georgischer Traum" an der Macht ist, kann man vor allem in georgischen Kleinstädten beobachten, dass alte Stalin-Statuen wieder aufgestellt werden. Eine Gruppe von Aktivisten, die mit der Stalin-Wiederbelebung nicht viel anfangen kann, bemalt diese Monumente in Nacht-und-Nebel-Aktionen mit rosa Farbe.
Ein Großteil der Bevölkerung Georgiens verehrt Stalin noch heute als Held. Der Mythos um seine Person pendelt immer noch in der Bevölkerung zwischen Kultfigur und Hitlervergleich. Viele sind nach wie vor stolz auf den berühmtesten Bürger des Landes, denn der sowjetische Diktator ist gebürtiger Georgier. Der Regierungswechsel im Oktober 2012 brachte auch eine schleichende Stalin-Renaissance mit sich: Bronze-Büsten und Stein-Statuen wurden in manchen Städten einfach wieder aufgestellt.
Doch seit diesem Frühjahr sieht man an den maroden Hausfassaden der Altstadt von Tiflis nun hunderte Pink-Stalin-Stencils, also mit Schablonen gesprühten Graffitis mit dem Konterfei des Diktators. Sozusagen: Stalin im Erdbeerlook - Haare und Schnauzbart in rosa Farbe. "Rosa gilt vielleicht als komische Farbe. Mit dieser komischen Farbe wollte man Stalin als Clown darstellen. Ein Mensch in Rosa bemalt sieht einfach komisch aus." Meint Levan Gambashidze, er ist Anfang 30, Doktorand an der philosophischen Fakultät der staatlichen Universität Iwane-Dschawachischwili und einer der Vordenker der Pink-Stalin-Aktivisten. Die Polit-Aktivisten um Levan Gambashidze rühren mit Pink Stalin im Farbtopf einer düsteren Vergangenheit, malen den Diktator als Witzfigur, und den aufgeklärten Georgiern bleibt das Lachen im Halse stecken.
Stalin-Sarkasmus aus der Sprühdose: Comichaft und grotesk.
Podcast >>>
Stalin-Sarkasmus aus der Sprühdose: Comichaft und grotesk. Denn Stalin war nun mal ein Volksverhetzer und Völkermörder - 60 Jahre nach seinem Tod spaltet er die georgische Bevölkerung nun aufs Neue: "Wenn unsere Kultur entscheidet, dass Stalin ein Diktator ist, dass es peinlich ist, ihn als guten Georgier zu bezeichnen, dann ist alles o.k. Aber bis dahin brauchen wir noch ein bisschen Arbeit."
Junge, aufgeklärte Georgier wie Levan Gambashidze sind skeptisch aber wachsam gegenüber der neuen Regierungspartei. Rechtlich ist das schon irgendwie eine Grauzone: Die Pink-Stalin-Graffitis sprühen sie ganz bewusst nur an marode Hauswände und Bauzäune. Die Pink-Stalin-Aktivisten sollten jedenfalls auf der Hut sein, denn das Bemalen von Stalin-Statuen ist jedenfalls in den Augen der Regierung kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Wer erwischt wird, dem drohen drei bis fünf Jahre Freiheitsstrafe. Doch Levan Gambashidze nimmt die Strafe in Kauf: "Wenn man in Georgien im 21. Jahrhundert ins Gefängnis geht, weil man Stalin-Statuen bemalt, dann bin ich dafür bereit!" (Andi Hörmann)
More here:
Georgia: Pink Stalin (theyounggeorgians.wordpress.com)
Stalin Statue Daubed With Pink Paint in Georgia (en.rian.ru)
Stalin Statue painted in Pink in Zemo Alvani, Georgia (rustavi2.com)
Pink Stailn against collaborationist government (ireport.cnn.com)
facebook.com/PincStalin
Pink Paint sprayed at Stalin (georgianews.ge)
Fifty Shades of Stalin (tol.org)
Stalin statues paint bombed, damaged (dfwatch.net)
Ein Großteil der Bevölkerung Georgiens verehrt Stalin noch heute als Held. Der Mythos um seine Person pendelt immer noch in der Bevölkerung zwischen Kultfigur und Hitlervergleich. Viele sind nach wie vor stolz auf den berühmtesten Bürger des Landes, denn der sowjetische Diktator ist gebürtiger Georgier. Der Regierungswechsel im Oktober 2012 brachte auch eine schleichende Stalin-Renaissance mit sich: Bronze-Büsten und Stein-Statuen wurden in manchen Städten einfach wieder aufgestellt.
Doch seit diesem Frühjahr sieht man an den maroden Hausfassaden der Altstadt von Tiflis nun hunderte Pink-Stalin-Stencils, also mit Schablonen gesprühten Graffitis mit dem Konterfei des Diktators. Sozusagen: Stalin im Erdbeerlook - Haare und Schnauzbart in rosa Farbe. "Rosa gilt vielleicht als komische Farbe. Mit dieser komischen Farbe wollte man Stalin als Clown darstellen. Ein Mensch in Rosa bemalt sieht einfach komisch aus." Meint Levan Gambashidze, er ist Anfang 30, Doktorand an der philosophischen Fakultät der staatlichen Universität Iwane-Dschawachischwili und einer der Vordenker der Pink-Stalin-Aktivisten. Die Polit-Aktivisten um Levan Gambashidze rühren mit Pink Stalin im Farbtopf einer düsteren Vergangenheit, malen den Diktator als Witzfigur, und den aufgeklärten Georgiern bleibt das Lachen im Halse stecken.
Stalin-Sarkasmus aus der Sprühdose: Comichaft und grotesk.
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Stalin-Sarkasmus aus der Sprühdose: Comichaft und grotesk. Denn Stalin war nun mal ein Volksverhetzer und Völkermörder - 60 Jahre nach seinem Tod spaltet er die georgische Bevölkerung nun aufs Neue: "Wenn unsere Kultur entscheidet, dass Stalin ein Diktator ist, dass es peinlich ist, ihn als guten Georgier zu bezeichnen, dann ist alles o.k. Aber bis dahin brauchen wir noch ein bisschen Arbeit."
Junge, aufgeklärte Georgier wie Levan Gambashidze sind skeptisch aber wachsam gegenüber der neuen Regierungspartei. Rechtlich ist das schon irgendwie eine Grauzone: Die Pink-Stalin-Graffitis sprühen sie ganz bewusst nur an marode Hauswände und Bauzäune. Die Pink-Stalin-Aktivisten sollten jedenfalls auf der Hut sein, denn das Bemalen von Stalin-Statuen ist jedenfalls in den Augen der Regierung kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Wer erwischt wird, dem drohen drei bis fünf Jahre Freiheitsstrafe. Doch Levan Gambashidze nimmt die Strafe in Kauf: "Wenn man in Georgien im 21. Jahrhundert ins Gefängnis geht, weil man Stalin-Statuen bemalt, dann bin ich dafür bereit!" (Andi Hörmann)
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Georgia: Pink Stalin (theyounggeorgians.wordpress.com)
Stalin Statue Daubed With Pink Paint in Georgia (en.rian.ru)
Stalin Statue painted in Pink in Zemo Alvani, Georgia (rustavi2.com)
Pink Stailn against collaborationist government (ireport.cnn.com)
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Thursday, June 06, 2013
GOETHE-INSTITUT: Ausschreibung: Werkstatt für Nachwuchsübersetzer - Bewerbungsschluss: 6. Juni 2013 (goethe.de)
(goethe.de) Das Goethe-Institut Georgien lädt im Juni 2013 zu einer Werkstatt für Literaturübersetzer mit geringer und ohne Publikationserfahrung ein.
Ziel der Übersetzerwerkstatt ist es, neue Talente für das Literaturübersetzen aus dem Deutschen ins Georgische zu gewinnen.
Im Rahmen der Werkstatt wird intensiv an eingereichten Übersetzungen gearbeitet, ferner werden berufskundliche Fragen angesprochen und Förderprogramme für Literaturübersetzer vorgestellt.
Die Werkstatt ist offen für maximal 8 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Bewerben können sich Georgierinnen und Georgier, die gerne Literatur aus dem Deutschen ins Georgische übersetzen und bereit sind, ihre ersten Versuche unter professioneller Leitung zu diskutieren.
Seminarleitung: Prof. Dr. Alexander Kartosia
Termin: 24. Juni – 27. Juni 2013
Ort: Goethe-Institut Georgien
Ansprechpartnerin:
Barbara Wattendorf, Barbara.Wattendorf@tbilissi.goethe.org
Die Teilnahme an der Übersetzerwerkstatt inklusive Unterkunft für auswärtige Teilnehmer ist kostenlos. Reisekosten werden erstattet.
Folgende Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:
tabellarischer Lebenslauf
Übersetzung eines vorgegebenen Textes ins Georgische: Gisela Riff: Du wunderst dich. Erzählungen, 2012 (PDF, 161 KB)
Übersetzung eines selbst gewählten Textauszugs (Roman/Erzählung) von ca. 4-5 Seiten ins Georgische
Bewerbungen per E-Mail (Dateityp: Word-Dokument/PDF) an: Barbara Wattendorf, Barbara.Wattendorf@tbilissi.goethe.org
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden vom Werkstattleiter ausgewählt.
Bewerbungsschluss: 6. Juni 2013
Die Werkstatt findet im Rahmen des Regionalprojekts „Schriftzüge. Übersetzer in Bewegung“ des Goethe-Inst
Ziel der Übersetzerwerkstatt ist es, neue Talente für das Literaturübersetzen aus dem Deutschen ins Georgische zu gewinnen.
Im Rahmen der Werkstatt wird intensiv an eingereichten Übersetzungen gearbeitet, ferner werden berufskundliche Fragen angesprochen und Förderprogramme für Literaturübersetzer vorgestellt.
Die Werkstatt ist offen für maximal 8 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Bewerben können sich Georgierinnen und Georgier, die gerne Literatur aus dem Deutschen ins Georgische übersetzen und bereit sind, ihre ersten Versuche unter professioneller Leitung zu diskutieren.
Seminarleitung: Prof. Dr. Alexander Kartosia
Termin: 24. Juni – 27. Juni 2013
Ort: Goethe-Institut Georgien
Ansprechpartnerin:
Barbara Wattendorf, Barbara.Wattendorf@tbilissi.goethe.org
Die Teilnahme an der Übersetzerwerkstatt inklusive Unterkunft für auswärtige Teilnehmer ist kostenlos. Reisekosten werden erstattet.
Folgende Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:
tabellarischer Lebenslauf
Übersetzung eines vorgegebenen Textes ins Georgische: Gisela Riff: Du wunderst dich. Erzählungen, 2012 (PDF, 161 KB)
Übersetzung eines selbst gewählten Textauszugs (Roman/Erzählung) von ca. 4-5 Seiten ins Georgische
Bewerbungen per E-Mail (Dateityp: Word-Dokument/PDF) an: Barbara Wattendorf, Barbara.Wattendorf@tbilissi.goethe.org
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden vom Werkstattleiter ausgewählt.
Bewerbungsschluss: 6. Juni 2013
Die Werkstatt findet im Rahmen des Regionalprojekts „Schriftzüge. Übersetzer in Bewegung“ des Goethe-Inst
SPECIAL PRESENTATION & DISCUSSION: THE RUSSIAN COLONIAL VIEW OF THE CAUCASUS: FROM THE TSARIST TO THE SOVIET PERIODS. By Dr. CLAIRE MOURADIAN
Wednesday, 12 June 2013; 14:00-15:30
Golden Tulip Hotel; Vivaldi Room; Yerevan
In cooperation with the Embassy of France in Armenia, the Regional Studies Center (RSC) invites you to a special presentation by Dr. Claire Mouradian on Wednesday, 12 June at 14:00, to be held in the Golden Tulip Hotel’s Vivaldi Room. Dr. Mouradian will present an analysis of the historical Russian colonial view of the Caucasus from the Tsarist through the Soviet periods.
Golden Tulip Hotel; Vivaldi Room; Yerevan
In cooperation with the Embassy of France in Armenia, the Regional Studies Center (RSC) invites you to a special presentation by Dr. Claire Mouradian on Wednesday, 12 June at 14:00, to be held in the Golden Tulip Hotel’s Vivaldi Room. Dr. Mouradian will present an analysis of the historical Russian colonial view of the Caucasus from the Tsarist through the Soviet periods.
Please note that the presentation will be in French, with translation into Armenian only.
Dr. Mouradian is a prominent French historian specializing in the history and geopolitics of the Caucasus, and is the Research Director at the Centre national de la recherche scientifique (CNRS) and teaches at L'École des hautes études en sciences sociales (EHESS).
As an independent “think tank,” the Regional Studies Center (RSC) offers a regular series of similar events and briefings, aimed at providing an alternative source of objective analysis and information covering a wide range of issues.
For more information, please contact us at:info@regional-studies.org
Dr. Mouradian is a prominent French historian specializing in the history and geopolitics of the Caucasus, and is the Research Director at the Centre national de la recherche scientifique (CNRS) and teaches at L'École des hautes études en sciences sociales (EHESS).
As an independent “think tank,” the Regional Studies Center (RSC) offers a regular series of similar events and briefings, aimed at providing an alternative source of objective analysis and information covering a wide range of issues.
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