Friday, March 31, 2006


Gottfried Merzbacher. Aus den Hochregionen des Kaukasus. Wanderungen, Erlebnisse, Beobachtungen. Band I & II

Elibron Classics, 2000, 1057 pages.
ISBN 1421228955 paperback
ISBN 1421228947 hardcover
Replica of 1901 edition by Duncker & Humblot, Leipzig.

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Krieg als mafiotisches Geschäft: durch die organisierte Kriminalität
Kontrolle des Konflikts im Kaukasus

Von Simone Ungersböck

INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG...................................................................................................................2
2. DEFINITIONEN...............................................................................................................4
2.1 Der Begriff Mafia ............................................................................................................4
2.2 Der Begriff Organisierte Kriminalität: ............................................................................4
3. MAFIA IM KAUKASUS – ANFÄNGE UND ZUSAMMENHÄNGE.........................................6
3.1 Entwicklung der Mafyia im Kaukasus: ............................................................................6
3.2 Entstehung und Zusammensetzung der (kaukasischen) Mafia ........................................8
4. DER NEUE KRIEG – KRIEG ALS MITTEL DER BEREICHERUNG........................................10
5. KURZE DARSTELLUNG DES KAUKASUS-KONFLIKTS UND FALLBEISPIELE.....................11
5.1 Beispiel Tschetschenien.................................................................................................12
5.2 Beispiel Aserbaidschan..................................................................................................14
5.3 Beispiel Georgien ..........................................................................................................14
6. FINANZIERUNGSFORMEN UND PRAXIS DER MAFIA.....................................................15
6.1 Finanzierungsformen der Mafia .....................................................................................15
- Raub und Schutzgeld-Erpressungen...................................................................................15
- Illegaler Drogenhandel .....................................................................................................16
- Illegaler Waffenhandel ......................................................................................................16
- Geldwäsche illegaler Gewinne ...........................................................................................17
- Unterstützung der Mafia durch die Diaspora......................................................................18
6.2 Praxis zwischen großen und kleinen Verbrecherbanden ................................................19
7. ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSS .............................................................................20
BIBLIOGRAPHIE ................................................................................................................21

Thursday, March 30, 2006

Dr. Zurab Aloian (Bremen)
Kaukasisches Mosaik
"Stalin, Beria, Schevardnadse, Alijev, sogar Primakow sind in dieser Region aufgewachsen. Gorbatschow machte etwas nördlich von dieser Region politisch Karriere. Die Einheimischen denken in komplexen Zügen, weswegen Schach im Kaukasus auch so beliebt ist: Der zehnte Weltmeister, Tigran Petrosian, war ein Armenier aus Georgien; Schachspielerinnen wie Gaprindaschwili und Tschiburdanidse sind Georgierinnen, der Weltranglistenerste im Schach, Garri Kasparow, ist Kind einer jüdisch-armenischen Familie und erhielt seine Ausbildung in Baku (der Hauptstadt Aserbaidschans).
Was machte den Kaukasus so interessant für die großen russischen Schriftsteller Puschkin, Lermontow und Tolstoi, für Brecht und den Ungarn Jókai? Was reizte Herodot und Strabo daran, die kaukasischen Stämme und ihre Bräuche so ausführlich zu beschreiben? Der Wein und die Sonne, historische Legenden und moderne Fantasien, ebenso wie die Verschiedenheit der religiösen und ethnischen Gruppen mögen uns diese Geheimnisse offenbaren.
Man kann beeindruckt und sogar erstaunt sein über die Vielzahl an Sprachen und Nationalitäten auf diesem kleinen Fleck der Erde. Kein Wunder also, wenn der Kaukasus schon vor langer Zeit als „Berg der Nationen“ bezeichnet wurde. Das beste Beispiel für die überdauernden Identitäten könnte die Republik Daghestan im nördlichen Kaukasus sein: 102 ethnische Gruppen, von denen mit 600.000 die Awaren die größte darstellen und die Lezginen über 300.000 sowie die Darginen 200.000 Personen zählen. Hingegen werden die meisten Sprachen von nur 200-500 Ortsansässigen in Dutzenden von abgelegenen Gebirgsdörfern gesprochen. Für die meisten Linguisten sind diese Sprachen bemerkenswert: So hält die tabasaranische Sprache (50.000 Muttersprachler) mit 46 Kasus den Rekord in der Grammatik. Ein anderes Beispiel: Es gibt die andianische Sprache, welche der Andianischen Untergruppe der Andi-Awar-Dido-Gruppe, welche wiederum selbst zum Daghestanischen Zweig der Nakh-Daghestanischen Sprachfamilie zählt, zugeordnet wird. So eine lange Bezeichnung für gerade mal 20.000 Muttersprachler! Vergessen wir nicht: Hier geht es nur um das kleine Daghestan. Es gibt noch andere Republiken innerhalb der Russischen Föderation – Adygea, Tschetschenien, Inguschetien, Nord-Ossetien, Karatschaewo-Tscherkessien, Kabardino-Balkarien. Darüber hinaus gibt es Republiken im Transkaukasus mit ihrem eigenen kulturellen Identitäten: Abchasien, Adscharien und Süd-Ossetien (Georgien), Nagorno-Karabach und Nachitschewan (Aserbaidschan). Diese Republiken wurden alle formal anerkannt, und noch mehr streben nach Anerkennung. Aber all diese Nationen sind weit weg, nicht in Europa, und im Krieg wie auch im Frieden können „die Guten“ und „die Bösen“ nicht auseinandergehalten werden – es sind einfach alles Minderheiten, die eine zerbrechliche, wen auch historisch bewährte Balance gehalten haben.
Menschen haben sich über die Jahrhunderte hinweg im Kaukasus versteckt um Verfolgungen zu entgehen: Selbst die russisch sprechenden Molokaner (eine „häretische“ christliche Sekte, welche von der Hauptrichtung der russischen Kirche ausgeschlossen worden war) konnten in Armenien und Georgien Zuflucht finden, lange bevor diese beiden Länder in das russische Kaiserreich integriert wurden. Man stelle sich vor: Die Russen flüchten vor der Unterdrückung in ihrem eigenen Land in den Kaukasus! Zu Zeiten der Sowjetunion drängte es aus den gleichen Gründen viele freidenkende Russen, im Kaukasus Zuflucht zu nehmen, in einer intellektuellen heilen Welt, der als sonniger Urlaubsort in den steilen Bergen getarnt war. Dies hatte einen einfachen Grund: Die kommunistischen Autoritäten im Kaukasus erlaubten, wen über Vergangenheit und Gegenwart gesprochen wurde, eine etwas entspanntere Atmosphäre als ihre russischen Kollegen. Sie waren einfach praktisch orientiert: Lass die Leute reden und trinken, sonst machen sie ihrem Ärger mit Gewehren Luft. Moderne Entwicklungen beweisen, dass man, wenn Dinge in Frieden diskutiert werden, eine gute Chance besteht, jegliches Blutvergießen zu vermeiden. Übrigens ist das nicht nur im Kaukasus so.
In religiösen Angelegenheiten waren die Armenier das erste Volk, welches den christlichen Glauben – um 334 n.Chr. – auf nationaler Ebene annahm. Es folgten die Georgier, die immer noch ihren frommen orthodox-christlichen Glauben bewahren, und dies trotz jahrhundertelanger Versuche des osmanischen und persischen reiches, ihnen „weltweite Werte“ beizubringen. Die Menschen in Aserbaidschan, die georgisch-sprechenden Adscharen und die Mehrheit im Nord-Kaukasus praktizieren den Islam. Einige jüdische Gruppen, die nie von Einheimischen unterdrückt wurden, überlebten und zogen teilweise nach Israel: die im Hochland lebenden Tats (die eine iranische Sprache sprechen und mit Muslimen vermischt sind), die georgischen Juden (welche direkt aus Babylon in das Land zogen), wie auch die europäischen aschkenasischen Siedler, die im 19. Jahrhundert kamen. Es wird angenommen, dass viele der Juden Überlebende des einst mächtigen Chasaren Kaganates sind, wie auch die Ossetier Nachkommen der Alaner sind, deren militärische Macht der Balkan, Ungarn und Russland zu spüren bekamen. Abgesehen davon, gibt es noch zahlreiche traditionelle Kulte die praktiziert werden – besonders in Abchasien."
Der ganze Text: Kaukasisches Mosaik
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 11/2006)
Mythos Kaukasus
Von Eva-Maria Auch
Theodor Horschelt war, wenn auch in Deutschland heutzutage nahezu unbekannt, der bedeutendste deutsche Maler in Georgien.

In den 5 Jahren, die er im Kaukasus verbrachte schuf er eine solch ungeheure Anzahl an Zeichnungen, Skizzen und Aquarellen, dass, wie sein Biograph zu recht behauptete, deren künstlerische Verwertung ein ganzes Leben hätte ausfüllen können. Horschelt’s Verdienst besteht jedoch nicht in der Anzahl der von ihm geschaffenen Werke, sondern in der Qualität ihrer Ausführung. Seine Bleistiftzeichnungen und Aquarelle vermitteln noch heute eine unglaubliche Unmittelbarkeit der Kriegsgeschehnisse, wobei die Sicherheit und Schönheit der Zeichnung, die Leichtigkeit seines Stils mit der Wahrheit der Darstellung wetteifern. Obwohl im Dienste des russischen Zaren, führte Horschelt seine Zeichnungen ohne jede einseitige Heroisierung aus. Horschelt bleibt konsequent neutral, er ergreift nie Partei, er zollt sowohl der Tapferkeit der russischen Soldtaten, als auch dem Heldenmut der Bergvölker im Kampf gegen den übermächtigen Feind seine aufrichtige Bewunderung.
Für Georgien ist das Schaffen Horschelt’s von besonderem Wert, denn diesem Land und seinen Menschen ist ein großer Teil seiner Arbeiten gewidmet. Auf seinen Reisen durch Kachetien, Imeretien, Mengrelien, durch Abchasien, Tuschetien und Chevsuretien fertigte er eine Unmenge Zeichnungen an, welche es uns heute ermöglichen einen wahrheitsgetreues Bild von Georgien und seinen Bewohnern zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rekonstruieren zu können.


Der vollständige Text: Kaukasische Post

Für jede weitere Information über den Verbleib der Werke Horschelt’s bin ich sehr dankbar. Bitte schreiben Sie an die Adresse: cschall@gmx.de

(1) Michael Echter, geboren am 5. März 1812, gestorben 4. Februar 1879 in München.

(2) Hermann Anschütz, geboren am 12. Oktober 1802 in Coblenz, gestorben am 30. August 1880 in München, Lehrender Professor an der Akademie der Künste in München
(3) Original befindet sich im staatlichen Amiranaschwili Kunstmuseum in Tiflis/ Georgien
(4) Arthur Freiherr von Ramberg, geboren am 2. September 1819 in Wien, gestorben am 5. Februar 1875 in München, Ramberg war ein sehr enger Freund Horschelts, der wiederum reich illustrierte Briefe an seinen "braven Arthur" sandte. Später wurden diese von Rambergs Witwe an den russischen Zaren verkauft.
(5) Franz Adam, den Horschelt in seinen Briefen als "Franzl" bezeichnet ist der Sohn von A. Adam
(6) Die Abbildung ist dem Werke: "Kavkazskie Pokhodnye Risunki Gorshel’ta", Spb. 1896, entnommen.
(7) Brief aus Tiflis, vom 28. Oktober 1858. Das Original befindet sich heute in der Münchener Stadtbibliothek Monacensia
(8) Im Kaukasus" von Theodor Horschelt, aus der Serie "Der Schatzgräber" Nr. 65, Verlag Georg D.W. Callwey, München, 1914. Seite 112.
(9) Die Abbildung ist dem Werke: "Kavkazskie Pokhodnye Risunki Gorshel’ta", Spb. 1896, entnommen.
(10) Das Gemälde befindet sich heute im landeskundlichen Museum in Machatschkala/ Dagestan
(11) Theodor Horschelt: Sein Leben und Werke. Spanien, Algier und Kaukasus. München, 1876, herausgegeben von Joseph Albert in seinem eigenen Kunstverlag. Der erste Teil behandelt seine Spanien- und Algerienreise. Der zweite Teil dieses Werkes enthält die von Horschelt eigenhändig vollendete Prosabeschreibung der Expedition von 1858. Den Rest gedachte er später in einem Prachtband zu veröffentlichen, sein Tod verhinderte dies. Der letzte Teil besteht aus einem chronologischen Kompendium aller seiner Briefe und Tagebuchaufzeichnungen nach 1858.
Projekt:
Prometheus - Kaukasus - Prometheus
von janek sliwka

Seitdem ich das erste Mal die griechische Sage von Prometheus gelesen habe, bin ich vom Kaukasus begeistert. Damals sah ich ihn als das Ende der Welt, nicht nur wegen der Strafe, die Zeus, der Vater aller hellenischen Götter, über Prometheus verhängte, sondern auch wegen der anderen Helden der Griechen, die in dem Hochgebirge ihre Taten vollbrachten. Der Titan Prometheus - in der griechischen Mythologie brachte er den Menschen das Feuer und wurde dafür an den Kaukasus gefesselt, wo jeden Tagein Adler erschien und ihm die Leber aushackte.
Während all der Jahre, in denen ich viele Berge und Bergmassive durchwanderte und bestieg, haben mich der Kaukasus und Prometheus nicht in Ruhe gelassen. Vor allem dachte ich an das unerklärliche Gebirge, das ein Geheimnis verborgen hält. Mit einer Expedition dorthin könnte ich es lüften und die Stelle - den Felsen - finden, wo der Titan angekettet wurde.
Ich machte mich daran, mehr über den Ort des Sagengeschehens herauszufinden. So bin ich auf das Buch von Alexandre Dumas "Gefährliche Reise durch den wilden Kaukasus" gestoßen, aus dem ich mir erhoffte, Näheres über den Kaukasus zu erfahren.
Einen konkreten Hinweis habe ich nicht gefunden, dafür aber festgestellt, dass der Kaukasus eine der vielfältigsten Regionen der Welt ist. In keiner Gegend der Erde gibt es so viele Sprachen und Kulturen wie im Kaukasus, dem Hochgebirge zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, das schon seit jeher viele Schriftsteller und Dichter - Lermontow, Puschkin, Tolstoi, Nansen, Mandelstam, Dumas, um nur einige zu nennen - angezogen hat. Eine Faszination, der ich nicht widerstehen konnte.
Ein anderes Buch stellt die Verbindung zwischen dem, womit ich mich in der Kunst beschäftige, und dem kaukasischen Geheimnis her. Es ist das Buch von Brigit Kämper und Thomas Tode "Chris Marker Filmessayist", in dem die Arbeitsweise Chris Markers, eines Begründers des Genres Filmessay, beschrieben wurde. Sie begeisterte mich so sehr, dass die Idee eines Filmessays über den Kaukasus entstand. In den filmischen Arbeiten Markers steht das Wort gleichberechtigt neben dem Bild. Die gesprochenen Texte haben literarische Qualität, sind jedoch in dokumentarische Situationen eingebettet. Mein Anliegen ist, eine Bild- Wort- Reise durch das sagenumwobene Gebirge zu unternehmen, eine Dokumentation zu schaffen, bei der die eigenen Texten das Geschehen unterwegs begleiten.
Ich möchte die Route des französischen Schriftsteller Alexandre Dumas nachreisen und dabei das Material zu einem Filmessay sammeln - ein Essay über den Kaukasus, über die Menschen, die Landschaft, die kaukasischen Sitten und das, was von der Prometheus-Sage in den verschiedenen Kulturen bekannt ist. Ich will die Geschichten aufspüren, die all diese Kulturen bis ins neue Jahrtausend überliefert haben. Und vielleicht findet sich zwischen den Ereignissen, die mich dort erwarten, ein Hinweis auf - Prometheus.

Quelle: http://www.janeksliwka.de/index.html

Tipp: Filme von Janek Sliwka

BÜCHER ÜBER DEN KAUKASUS
Aschot Manutscharjan

Der Kaukasus im Blick:Bücher über eine Krisenregion

PHOTOGRAPHY: Nikakoi

Blog: Nikakoi - Shentimental(2003)

Sehr schöne Photos aus dem Süd-Kaukasus
von Colin Guard
(Armenien/Georgien/Aserbaidschan)

(c) 2005 Colin Guard
Email:
colin@guard.name

Thanks to Mr. Colin Guard & Mr. Hans Heiner Buhr (http://kaukasus.blogspot.com)

Wednesday, March 29, 2006

Nagorno-Karabakh conflict isn’t frozen (ICG project director for ...

Caucaz.com, Georgia -Washington, 29 March 2006 (Trend.az - website) - Sabine Freizer, Caucasus project director for the International Crisis Group, said March 28 in Washington that ...

BALLERINA: Nina Ananiashvili

Complete Website: a paean to a great ballerina from the Friends of Nina Ananiashvili in New York, includes an illustrated bio, performance schedule, ...
more >>>

You can also acquire many photos there.




More links:
Nina Ananiashvili - Ballerina Galery
Nina Ananiashvili - Biography on For Ballet Lovers Only.
Nina Ananiashvili - The Complete Ballerina.
Nina Ananiashvili - A biography.
Nino (Nina) Ananiashvili
Nino Ananiashvili - Tänzerin


Tuesday, March 28, 2006

GEFANGEN IM KAUKASUS
Von Sergej Bodrov
Russland/Kasachstan 1996
Ein beeindruckender Film über die Tschetschenien-Problematik:
Im Kaukasus wütet der Krieg. Zwei verwundete russische Soldaten werden von einem Tschetschenen, Abdul-Murat, in ein Bergdorf gebracht. Der Mann hofft, die beiden gegen seinen Sohn, der von der russischen Armee gefangen genommen wurde, austauschen zu können. Als die beiden Soldaten versuchen, zu fliehen, wird einer getötet. Der Austausch kann nicht mehr stattfinden, vor allem auch, weil Abdul-Murats Sohn bei einer Massenflucht aus dem Gefängnis, in dem er gefangen gehalten wurde, ebenfalls erschossen wurde. Der überlebende junge Russe, wird nach schwerer Mißhandlung in Ketten in einem tiefen Loch gehalten. Abdul-Murats Tochter, die sich in den Soldaten verliebt hat, versucht verzweifelt, ihn aus seiner Lage zu befreien, denn sie weiß, daß ihr Vater durch die Dorfbewohner gezwungen wird, ihn umzubringen. Aber Abdul-Murat bringt den Russen weit weg von dem Dorf und macht damit dem unerbittlichen Töten ein Ende... “Vor kurzer Zeit entschied ich mich, nur noch Filme zu machen, die ich wirklich liebe und für die ich sterben würde. Wenn Du etwas liebst, hast Du die Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen. Ich drehte Gefangen im Kaukasus, weil es eine großartige Geschichte ist. Sie verbindet Tragödie und Komödie, was ich äußerst sinnvoll finde. Wir benutzten Tolstois Gedanken über Krieg und Frieden: das Leben ist so kurz, die Welt so klein, warum also kämpfen Menschen immer noch gegeneinander? Als mein Sohn die Rolle des jungen Soldaten annahm, wurde der Film sehr persönlich für mich. Ich weiß zwar nicht, wie man einen Krieg beenden kann; es ist einfach, ihn zu beginnen und schwierig, ihn zu beenden. Es ist wahrscheinlich einfacher , einen Mann zu töten, als ihn zu lieben, aber wir sollten es trotzdem versuchen.”
Sergej Bodrov
Russland/Kasachstan 1996
R: Sergej Bodrov
D: Oleg Menchikov, Sergej Bodrov Jr, Susanna Mekhralieva, Djemal Sikharulidzé
L: 95min.
Mehr Infos auf Englisch:

Quelle:
Film: Spirituelle Dimensionen des Kaukasus

Der Kaukasus ist seit Urzeiten eine hochspirituelle Landschaft, in der Prometheus, Medea und das Goldene Fliess zu Hause waren. Eine Landschaft, die die spirituelle Leherin Dina Rees als Urlandschaft bezeichnet hat – ein besonders starker spiritueller Kraftort.
Dina Rees, die bis zu ihrem Tod in Sölden bei Freiburg lebte, war mehrfach auf Forschungsreise in Kaukasus. In diesem Film berichtet sie ueber ihre eindrücklichen Erfahrungen und ihr Wissen über diese Landschaft.
Michael Lautenbach, der über zehn Jahre im Kaukasus spirituelle, kulturelle und politischen Projekte realisiert hat, durfte als einziger Filmemacher mit Dina Rees drei Filmprojekte realisieren. “Spirituelle Dimensionen des Kaukasus” ist eine sehr persönliche Begegnung mit der spirituellen Lehrerin.

Zudem gibt es einen weiteren Film Michael Lautenbachs: Im Reich der Medea– eine poetische Dokumentation über Georgien – das Land im Kaukasus.


"GURDJIEFF - Meetings with Remarkable Men"
Spielfim von Peter Brook (GB)- mit den Original Gurdjeff-Taenzen – in Grossbild-Projektion. Georg Iwanowitsch Gurdjieff zählt zu den bedeutendsten und geheimnisvollsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen im Kaukasus war er ständig auf der Suche nach der Wahrheit, bereiste ferne Länder, bes. in Zentralasien und es gelang ihm Einlass zu finden in Weisheitsschulen, die ihre Geheimnisse stärker zu wahren wussten als irgendeine andere Gemeinschaft. Gurdjieff zählt zu den ersten spirituellen Persönlichkeiten, die den Menschen im Westen die Lehren des Ostens vermittelten.
In seiner Autobiografie „Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen“ beschreibt Gurdjieff seine Kindheit und Jugend am Fuße des Kaukasus und seine Begegnungen mit den Menschen, die sein Weltbild formten. Der große Theatermann Peter Brook hat auf der Suche nach einem Thema, „die die verschiedenartigsten Aspekte des Lebens einschließt und deren Widersprüche einbezieht“ – nach der Lektüre von Gurdjeff´s „Begegnungen“ dieses Werk meisterhaft verfilmt. Höhepunkt des Films sind die berühmten Original Gurdjieff-Tänze, die Gurdjieffs Mitarbeiterin Jeanne de Salzmann persönlich für den Film choreografiert hat.

Quelle: http://www.delphin-institut.de/hauptteil_info_20.html

Mehr: Der Begründer des Vierten Weges ist G. I. Gurdjieff

Adolf Hampel: Der Kaukasus in der Literatur

Dieser Artikel ist erschienen in der Zeitschrift 'OST-WEST. Europäische Perspektiven', 4. Jahrgang 2003, Heft 4, Schwerpunkt: Kaukasus
Prof. Dr. Adolf Hampel
ist emeritierter Professor für Kirchengeschichte an der Universität Gießen.

Unter dem Begriff „Kaukasus“ werden Inhalte unterschiedlichen Ausmaßes verstanden. Die beiden Gebirgszüge des Großen Kaukasus und des Kleinen Kaukasus sind der Ausgangspunkt für die Bezeichnung der gesamten Region, die den Südlichen Kaukasus (Transkaukasien) und den Nördlichen Kaukasus umfasst. Häufig werden die drei unabhängigen südkaukasischen Republiken Armenien, Aserbaidschan und Georgien unter dem Namen Kaukasus zusammen gefasst. Ihnen stehen die zur Russischen Föderation gehörenden nordkaukasischen Republiken gegenüber.

Deutsche Literatur über den Kaukasus

Die auf die kaukasischen Kriege sich beziehende Literatur hat ihren Schwerpunkt im nordkaukasischen Gebiet; hingegen nimmt die romantisierende belletristische Literatur ihre Inhalte vorwiegend aus dem südlichen Kaukasus, besonders aus Georgien. (A)

Der Ganze Text: Volltexte aus OWEP >>>

Monday, March 27, 2006

Glaube, Bühne, Hoffnung

Ein Berliner Regisseur möchte im Kaukasus ein Theaterfestival organisieren - obwohl dort Krieg herrscht. Oder gerade deswegen.
Von Frank Herold (Berliner Zeitung)
Für die Menschen im Kaukasus, erfährt Krüger, ist das mehr als ein Stück griechischer Mythologie. "Das ist Teil ihrer eigenen Jahrtausende alten Überlieferung", sagt er. Prometheus heißt hier Pharmat, auch er bringt den Menschen den Geist und das Feuer. "Die Kaukasier gehören zu Europa. Dieser Krieg findet in unserem Kulturraum statt, das ist den meisten in Deutschland gar nicht bewusst." Er sagt, der Westen sei nur noch in Form von zwei, drei Hilfsorganisationen in der Gegend präsent. Wie schwer es ist, das Bewusstsein für den Völkermord im Kaukasus wachzuhalten, erfährt Krüger jedes Mal, wenn er Geld für seine Projekte aufzutreiben versucht. Auch für das jetzt geplante Festival muss er wieder losziehen. Doch ein großer Teil der Finanzierung soll diesmal von den Geschäftsleuten vor Ort kommen.

Sunday, March 26, 2006

29.03. Katie Melua in Leipzig

Katie Melua & Band schaffen es immer wieder, Konzerte zu unvergesslichen Erlebnissen zu machen.
Wie Katie Melua zur Musik kam, was ihr Idol Eva Cassidy für sie bedeutet, dass sie 2003 ihr Studium an der Brit School für Darstellende Künste mit Auszeichnung abschloss um kurz darauf von ihrem Mentor und Produzenten Mike Batt entdeckt zu werden, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Mit ihrem fulminanten Debüt „Call Off The Search“ gelang der gebürtigen Georgierin ein überwältigender Coup: Gold- und Platin Auszeichnungen weltweit, bedeutende Musikpreise wie der ECHO und hohe Chartplatzierungen sind nur einige Ereignisse auf der Erfolgsleiter der zurückliegenden zwei Jahre.


Veranstaltung: Katie Melua Beginn: 20:00
Adresse: Haus Auensee, Gustav-Esche-Straße 4, 04159 Leipzig
Frollein-Wunder des Pop
Perfekte Musik für den faulen Samstagabend: Katie Melua in der Jahrhunderthalle

VON MICHAEL TETZLAFF (Süddeutsche Zeitung)
" [...] das Publikum wartet, es wartet auf Katie Melua, das mittelneue Frollein-Wunder der seichteren Popmusik, deren Name vielleicht in einem Zug zu nennen ist mit etwa Irma Schiolaschwili, Khatia Gudushauri, Dito Zinzadse und Reso Tschchikwischwili, allesamt Georgierinnen und Georgier, die "es zu Ruhm und Erfolg gebracht haben", wie die Seite georgien.net kund tut." [mehr ...]



Katie Melua/ Interview (Videos) by Tim Cashmere / Photos by Ros O'Gorman: http://www.undercover.com.au/idol/katiemelua2004.html

Weitere Links:

Mit Musik die Welt verändern (Nino Ketschagmadse führte dieses Interview mit Katie Melua)
Streams:
Katie Melua videos:
01.
I Cried For You
Von der wunderschönen Schrift mal zur Königsdisziplin der Aussprache des berühmtesten Georgischen Satzes: "Der Frosch quakt". Eigentlich gehört noch "im Wasser" dazu: Click to view attachment

Dann habe ich noch in einem Forum zu Katie Melua einen Umwandler lateinischer Schriftzeichen in georgische Schriftzeichen gefunden:

Umwandler - Georgische, Russische und Griechische Zeichen! >>>

Quelle: http://forum.dramatico.net/lofiversion/index.php/t1537.html

Saturday, March 25, 2006

Bericht
CINEMA-GEORGIEN
Eine Filmreihe mit Filmen von Schengelaja im März 2006


Der in Hamburg ansässige Verein LILE e.V. veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt und der Kinemathek Metropolis, unterstützt durch das Georgische Kulturforum e.V. Frankfurt, und die Gesellschaft für bedrohte Völker in Hamburg eine Filmreihe über die Filmemacher der Familie Schengelaja.
Eldar Schengelaja Regisseur, Mitglied des georgischen Parlaments war im Deutschen Filmmuseum Frankfurt (17. -18. März) und im Metropolis Kino Hamburg (19.- 20. März) zu Gast. (weitere Gäste: siehe Programm)
Am 17.03.06 war die Botschafterin von Georgien Frau Dr. Maja Pandjikidse in Frankfurt anwesend.
Am 20.03.06 hat ein Empfang bei der Hamburger Kultursenatorin Frau Prof. Dr. Karin v. Welk stattgefunden.

Die Filmreihe in Frankfurt war durch eine großzügige Spende von Privaten Sponsoren Atlantis Corporate Advisors GmbH, Frankfurt unterstützt wurde.
Die Filmabende in Hamburg war durch die Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst unterstützt.

Seit 1999 veranstaltet Lile e. V. regelmäßig Filmretrospektiven in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino Metropolis in Hamburg, aber mittlerweile auch mit anderen Institutionen in Deutschland. Diesmal hatten wir als Thema die Vorstellung einer der wichtigsten Cineasten-Familien Georgiens, der Familie Schengelaja. (Siehe Info)
Es ist selten, daß alle Mitglieder einer Familie einen eigenen Platz in der Kinogeschichte gefunden haben. Der Name Schengelaja ist Kinoliebhabern bekannt, aber in diesem Umfang hat bisher in Deutschland nichts Vergleichbares stattgefunden.
Ein besonderes Highlight war der Dokumentarfilm über die Filmdiva Nato Watschnadse. Dieser Film ist eine Rarität und wurde bislang nur einmal in Frankreich gezeigt.
Programm:
www.Metropoliskino.de und www.deutsches-filmmuseum.de
(Begleitheft auf Anfrage!)

Eldar Schengelaja war am 17. und 18 März in Frankfurt und vom 19. bis 20. in Hamburg. Nach den Vorführungen hat eine lebendige Diskussionen und Gesprächen stattgefunden. Es war erfreulich, daß die Säle in beiden Städten voll waren.
Die Hamburger Filmabende sind durch die Ankoppelung an die Frankfurter Filmreihe möglich geworden. Für den ersten Abend in Hamburg haben wir einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt gewählt und mit dem Film ELISSO von Nikolos Schengelaja, eine Verfilmung des georgischen Klassikers, das Thema Zwangsumsiedlung der kaukasischen Bergvölker angesprochen. In diesen Zusammenhang haben wir eine Dokumentation von Kerstin Nickig als Ergänzung mit aufgenommen und mehrere Tschetschenen haben an den Gesprächen teilgenommen. Einige scharfe Wortwechsel gab es zwischen Tschetschenen und Russen im Publikum, aber insgesamt ist der Abend in einem guten Rahmen gelaufen.
Der Film Elisso wurde von uns schon in einer Stummfilmreihe in Hamburg vorgestellt. Daher war es jetzt interessant ihn unter einem anderen Aspekt zu zeigen. Der Film hat längst seinen Platz im Weltkino eingenommen und ist vielseitig interessant.

Die Resonanz beim Publikum war sehr groß. Wichtig war auch ein Treffen zwischen Eldar Schengelaja und Georgiern in Frankfurt. Es wurde angesprochen, wie wichtig es ist, im Westen zu studieren und zur Völkerverständigung beizutragen.
In Hamburg fand ein Empfang mit der Kultursenatorin, Frau Prof. Dr. von Welck statt. Sie war über die Arbeit von Lile e. V. und über das aktuelle Projekt informiert. Im Gespräch ging es auch darum, mögliche Wege für eine weitere effektive Zusammenarbeit zwischen deutschen und georgischen Künstler sowie Studierenden zu suchen.
Wir als Lile e.V. werden natürlich die Arbeit in dieser Richtung gerne unterstützen.

Über die Filmreihe haben Hamburger Zeitungen berichtet, außerdem DRadio und 3SAT Kulturzeit. Die georgische TV-Sender Rustavi2 bereitet z. Z. eine Reportage.

Wir möchten uns bei allen bedanken, durch deren Engagement und Zusammenarbeit dieses Projekt zustande kam. Bei dem Sponsor Atlantis Corporate Advisors GmbH, Frankfurt, dem Deutschen Filmmuseum, Frau Ulrike Stiefelmayer, der Kinemathek Hamburg sowie dem GeokulturForum Frankfurt. Besonders auch on-Grafik in Hamburg und Tom Wibberenz, der unser Begleitheft unter Zeitdruck schnell und professionell gestaltet hat. Natürlich auch vielen Dank an alle Lile-Sympathisanten und Mitglieder, die uns mit Wort und Tat unterstützten.

Gespräche und Diskussionen mit:

Eldar Schengelaja, Regisseur, Mitglied des georgischen Parlaments
Kerstin Nickig, Regisseurin
Libkan Bazaewa, Vorsitzende von Memorial/Menschenrechtspreisträgerin der Stadt Weimar 2005
Sacita Chumaidowa, Tschetschenin auf der Flucht

Kajo Schakulla, Gesellschaft für bedrohte Völker
Said Khatschimbaev
und andere.

Weitere Informationen:
Marika Lapauri-Burk
Tel/Fax: 040/ 389 22 22

Mobil: 0171 851 3635
Mail: info@lile.de
Internet: www.lile.de

Links:

* CINEMA-GEORGIENEine Filmreihe mit Filmen von Schen... 14. Febr. 2006 Rappo
CINEMA-GEORGIEN. Eine Filmreihe mit Filmen von Schengelaja. im März. Der in Hamburg ansässige Verein LILE eV veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt und der Kinemathek Metropolis, unterstützt durch das ...

* GEORGIAN CINEMA IISource: Caucasus-Documentary.Com... 10. März 2006 Rappo
The history of the Georgian cinema begins practically in parallel with the European one. The first cinema show took place in Tbilisi in 16 November 1896. Soon after that Cinema Houses were opened in Tbilisi, Kutaisi and in the other ...

* Georgian Cinema The first cinema show took place ... 17. Jan. 2006 Rappo
Soon after that Cinema Houses were opened in Tbilisi, Kutaisi and in the other cities. The history of Georgian cinema begins from 1908 – 1910, when Georgian ... In these films was revealed the first film star of Georgian cinema Nato ...

* In Deutschland präsentierte georgische Filme und M... 4. Dez. 2005 Rappo
Im Mai 2002 organisierte die Gesellschaft "LILE" das Kurzfilmprogramm "Cinema Georgien" wobei die besten georgischen Kurzfilme vorgestellt wurden. "Alawerdoba" (1962) von Giorgi Schengelaja, "Serenade" (1968) von Kartlos Chotiwari, ...

* VOM KRIEG DES WEINBAUERN: Der „Tauwetter“–Spielfi... 16. Dez. 2005 Rappo
Politics, Society, Art in Soviet Cinema, London/New York 1992; Radvanyi, J. (Hg.): Le cinéma georgien, Paris 1988; Mostra interna-zionale del Nuovo cinema (Hg.): Il cinema delle ... Soviet Cinema and the Thaw, Lon-don/New York 2000. ...

Ist der Arm des georgischen Staates lang genug, um die Kriminalität zu bekämpfen? (CauCaz.Com)
Artikel erschienen am 24/03/2006
Von Lili DI PUPPO in London
Übersetzt von Gebhard REUL und Werner WÜTHRICH

Im Dezember 2005 hat das georgische Parlament ein neues Gesetz gegen das organisierte Verbrechen und die Schutzgelderpressung verabschiedet, das vom georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili genehmigt wurde. Das Gesetzeswerk kam auf Initiative von Saakaschwili zustande, der gleich nach seinem Machtantritt im Jahr 2004 die Politik der Nulltoleranz gegenüber der Kriminalität zu seinem Lieblingsthema gemacht hatte. Bleibt nur die Frage, wie weit der Arm des Staates reicht und welche dringenden Reformen die Regierung ergreifen muss, damit ihrem Versprechen, die kriminellen Gruppen zu zerschlagen, Glauben geschenkt wird. Mehr noch: zwar herrscht Einmütigkeit über das erklärte Ziel der Regierung, die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, doch sind die Methoden, die sie dabei anwendet, oft Gegenstand der Kritik, besonders wenn die individuellen Freiheiten bedroht scheinen.
Der ganze Text: Ist der Arm des georgischen Staates lang genug, um die Kriminalität zu bekämpfen?

Friday, March 24, 2006

Georgia’s war on the criminal world: Is the state’s arm long enough? (CauCaz.Com)
Article published in 18/03/2006 Issue
By Lili DI PUPPO in London
Translated by Lili DI PUPPO [Proofread by Victoria BRYAN]

In December 2005, new legislation on organised crime and racketeering was adopted by the Georgian Parliament and signed by Georgian President Mikhail Saakashvili. The legislation was passed on the initiative of Saakashvili, who had announced at several occasions that he would adopt a zero tolerance policy against crime since he was elected President in 2004. However, how far can the state’s arm reach and what urgent reforms must the new government tackle if it wants to give any credit to its promise of “rooting out” criminal groups? Moreover, although there is unanimity on the government’s declared objective of fighting crime, the methods it employs are often criticised, particularly when individual freedoms appear to be at risk.
Full text: Georgia’s war on the criminal world: Is the state’s arm long enough?
Was ist aus dem Schwania-Klan geworden? (CauCaz.Com)
Artikel erschienen am 15/03/2006
Von Célia CHAUFFOUR
Übersetzt von Fiona GUTSCH und Monika RADEK

Der am 3. Februar 2005 in einem Appartement in Tbilissi tot aufgefundene Surab Schwania war ein politisches Schwergewicht. Als Premierminister unter Michail Saakaschwili und ehemaliger Verbündeter des Präsidenten Eduard Schewardnadse war Schwania einer der Hauptarchitekten der „Rosenrevolution“. Nach seinem Tod fürchtete man ein Vakuum, sogar eine empfindliche Störung der politischen Zukunft des Landes, so stark wurde er als moderates Gegengewicht zum neuen Präsidenten empfunden. Ein Jahr später ist das Thema schon nicht mehr aktuell. Sicher, die Umstände seines Todes müssen noch geklärt werden, und es hat ihn bisher auch kein Politiker seines Kalibers ersetzen können. Doch in der politischen Arena sind solche Verluste in aller Regel tödlich. Der Schwania-Klan jedenfalls musste seine Federn lassen.
Der Ganze Text: Was ist aus dem Schwania-Klan geworden?

Thursday, March 23, 2006

KulturSchock Kaukasus
Von Marcus Wuermli und Ute Friesen

Aus dem Inhalt:
Georgien, Armenien, Aserbajdschan: die neuen Nationen und die Rolle der Tradition
Volksbewusstsein statt nationaler Identität
Die Familie: alte Menschen, Last und Ehrfurcht
Das andere Geschlecht: männliche Heiratsmuffel und alte Jungfern
Nachbarn und Bekannte: Warum es keine Bürgerinitiativen gibt
Einstellung zur Religion: Islam ohne Islamismus; Christentum ohne Barmherzigkeit?
Haltung zum Geld: verlorene Fähigkeiten und der Zwang zur Subsistenzwirtschaft
Kunst und Kultur: Kitschästhetik als Kompensation der verpassten Kleinbürgerlichkeit
Die Sprache und die Sprachlosigkeit
Fremde im Kaukasus: Angst vorm schwarzen Mann
Im Kontakt: Viel Trinken!
Lustiger Psychotest: Bin ich kaukasustauglich?


Quelle: reisebuch.de
Chven Mshvidoba: 26 Georgian Folk Songs (Guria)
The International Centre for Georgian Folk Song
Tbilisi, Georgia 2003
An album of Gurian songs, as performed by musicians whose native knowledge and love of the singing traditions of their native region illuminate each track.
The songs presented on this CD stand out for their originality (both in the unique Gurian singing style and the brilliant improvisation or the particular performances of the performers). A connoisseur of songs will identify the intonations of rare versions sung by representatives of the older generation.
Includes performances by Guri and Tristan Sikharulidze, Vakhtang, Ermaloz and Barnab Sikharulidze, and Anzor Erkomaishvili.
Track List & Sample Mp3s
1. Chven mshvidoba ('peace to us') (table song)
2. Madlobeli ('thankful') (table song)
3. Maspindzelsa mkhiarulsa ('the cheerful host') (table song)
4.
Mokle mravalzhamieri ('brief mravalzhamier') (table song)
5. Mravalzhamieri ('long life') (table song)
6.
Qarana (humorous song)
7.
Kalos khelkhvavi ('bounty of the threshing-floor') (work song)
8. Vis ra hkondes khelovneba ('whoever has a trade') (table song)
9. Supris khelkhvavi ('bounty of the table') (table song)
10. Nanina (table song)
11. Didi khnidan gagitsani ('I have long since known you') (love song)
12. Mival guriashi, mara ('I am going to Guria, but…') (lyrical song)
13. Mokle kalos khelkhvavi ('short kalos khelkhvavi') (work song)
14. Patara saqvarelo (little beloved') (love song)
15.
Ai odelia (lyrical song)
16.
Latariis simghera (table song)
17. Tsamokruli (table song)
18.
Perad shindi ('cherry-colored') (love song
19. Alaverdi (table song)
20. Saqvarlis javri ('pining for the beloved') (love song)
21. Chemo natlidedao ('my godmother') (humorous song)
22. Piruzi (love song)
23. Mtsvanesa da ukudosa ('the green and hatless') (table song)
24.
Me, Rustveli ('I, from Rustavi') (table song)
25. Brevalo ('long life') (table song)
26. Adila (table song)
About Gurian singing: (from the CD liner notes)
Gurian (west Georgian) songs are mostly 3-part songs, but four-part songs, a rare phenomenon per se, occur in Gurian labour songs—naduri. There are 2-person or 2-choir songs, in which the same musical part is successively performed by two trios or two groups. Occasionally, together with a trio, the song is sung by a group of singers, called gadadzakhili ('echoing'). It performs a musical piece absolutely differing from that of the trio, repeating like a refrain throughout the song, after the trio. There occur one-part, two-part and three-part gadadzakhili. The present CD features a trio. The gadadzakhili of only one song ('Chemo Natlidedao') is performed by several members of the Rustavi company.
These songs were recorded from reliable singers who are to the present day considered excellent performers of Gurian songs, having inherited knowledge and love of the singing traditions of their native region. Guri and Tristan Sikharulidze were reared in a fmily of traditional singers. The family name of the Sikharulidzes became renowned as far back as the beginning of the 20th century. Vakhtang, Ermaloz and Barnab Sikharulidze were brilliant performers of Gurian songs. The brothers Ipolite and Ilarion Sikharulidze received schooling with the well-known teaching master Variam Simonishvili, developing into briliiant singers. Guri and Tristan are their sons. Thus, both rest on a solid musical foundation and are rightfully considered excellent singers. Anzor Erkomaishvili too hails from a traditional musical family. The family name of the Erkomaishvilis boast a 300-year old singing history.
The songs presented on this CD stand out for their originality, own style of singing, and improvisation. A connoisseur of songs will identify the intonations of rare versions sung by representatives of the older generation. The damtsqebi ('beginning') and the modzakhili ('refrain') are sung alternately by Guri and Tristan Sikharulidze, and the bani ('bass') by Anzor Erkomaishvili.
Voyage en géorgie
Mtskhéta était l'ancienne capitale du Royaume Ibère, du 3ème siècle avant JC jusqu'au 5ème siècle de notre ère. La cité se trouve à 20 kilomètre au Nord-Est de Tblissi.


http://www.benhub.org/categorie-180342.html

(photos)

Wednesday, March 22, 2006

Der Kampf um das Öl am Kaspischen Meer
Daten, Fakten und Trends bis Anfang September 2001
Von Detlef Bimboes

1. zur Aktualität der Vergangenheit in der Gegenwart
Der Zusammenbruch der Sowjetunion, das Ende des Stillstands der bipolaren Nachkriegsordnung und der Drang der Globalisierung haben zu gefährlichen Entwicklungen am Kaspischen Meer und im Kaukasus geführt. Es ist ein alter Krisenherd, der in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder zu Konflikten und Kriegen um politische Vormacht, Wirtschafts- und Handelskriegen erschüttert worden ist. Hier kämpften in der Vergangenheit das türkische, persische und russische Reich um Macht und Einfluss. Die russische Eroberung Mittelasiens verstärkte die das gesamte 19. Jahrhundert bestimmende Rivalität zwischen russischem und britischem Imperialismus. Russland wurde durch die Eroberung Mittelasiens auf den Baumwollmärkten zunehmend zum kolonialen Konkurrenten Englands in Asien.
Die Ölreichtümer am Kaspischen Meer wurden erst bedeutsamer nach dem Debakel Russlands im Krim-Krieg, also nach 1856. Russland musste dringend modernisiert werden. Es verwandelte sich mit westeuropäischem Kapital in ein Treibhaus des Kapitalismus. Für das aus dem Erdöl gewonnene Petroleum stand ein riesiger Binnen- und Exportmarkt bereit. Russland wurde so kurzzeitig, beherrscht von westeuropäischem Kapital in den Ölförder-gebieten, zwischen 1898 und 1901 zum größten Ölzentrum der Erde.
Öl war inzwischen auch militärisch immer wichtiger geworden. Anfangs vor allem als Treibstoff für die englische Kriegsflotte, dann aber auch für die Schlachtflotten aller übrigen Großmächte. Um die Rohstoffbeschaffung für die englische Kriegsflotte sicherstellen zu können, kaufte der Royal-Dutch-Shell-Konzern 1912 die Besitzungen des französischen Bankiers Rothschild am Kaspischen Meer. Damit hatte englisches Kapital die Vorhand in diesem Gebiet.
Auch das deutsche Kaiserreich brauchte dringend Erdöl für Hochrüstung und Motorisierung seiner Militärmaschinerie. Die mit vor diesem Hintergrund entstandene Berlin-Bagdad-Politik war einer der wesentlichen Gründe, die zum I.Weltkrieg geführt haben. Deutschlands militärische Operationen waren aber, das zeigen die Unterlagen des Generalstabs von Wilhelm II., nicht nur darauf angelegt, den Zugriff auf die Erdölreserven von Rumänien, Anatolien, Mossul, Nordpersien zu gewinnen. Auch die des Kaukasus waren von hohem Interesse, zumal deutsche Wirtschaftskonzerne hier bereits seit langem große Mangan- und Kupfervorkommen ausbeuteten. Beinahe wäre es Deutschland noch kurz vor seiner Niederlage im Ersten Weltkrieg gelungen, tatsächlich endlich den Zugang zum Erdöl am Kaspischen Meer zu gewinnen. Im Verlaufe des Krieges und der parallel dazu betriebenen Zersetzungspolitik des russischen Vielvölkerstaats konnte es im christlichen Georgien Fuß fassen. Und zwar über den Weg als kurzzeitige Protektoratsmacht des unabhängigen Georgiens, das damals sozialdemokratisch regiert wurde. Georgien sollte der Zwischenschritt zu einem rohstoffreichen südkaukasischen Bundesstaat und damit die Brücke zum Orient bilden1,2). Bekanntlich wurde nichts daraus. Denn der Mangel an Öl und Benzin wurde zum Wegbereiter für den Sieg der Allierten über Deutschland.
Nach der Oktoberrevolution von 1917 entstand eine neue Situation. England unterstützte zur Wahrung seiner Interessen am Kaspischen Meer den antibolschewistischen Widerstand in Russland. Zusätzlich hatten England und Frankreich bereits 1916 in einem Geheimabkommen ihre Interessensphären abgegrenzt. Danach gehörte der gesamte Kaukasus und das transkaspische Gebiet zum englischen Einflussbereich. Zur Sicherung seiner strategischen Interessen besetzte England daher Baku am Kaspischen Meer und Batum am Schwarzen Meer. Zuvor hatte es bereits ganz Persien unter seine Kontrolle gebracht. Die Rote Armee konnte England aber bald wieder von den kaspischen Ölquellen vertreiben. Sie blieben fortan dem Zugriff westlicher Interessen verschlossen.
Deutschlands Ölmangel war einer der Gründe für die Strategie des Blitzkrieges im II. Weltkrieg. Erklärtes Kriegsziel Hitlers war es, die Ölquellen um Baku und Grosny zu erobern, Russland von der Ölversorgung abzuschneiden und die Ölfelder an sich zu reißen. Die Ölgebiete um Baku deckten 1940 ca. 70 Prozent des sowjetischen Ölbedarfs. Im Verlauf der Sommeroffensive 1942 gelang es dem 40. Panzerkorps der Wehrmacht, zeitweilig bis auf 80 km an das Kaspische Meer vorzustoßen. Dabei wurden die Ölfelder von Grosny in Tschetschenien von der SS-Division Wiking in Brand gesteckt und die hier noch verbliebenen Ölraffinerien und Ölvorräte vom Luftwaffengeschwader Richthofen zerstört. Die Sowjetunion hatte diese Gefahren vorausgesehen, die Ölproduktion teilweise eingestellt, große Teile der Anlagen demontiert und in das Wolga-Ural-Gebiet verlagert. Dort waren große Ölvorkommen entdeckt worden. Sie konnten aber erst nach und nach verstärkt genutzt werden. Versorgungsengpässe im Kriege wurden teilweise durch die USA überbrückt. Als Verbündete lieferten sie mehrere Ölraffinerien und beträchtliche Mengen an Ölprodukten.


2. Neue politische Ausgangslage und weltwirtschaftliche Bedeutung der Energievorräte
3. Ölpipelines und Großmachtinteressen in der kaspischen Region
4. Die Konflikte im Kaukasus
5. Russlands Reaktionen auf die Entwicklungen in der kaspischen Konfliktregion


Der ganze Text: Der Kampf um das Öl am Kaspischen Meer

Literaturverzeichnis:
1. Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht – die Kriegszielpolitik des kaiserlichen
Deutschlands 1914/18
, S.731 ff., Droste-Verlag, Düsseldorf 1964;
2. Thörner, Klaus: Deutscher Kaukasusimperialismus, in: Wider den Zeitgeist: Analysen zu
Kolonialismus, Kapitalismus und Imperialismus, S. 148 ff., Bibliotheks- und
Informationssystem der Universität Oldenburg, Oldenburg 1996;
3. Halbach, Uwe; Müller, Friedemann: Persischer Golf, Kaspisches Meer und Kaukasus –
entsteht eine Region vitalen europäischen Interesses?
, Kurzfassung einer Studie des swp,
Berlin März 2001;
4. Wimmer, Willy: Die Amerikaner empfinden sich als Nachfolger Roms – Strategische
Konfliktmuster auf dem Balkan
, in: Blätter für deutsche und internationale Politik Nr. 9,
S. 1054 ff, Bonn 2001;
5. Brzezinski, Zbigniew: Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft, S.
59, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1999;
6. Link, Werner: Die Neuordnung der Welt – Grundprobleme globaler Politik an der
Schwelle zum 21. Jahrhundert
, S. 132 ff., Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a. M. 1999;
7. Chossudovsky, Michel: America at war in Macedonia, Beitrag im Internet unter www.
Antiwar.com
, Juni 2001;
8. Linke, Peter: Die letzte Ölung, in: Freitag Nr. 12 vom 13. März 1998;
9. Brauer, Birgit, Watzlawek, Georg: Westroute für kaspisches Öl verliert an Rückhalt, in:
Handelsblatt Nr. 39, S.10 vom 23./24.02.2001;
10. A. R.: Gute Karten Russlands im kaspischen Pipeline-Poker, in: Neue Zürcher Zeitung
Nr.189, S.6 vom 15.08.2001;
11. Rühe, Volker: Drehtür zwischen Ost und West – Georgien, Armenien und Aserbeidschan/
über die strategische Bedeutung der Kaukasus-Republiken für den Westen
, in:
Frankfurter Rundschau Nr. 56, S. 8 vom 07.03.2001;
12. Albrecht, Ulrich: "Massaker" in Washington, in: Freitag Nr. 22, S. 2 vom 25. Mai 2001;
13. Müller, Friedemann: Machtpolitik am Kaspischen Meer, in: Stiftung Wissenschaft und
Politik, Bd AP 3098, S. 32, Ebenhausen März 1999;
14. Umbach, Frank: Chinas Energiepolitik – Globale Dimensionen und Auswirkungen, in:
Internationale Politik Nr.1/2001, S. 43-48;
15. Sarkis, Nicolas: Die nächste Ölkrise kommt bestimmt, in: Le Monde diplomatique , S. 1
ff, März 2001;
16. "Westen dringt auf billigeres Öl", in Frankfurter Rundschau Nr.270, S. 9 vom 20.11.2000;
17. Taheri, Ahmad: Am Öl hängt, zum Öl drängt doch alles, in: Frankfurter Rundschau Nr.
205, S.8 vom 04.09.2001;
18. Brüggmann, Mathias: Um die Ölschätze am Kaspischen Meer wird mit harten Bandagen
gekämpft
, in: Handelsblatt Nr.148, S. 6 vom 03.08.2001;
19. Gueyras, Jean: Gebietstausch im Südkaukasus? Lösungsversuche im Konflikt um
Berg-Karabach,
in: Le Monde diplomatique, S. 15, März 2001;
20. "Droht ein Flächenbrand in Zentralasien?", in: GUS-Barometer Nr. 25, S. 6 vom
November 2000;
21. "Putins zweijährige Bilanz", in: GUS-Barometer Nr. 27, S. 3 vom August 2001;
22. Halbach, Uwe: Regionale Dimensionen des zweiten Tschetschenienkriegs, Teil II: Die
südliche GUS und die "islamische Welt"
, in: BIOST – Aktuelle Analysen Nr. 2, S. 6 vom
3. Januar 2000.

Fragen an Radio Eriwan


Frage : Ich bin nach Georgien gefahren, mein Sohn ist unterwegs mit seinem Mädchen zurückgeblieben. Nun bin ich in grosser Sorge. Was werden die beiden wohl machen?

Antwort: Vermutlich Nachkommen.

Auf der Suche nach dem Georgischen Witz im Internet fand ich diese Webseiten:

* 56 Fragen an Radio Eriwan

* Radio Eriwan

Monday, March 20, 2006

Kurze Geschichte des Bergführens im Kaukasus


Deutsche und englische Bergsteiger waren die ersten, die in den Kaukasus kamen und einige Gipfel bezwangen. Sie alle wurden unterstützt von lokalen Führern. Die ersten georgischen Bergführer - Bewohner von Kazbegi, Swanetien oder anderen Bergregionen - bestiegen viele Giganten des Kaukasus: Elbrus, Kazbeg, Ushba, Shkara mit ihren erfahrenen Gästen. Die Namen von Gakha Tsiklauri, Iagor Kazalikashwili und vieler anderer finden sich in den Berichten der Expeditionen von Freshfield, Merzbacher, Sella u.a.. Das Bergführerdiplom, 1925 von der geographischen Gesellschaft Georgiens erstmals ausgestellt, zeigt, daß der Beruf des Bergführers in Georgien schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewürdigt wurde.

Während der Sowjet Periode wurde Bergsteigen sehr populär und hat sich immer deutlicher zu einem Sport entwickelt.

Wie auch immer, wegen des sozialistischen herangehens, verlor der Beruf des Bergführers seinen Sinn.

1991 initiierte der georgische Guide Service, ein privates Unternehmen, einen Wiederbelebungsprozess einer Bergführer Institution in Georgien. Mit der Hilfe von Caucasus Travel und der hervorragenden Unterstützung durch den Schweizer Bergführer Verband, konnten einige georgische Bergsteiger 1991 und 1993 in der Schweiz ausgebildet werden.

In deren Folge wurde 1993 die Georgische staatliche Bergführerschule (GSMGS) gegründet. Die Unterstützung durch die schweizer Bergführer kann nicht unterschätzt werden. 1998 konnten die ersten zwei fertigen staatlich geprüften georgischen Bergführer ihre Arbeit aufnehmen: Gia Apakize und Archil Tsintsadze.

Quelle: AchiTOURS

BUCH: Verdienstvoller Diebstahl


Wendell Steavenson: Gestohlene Geschichten. Aus Georgien

Von Jörg Kassner

"Es ist die meisterhafte Verknappung, durch die dieses Buch zu einem Georgienbuch der ganz besonderen Art wird. Und es ist die bedingungslose Subjektivität, der Verzicht auf Allgemeingültigkeit, der es so glaubhaft werden lässt. " … ich habe keine Schlussfolgerungen anzubieten. Der Kaukasus, Georgien würde jeden zum Narren machen, der eine Voraussage wagte. … Daran ändern kann man nichts. Das Beste, was wir tun können, ist Achtung vor unserer Familie haben, unsere Freunde lieben, eine Flasche Wein öffnen, sie trinken und dann eine weitere öffnen." Wie sollte man die Eigenart dieses Landes besser zusammenfassen. [...]
"Warum um alles in der Welt Georgien?" wird die Autorin vor ihrer Abreise gefragt – und sie kann diese Frage nicht schlüssig beantworten. "Wer weiß, woher der Antrieb kam, aus dem Geist, der Seele oder nur der Ausreißerin in mir." Wendell Steavenson erlebt eine Welt, die fremd und teilweise auch bedrohlich ist, sie besucht tschetschenische Flüchtlinge im Pankisi-Tal und beobachtet Mitarbeiter einer NGO beim Minenräumen in Abchasien, sie lässt sich von Details der georgischen und gesamtkaukasischen Geschichte faszinieren – von Giorgi Saakadse beispielsweise, der schillerndsten Figur der georgischen frühen Neuzeit - vor allem aber durchlebt sie den Alltag ihrer Gastgeber in allen nachtschwarzen und frostigen Facetten bei der routinemäßigen Stromabschaltung im Winter bis hin zum heiteren Fest in Kachetien. Ihr gelingt das Kunststück, ohne Anbiederung und bei aller gebotenen kritischen Distanz das Lebensgefühl des jungen unabhängigen Georgien mit allem Licht und allem Schatten einzufangen und auszukosten, mit dem Land zu verschmelzen, soweit dies einer Ausländerin möglich ist und dennoch nicht den Blick für die Absurditäten vieler Erscheinungen in Gesellschaft und Politik zu verlieren. Deutlich wird dies, wenn sie beschreibt, wie sich Freunde wegen sinnloser Ehrbegriffe duellieren und gefährlich verletzen, sie nur zuschauen, den Kopf schütteln und Mitgefühl zeigen kann. Oder wenn sie von ihrer Begegnung mit Aslan Abaschidse, dem ehemals starken Mann Adschariens, berichtet. Die Journalistin beobachtet sehr genau, beschreibt mit klarer Eindringlichkeit, was ihr auffällt. Mit Wertungen hält sie sich zurück, ohne eine klare eigene Meinung vermissen zu lassen. Es ist aber nicht nur ein Buch über Georgien bzw. den Kaukasus (Wendell Steavenson war auch in den Nachbarländern häufig unterwegs), es ist auch ein "Guckloch" in die Welt der "modernen Nomaden", der Nichtsesshaften des Informationszeitalters, der Krisenreporter und der "Mehr-oder-weniger-Aussteiger". Und es ist nicht zuletzt auch eine rührende Liebesgeschichte, die Schilderung der Beziehung zum Fotografen Thomas, die traurig-schön ohne eine Spur von Kitsch und billiger Sentimentalität ist, selbst dann nicht, als Thomas 1000 rote Rosen in die Wohnung der Angebeteten schickt. Gibt es Dinge, die das Gleichmaß dieses unbedingt empfehlenswerten Buches stören? Man kann über den Aufbau geteilter Meinung sein – viele Episoden stehen etwas zu unverbunden nebeneinander, viele Sprünge (lokal und chronologisch) erschweren es dem Leser mitunter die Übersicht zu behalten. Der Prolog ist für meinen Geschmack zu reißerisch – ein Besuch in einer Art privatem Stalinmuseum, etwas zu plakativ und gewollt gruselig."

Weitere Links:

Thursday, March 16, 2006

Tuesday, March 14, 2006

Die nächsten Tage wird hier kaum etwas passieren. Wir berichten von der Buchmesse-Leipzig 2006. Die Universität Jena wird einiges zur Kaukasiologie vorstellen:

Saturday, March 11, 2006

Über den georgischen Charakter
Tribüne von Janri Kachia (CauCaz.Com)
Artikel erschienen am 04/12/2005

Von Janri KACHIA in Tiflis (CauCaz.Com)

Ubersetzt von Gebhard REUL und Gudrun STAEDEL-SCHNEIDER

Die Geschichte Georgiens spielt sich auf einem Feld ab, das zwischen zwei Extremen der georgischen Identität liegt: auf der einen Seite eine Vision der Finalität der Existenz, auf der anderen Seite die energischen Anstrengungen, sich gegenseitig zu „pushen“. Die georgische Kultur mit all ihrem antiken Gewicht und ihrem Klassizismus war dabei der stabilisierende und ausgleichende Faktor.

Der ganze Text: Über den georgischen Charakter

Friday, March 10, 2006

HOROLOGIUM & MOLJEBKA PVLSE - KAUKASUS - Beast of Prey 2005

Der neueste Schlag aus dem Hause BEAST OF PREY nennt sich 'Kaukasus', und wird von zwei Projekten gemeinsam zelebriert: MOLJEBKA PVLSE und HOROLOGIUM. MOLJEBKA PVLSE ist ein experimentelles, schwedisches Musikprojekt aus Stockholm. HOROLOGIUM dagegen ist das Projekt des polnischen Industrial-/Noise-Musikers Grzegorz Siedlecki, welcher auch durch TOTENHAUS und KREPULEC bekannt sein dürfte. Die vorliegende, gemeinsame CD widmen sie der Kaukasus-Region, welche die Musiker durch ihre Magie und wechselvolle, spannende Geschichte inspiriert hat. Das Gebirge am äußersten Rande Europas ist auch gleichzeitig das höchste Gebirge Europas und reich an vielen Legenden, verschiedenen Völkern und Kulturen und überwältigender Natur. Die Verpackung der CD ist, wie man es von BEAST OF PREY gewohnt ist, recht aufwendig und originell. Dieses Mal besteht sie aus einem großen, zweifach gefalteten Kartonbogen guter, angenehm anzufassender Qualität, welcher mit Bildern von Menschen der Kaukasus-Region bedruckt ist. Der Hintergrund ist mit interessanten Mustern - vielleicht Motiven aus jener Region? - verziert. Die CD selbst ist in einer durchsichtigen Plastikhülle in der Karton-Ummantellung enthalten. Die Lieder tragen keine Titel, sondern sind auf der Rückseite der Karton-Ummantelung mit den Zahlen eins bis sieben in römischen Ziffern versehen. Auch ansonsten halten sich MOLJEBKA PVLSE und HOROLOGIUM auf 'Kaukasus' mit Informationen bedeckt. Es ist lediglich ein Gedicht von Taras Schewtschenko, einem bekannten, ukrainischen Dichter des neunzehnten Jahrhunderts, abgedruckt. Im ersten Titel geschieht sehr wenig. Eine Art leicht variierendes, konstantes, atmosphärisches Rauschen ist zu hören, und im Hintergrunde scheinen verzerrt und in der Ferne liegend Stimmen, oder etwas, was sich zumindest so anhört, untergemischt zu sein. Ein wenig spektakuläres Stück, welches jedoch zum Entspannen und Nebenbeihören ganz nett ist. Das zweite Stück ist da schon um einiges besser. Es ist interessant und sehr dynamisch, jedoch gleichzeitig ruhig. Man hört zuweilen jemanden sprechen, und an einigen Stellen ist auch ein spartanischer Rhythmus vorhanden. Auch düsteren Chorgesang vermag man zuweilen im Hintergrunde zu vernehmen. Insgesamt spielt sich recht viel unter der Oberfläche ab. Irgendwie erinnert mich das Lied an eine Frühlingsnacht. Ein schönes Stück. Titel Nummer drei ist sehr ruhig und recht düster. Mit wenigen Mitteln wird viel Spannung erzeugt. Im vierten Lied wird das Grundgerüst von dezenten, düsteren und gleichwohl minimalistischen Synthesizerklängen dominiert. Gleichzeitig vernimmt man regelmäßige Schläge, die mir wie Taktangeber auf einem Galeerenschiffe anmuten. Auf jeden Schlag folgt ein verfremdetes Sprachsample (Schreien? Wehklagen?). Interessant und nicht schlecht. Im fünften Stück passiert sehr wenig. Ein sehr langweiliges Stück, bei welchem es an Atmosphäre mangelt. Man kann auch Nichts zu Kunst aufblasen... . Der sechste Titel erwartet uns mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre und einer männlichen, irgendetwas schreienden Stimme. Insgesamt wirklich gut. Das siebente und gleichermaßen letzte Stück dieser experimentellen Reise ins wilde Randgebiet Europas bietet uns monotones, mit der Zeit eine hypnotische Wirkung entfaltendes Zupfen auf einer akustischen Gitarre (?), eine zum Anfang des Stückes etwas in Deutsch intonierende Frauenstimme, orientalisch anmutenden, männlichen Gesang im Hintergrund, und einiges an Spannung. Leider sind gerade die letzten zwei Lieder, von deren Sorte ich mir noch mehr gewünscht hätte, zu kurz (jeweils etwa drei Minuten). Zu kritisieren wäre meines Erachtens vor allem, daß der Bezug zum Kaukasus in vielen Liedern nicht allzu offenbar wird. Ausnahmen bilden da die letzten beiden Titel sowie vielleicht das zweite und vierte Lied. Außerdem ist Lied fünf leider eine Nullnummer, und nicht jedes Stück glänzt, völlig unabhängig von der jeweiligen, nicht abzusprechenden Qualität, unbedingt durch Originalität oder Innovation. Trotzdem ist 'Kaukasus' insgesamt eine interessante und relativ gute CD, welche ich Anhängern der Genres Dark Ambient und Dark Noise durchaus empfehlen kann.

Wołos/ Twierdza Magazine [http://www.republika.pl/horologium2005/kaukasus.html]