So 8. Februar 11 Uhr
Der Kaukasus hat aufgrund seiner bedeutenden Gas- und Ölvorkommen und der Transitpipelines eine immense strategische und sicherheitspolitische Bedeutung für Europa. Der Krieg in Georgien/Südossetien im August 2008 hat die bereits bestehende Krise vehement zugespitzt. Wie ist diese Entwicklung unter Berücksichtigung historischer, geostrategischer und kultureller Faktoren einzuschätzen? Wer vertritt welche Interessen in dieser Region? Welche Schlüsse ziehen internationale Menschenrechtsorganisationen aus ihren Beobachtungen? Welche Sichtweisen vertreten fortschrittliche Kreise in Russland? Was kann, was muss Europa tun, um zu einer Friedenssicherung im Kaukasus beizutragen? Antworten auf diese Fragen geben renommierte Wissenschaftler, Journalisten, Politiker und Menschenrechtsaktivisten aus Georgien, Russland, der Türkei und Deutschland.
11 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. W. Köpke, Direktor des Museums für Völkerkunde Hamburg
11.15 -12.15 Uhr
Der Kaukasus - historische, wirtschaftliche und geostrategische Dimensionen
Vortrag von Dr. Udo Steinbach. Der renommierte Wissenschaftler und langjährige Direktor des Deutschen-Orient-Instituts in Hamburg hat 2008, gemeinsam mit Marie-Carin von Gumppenberg, eine Aufsatzsammlung zum Kaukasus herausgegeben, die in Kürze sicherlich zu den Standardwerken über diese Region zählen wird. Er wird in seinem Überblicksvortrag in die Komplexität der Thematik einführen.
12.30 – 13.30 Uhr
Der Georgien-Konflikt aus Sicht unabhängiger Menschenrechtsbeobachter
Vortrag von Tatjana Lokschina, stellvertretende Direktorin des Büros von Human Rights Watch in Moskau. Tatjana Lokschina gilt als Tschetschenien-Expertin und erforscht und dokumentiert auf vielfältige Weise Menschenrechtsverletzungen im Kaukasus. Sie hat im Auftrag von Human Rights Watch seit Sommer 2008 dreimal Südossetien bereist und dabei Menschenrechtsverletzungen aller Konfliktparteien aufgedeckt. Sie wird in ihrem Vortrag außerdem auf die Bewertung des Kaukasuskonflikt durch unterschiedlichen sozialer Gruppen in Rußland eingehen.
14 – 15.15 Uhr
Die Krise im Kaukasus aus Sicht Georgiens. Dr. David Kakabadze studierte Germanistik, Literatur- und Kulturwissenschaften in Tibilissi, Jena und Köln und ist seit 1993 bei Radio Free Europe/Radio Liberty tätig, zunächst als Redakteur, dann (seit 2005) als Leiter der georgische Abteilung. Er hat zahlreiche Artikel über die politischen Ereignisse in Georgien in internationalen Presseorganen publiziert und ist durch sein multimediales Projekt "Tagebücher der Freiheit" bekannt geworden. Er ist Autor der umfangreichen Filmdokumentation "Gefangen im Kaukasus" (1999), die das Schicksal der 11 deutschen Gefangenen des 2. Weltkriegs schildert. Außerdem übersetzt er Werke der klassischen und modernen deutschen Literatur ins Georgische.
15.30 – 16.45 Uhr
Die Situation in Abchasien und Südossetien vor dem Hintergrund der Kaukasus-Krise
Vortrag von Prof. Mihat Celikpala.
Prof. Celikpala lehrt am Department für Internationale Beziehungen der Universität für Wirtschaft und Technologie in Ankara. In seinen Publikationen über den Kaukasus hat es sich schwerpunktmäßig mit Abchasien, der nordkaukausischen Diaspora und den Beziehungen der Türkei zum Kaukasus beschäftigt.
Bestrebungen nach politischer Richtungsänderung in Georgien
Vortrag von Hasan Kanbolat.
Hasan Kanbolat ist Kaukasusexperte am Zentrum für Strategische Forschungen Eurasiens (ASAM), Ankara, Mitglied im Beraterstab des türkischen Außenministeriums und hat zahlreiche Artikel zum Kaukasus publiziert.
17 - 18 Uhr
Was bedeutet die Krise im Kaukasus für Europa? Was muss Europa tun, um zu einer Stabilisierung im Kaukasus beizutragen?
N.N.
In Zusammenarbeit mit dem Verband Europäischer Tscherkessen.
Gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung
Source: Völkerkundemuseum in Hamburg